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Offene Stellen auf Rekordhoch, und 50% höher als von der Arbeitsagentur ausgewiesen

Wie die Bundesagentur für Arbeit es vor einer Woche meldete, gab es im Oktober 823.900 offene Stellen. Diese Stellen waren also bei Arbeitgebern unbesetzt, und wurden von ihnen an die Agentur gemeldet. Diese Zahl gilt in der Öffentlichkeit als offizielle Zahl. Weniger beachtet wird aber die Zahl der offenen Stellen, welche vom „Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“ (IAB) veröffentlicht wird, einer Tochter der Bundesagentur.

Das IAB erfasst nicht die gemeldeten offenen Stellen, sondern macht bei den Arbeitgebern Umfragen. Da viele Arbeitgeber ihre offenen Stellen gar nicht erst bei der Agentur melden (keine Erfolgsaussichten?), liegt die tatsächliche Zahl der offenen Stellen stets deutlich höher, die man durch eine Umfrage bei den Unternehmen ermitteln kann. Natürlich ist auch diese Zahl nicht genau. Umstände wie Karteileichen zum Beispiel bei Zeitarbeitsfirmen oder nicht befragte Unternehmen führen auch nicht nicht zu wirklich exakten Ergebnissen.

Aber die Zahl des IAB bietet doch eine deutlich realistischere Größenordnung als die der Agentur selbst. Laut IAB lag die Zahl der offenen Stellen mit 1,24 Millionen im 3. Quartal auf einem Rekordniveau, und auch drastisch höher als die Zahl der Agentur (wie gesagt „nur“ 823.900). Eigentlich wäre es von Seiten der Agentur viel sinnvoller einfach nur noch die Daten ihrer Forschungstochter IAB zu verwenden bei der Veröffentlichung der Zahl offener Stellen. Zitat IAB von heute:

Im dritten Quartal 2018 wurde mit bundesweit rund 1,24 Millionen offenen Stellen ein neuer Rekordstand erreicht. Gegenüber dem dritten Quartal 2017 erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um rund 140.000, gegenüber dem zweiten Quartal 2018 um rund 23.000. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). In Westdeutschland waren im dritten Quartal 2018 rund 950.000 offene Stellen zu vergeben, in Ostdeutschland rund 290.000.

„Auffällig ist die stark gestiegene Personalnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der offenen Stellen hier um fast ein Drittel erhöht“, erklärte der Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis am Dienstag in Nürnberg. Im Verarbeitenden Gewerbe gab es gegenüber dem dritten Quartal 2017 einen Anstieg von fast 40.000 auf nunmehr gut 160.000 offene Stellen. Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im dritten Quartal 2018 wurden Antworten von rund 9.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet.

Offene Stellen IAB-Statistik



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