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Ölsorten WTI und Brent auf 7-Jahreshoch – Fehlausbruch?

Ölsorten WTI und Brent auf 7-Jahreshoch - Fehlausbruch?

Die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI kletterten im gestrigen Handel auf siebenjährige Höchststände. Innerhalb eines Monats stieg zum Beispiel der Preis für die Sorte WTI von 66 USD auf 87 USD. Der Anstieg der Sorte Brent verlief gleichermaßen rasant. Beide konnten in dieser Woche die vorherigen Höchststände überwinden. Wie im Kaufrausch haben Marktteilnehmer zuletzt nur noch auf preistreibende Nachrichten reagiert. Damit hat sich das Verhalten der vergangenen Wochen fortgesetzt. Unter anderem ließen Nachrichten über Angebotsausfälle die Preise deutlich steigen, allerdings ging es anschließend nicht groß abwärts, sobald diese behoben waren. Zudem haben Öl-Händler die möglichen Unsicherheiten wegen der Omikron-Variante ad acta gelegt.

Der jüngste Höhenflug der Ölpreise hat heute jedoch einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Die schlechte Stimmung am Aktienmarkt hat nun auch den Ölmarkt befallen. Rohöl gilt als eine riskante Anlageklasse, die durch fallende Aktienkurse unter Druck geraten kann. So geschehen im heutigen Freitagshandel. Zudem trübten die am Vortag veröffentlichten US-Lagerdaten die Stimmung ein. Das amerikanische Energieministerium hatte einen kräftigen Aufbau der landesweiten Ölvorräte gemeldet. Folglich kam es zu einem Rücksetzer, am Vormittag gaben die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI weiter nach. Der Preis der Ölsorte WTI fiel zwischenzeitlich sogar unter die Marke von 83 USD.

WTI/Brent: Charttechnische Sicht

Aus charttechnischer Sicht sollten Händler Vorsicht walten lassen, wenn sich das bärische Kerzenmuster im Tageschart bestätigt. Der jüngste Ausbruch über den Hochs von Oktober könnte sich als Fehlausbruch erweisen. Aufgrund der sehr starken Aufwärtsdynamik in den vergangenen Monaten kann der Markt durchaus fragil sein. Dadurch kann es jederzeit zu Rücksetzern kommen, das haben wir bereits Ende Oktober gesehen.

Warnsignale sind bereits vorhanden. Ein Hinweis auf eine Verschnaufpause der Öl-Rally liefert auch der RSI auf Tagesbasis. Im vergangenen Jahr kam es zweimal zu einer Korrektur, nachdem im RSI der Wert von 70 überschritten wurde. Händler sollten daher den heutigen Wochenschlusskurs im Blick behalten. Bestätigt sich das bärische Kerzenmuster, dann könnten wir in der kommenden Woche einen Rücksetzer bei den Ölsorten WTI und Brent sehen. Ein Bruch der heutigen Tagestiefs würde schließlich ein Verkaufssignal triggern. Dementgegen ist mit einer Trendfortsetzung zu rechnen, wenn die gestrigen Hochs überwunden werden.

Trendfortsetzung oder Fehlausbruch? Ölsorten WTI & Brent

Fazit

Trotz der Rücksetzer halten sich die Ölsorten WTI und Brent noch in Reichweite ihrer in dieser Woche erzielten Höchststände. Aufgrund der sehr optimistischen Stimmung am Ölmarkt könnte es kurzfristig zu weiteren Rücksetzern kommen. Eine Angebotsknappheit herrscht derzeit nämlich nicht. Damit fehlt im kurzen Zeitfenster ein Treiber für weitere Kursanstiege. Die derzeitige Corona-Welle scheint den Bedarf an Erdöl jedoch weniger stark zu beeinträchtigen. Demnach dürften die Rücksetzer überschaubar ausfallen und der Aufwärtstrend nach einer möglichen Zwischenkorrektur fortgesetzt werden. Mittelfrist geht das globale Ölangebot zurück, während die Nachfrage in Richtung Vor-Pandemie-Niveau steigen dürfte.

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