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Ölpreis (WTI): Warum es eher wieder auf 60 Dollar als auf 80 Dollar geht!

Der Ölpreis (sowohl Brent als auch WTI) ist auf dem höchsten Stand seit November 2014 - und die Konsensmeinung geht nun davon aus, dass es bald auf 80 Dollar gehen könnte. Aber die Charttechnik gibt ein erstes Warnsignal..

FMW-Redaktion

Der Ölpreis (sowohl Brent als auch WTI) ist auf dem höchsten Stand seit November 2014 – und die Konsensmeinung geht nun davon aus, dass es bald auf 80 Dollar gehen könnte. Also auf jenes Niveau, das die Saudis kürzlich als ihr Ziel ausgegeben haben, um den Börsengang des staatlichen Ölkonzerns Aramco lukrativer zu machen (für die Kassen der Saudis).

Generell, darauf weist Goldman Sachs hin, ist die globale Öl-Nachfrage im ersten Quartal diesen Jahres stark gewesen – was die Preise naturgemäß unterstützte. Dazu kommt ein maßgeblicher geopolitischer Faktor: am 12.Mai läuft die Frist aus, bis zu der Donald Trump entscheiden müss, ob er das Iran-Atomabkommen kündigen wird – was dann darauf hinaus laufen könnte, dass der Iran faktisch von den USA vom globalen Ölmarkt wieder ausgesperrt wird, mithin also dann das iranische Öl nicht mehr auf den Markt gelangt und sich damit das weltweite Angebot verknappt.

Aber der Ölpreis kämpft mit einem ständigen Paradox: je höher der Preis ist, desto geringer dürfte die Lust der Öl-Produzenten sein, die Produktionsmenge zu kürzen. Heute verhandeln die OPEC-Staaten mit den Nicht-OPEC-Staaten über eine Verlängerung der vereinbarten Produktionskürzungen – und Russlands Energieminister Novak hatte bereits durchblicken lassen, dass man bei den Kürzungen etwas „lockern“ könnte.

Dazu kommt die stetig steigende Ölproduktion der „Fracker“ in den USA: inzwischen produzieren die USA 10,54 Millionen Barrel pro Tag und sind damit hinter Russland (11 Millionen Barrel pro Tag) und noch vor den Saudis der weltweit zweitgrößte Öl-Produzent – Tendenz weiter steigend. Seit Mitte 2016 hat die US-Shale-Industrie ihre Produktion um sagenhafte 25% steigern können und damit die USA zum Öl-Exportland gemacht.

Das ist die fundamentale Seite, die eigentlich gegen einen deutlich höheren Ölpreis spricht. Konstantin Oldenbuger aber hat trifftige charttechnische Gründe für die Annahme, dass der WTI-Ölpreis eher wieder auf die 60er-Marke zurück fällt als auf 80 Dollar zu steigen:



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1 Kommentar

  1. Die Charttechnik zeigt aber auf weiter steigende Notierungen. Kann ja dann auf 60 fallen, nachdem er auf 80 war.

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