„Drill baby drill“ ist sinngemäß das Motto von Donald Trump, wenn es darum geht den Ölpreis zu senken, was letztlich darauf abzielt, die Tankstellenpreise in den USA runterzubekommen. Denn neben dem Thema Migration ist das Hauptthema von Trumps neuer Präsidentschaft, die Lebensumstände der Wähler zu verbessern, wozu Zölle und Energiepreissenkungen wichtige Faktoren sind. Mehr Öl pumpen, das würde das Angebot erhöhen, was logischerweise den Ölpreis senken würde. Und siehe da – eine aktuelle Umfrage zeigt eine Markterwartung deutlich sinkender Preise.
Ölpreis unter 60 Dollar unter Trump
Banken bereiten sich darauf vor, dass der Ölpreis in den USA bis zur Mitte der neuen Amtszeit des designierten Präsidenten Donald Trump unter 60 US-Dollar pro Barrel fallen wird, wie laut Bloomberg aus einer Umfrage der Anwaltskanzlei Haynes Boone LLP hervorgeht. Der West Texas Intermediate-Ölpreis, der US-amerikanische Referenzwert, wird voraussichtlich bis 2027 auf 58,62 US-Dollar pro Barrel fallen, so die durchschnittliche Schätzung von 26 Banken, die an der heute veröffentlichten Umfrage teilgenommen haben. WTI notiert aktuell bei 70,24 US-Dollar.
Donald Trump hat angekündigt, die Schieferölproduzenten zu einer Steigerung der Fördermenge zu drängen, und seinen Anhängern mitgeteilt, dass der Ölpreis fallen wird, auch wenn dies bedeutet, dass sich die Betreiber „selbst aus dem Geschäft bohren“. Die Rohölpreise in den USA sind in diesem Jahr bisher um etwa 2,4 % gefallen, da Bedenken hinsichtlich eines drohenden globalen Überschusses bestehen. Während die Schieferölproduzenten zugesagt haben, das Wachstum zu verlangsamen, ermöglichen es ihnen effiziente Verfahren, mehr zu produzieren und gleichzeitig weniger auszugeben.
„Wenn die Preise weiter fallen, wären unsere Experten nicht überrascht, wenn die Produzenten anfangen würden, ihre Budgets für 2025 zu kürzen, um die Bohrungen einzuschränken“, sagte Alex Ljubojevic, Direktor von Enverus Intelligence Research, in einem Bericht diese Woche. Betreiber im Permbecken von West-Texas und New Mexico könnten die Anzahl der Bohranlagen im nächsten Jahr um etwa 10 % reduzieren, um die Fördermenge im weltweit aktivsten Schiefergebiet konstant zu halten, so Enverus.
Chart zeigt Ölpreis-Kursverlauf der letzten fünf Jahre.
FMW/Bloomberg
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An sich unterstütze ich das Motto des designierten 47. US-Präsidenten Donald John Trump „Make Oil great again“. Zusätzliche Ölbohrungen hat er ja bereits im Wahlkampf angekündigt, und in erster Linie deswegen die Wahl gewonnen. Nun will Präsident Trump aber die Schieferölförderung steigern. Hierzu wäre zu sagen, daß sich die Förderung von Schieferöl bei einem Ölpreis von unter 60 US-Dollar möglicherweise nicht mehr lohnt.