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Offizielle OPEC-Daten für Januar: Die Saudis kürzen kräftig!

Die OPEC hat heute ihren Monatsreport veröffentlicht mit Daten für den Monat Januar. Daraus geht hervor, dass Saudi-Arabien als Anführer der "großen Fördermengenkürzung" mächtig vorgelegt hat, wohl als Zeichen...

FMW-Redaktion

Die OPEC hat heute ihren Monatsreport veröffentlicht mit Daten für den Monat Januar. Daraus geht hervor, dass Saudi-Arabien als Anführer der „großen Fördermengenkürzung“ mächtig vorgelegt hat, wohl als Zeichen an alle anderen, dass man doch bitte kräftig mit kürzen möge. Wir verweisen an dieser Stelle nochmal auf die Einigung der OPEC-Mitglieder vom 30.11.2016. Saudi-Arabien hatte eine Kürzung von 486.000 Barrels pro Tag zugesagt (Grafik vom 30.11.2016), hat aber alleine jetzt im Januar schon 496.000 Barrels pro Tag gekürzt.


OPEC-Grafik mit Kürzungsvolumen vom 30.11.2016.

Die OPEC hat im Januar insgesamt um 890.000 Barrels pro Tag gekürzt bei einer Zusage von -1,2 Millionen Barrels pro Tag bis Mai. Das sollte also funktionieren. Es ist schon mal erstaunlich, dass es überhaupt durchgezogen wird, so meinen wir. Ob diese Zahlen auch wirklich mit den real geförderten Mengen auf den Ölfeldern übereinstimmen, ist bekanntlich eine ganze andere Sache. Dazu hat die OPEC eigenes ein „Kontrollgremium“ geschaffen, welches genau diese Schummelei verhindern soll. Gesunken ist die OPEC-Förderung im Januar auf 32,1 Millionen Barrels.

Dabei wollte man bis Mai doch nach unten kürzen auf 32,5 Millionen Barrels pro Tag. Das Ziel hat man also schon jetzt unterschritten. Hut ab. Auch Russland hat seine Menge um 120.000 Barrels pro Tag gekürzt. Aber dort hatte man all die Monate vorher Schritt für Schritt seine Menge hochgefahren. Und auf der Nachfrageseite? Da verkündet die OPEC heute, dass man für das eigene Öl in 2017 eine Nachfrage von durchschnittlich 32,1 Millionen Barrels pro Tag erwarte. Folglich wäre das nur auf die OPEC bezogen eine perfekte Ausbalancierung.

Aber wie immer in den letzten drei Jahren gilt: Man sollte die Rechnung nicht ohne den Wirt (ähhh die Fracker) machen. Kanada, USA, Brasilien und Co werden laut IEA-Schätzungen in 2017 ihre Kapazitäten kräftig ausbauen. Aber für diesen Moment macht sich die Kürzung der OPEC ganz ordentlich. Der Deal gilt bis Ende Mai. Dann wird man in Wien entscheiden, ob man verlängert, oder ob die Kürzung dann schon hinfällig ist. Der Ölpreis zeigt sich von den Saudis heute minimal beeindruckt. WTI-Öl verliert seit heute früh gut 70 Cents auf 53,07 Dollar.



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1 Kommentar

  1. Ich laufe fast nie dem Mainstream hinterher,meist bin ich sogar bewusst postfaktisch oppositionell!Vor gar nicht langer Zeit,auch als Eigentümer meines 2 Familienhauses mit Ölheizung,jagte mir der Begriff Peak Oil doch einige Schrecken ein.Ich sah mich schon eskimoartig hausend & mit Rentierschlitten fortbewegend.Die jetzige Ölschwemme macht mich aber auch nicht glücklich(er)Ich denke,dass sie nur ein kurzes Strohfeuer ist.Welcher ThinkTank hat für morgen früh einen Anstieg des Ölpreises auf 150 Dollar durchexerziert?Hirngespinste eines Rentierzüchters?Shit happens!Und zwar immer dann,wenn man ihn partout nicht gebrauchen kann.Eigentlich immer!

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