Europa

Oktoberfest: Bier-Preise müssten sich verdreifachen, dass EZB Inflationsziel erreicht

Was Bayern mit Chinesen zu tun haben - und wie wir alle Probleme auf einen Schlag lösen würden, wenn wir einfach mehr saufen würden..

Von Markus Fugmann

Morgen ist es wieder so weit: die Wiesn, im nicht-bayerischen Ausland auch als „Oktoberfest“ bekannt, beginnt. Abgesehen davon, dass kaum mehr Münchner auf der Wiesn sind (als Kind und Jugendlicher, so meine Erinnerung an meine dortigen Besuche, war die Wiesn bei weitem nicht so überfüllt), gibt es bei dem „Oktoberfest“ einen ökonomisch interessanten Aspekt: die Inflation. Denn wie jedes Jahr, so steigen auch dieses Jahr die Preis auf der Wiesn – und werfen damit die Frage auf, ob die uns genannten Inflationsraten von 0,2% wirklich der Realität entsprechen!

oktoberfest
Foto: Heribert Pohl
CC BY-SA 2.0

Eine Analyse der Unicredit stellt nun fest, dass im Vergleich zum Vorjahr die Preise auf der Wiesn um 3,7% steigen werden – wegen gestiegener Bier-Preise, aber auch weil Hänchen teurer werden. Dazu hat die Unicredit einen „berühmten“ Indikator entwickelt:

„Our famous WVPI (Wiesn Visitor Price Index) .. is a composite index reflecting the cost of visiting the Wiesn, which is broken down as follows: the price of public Transportation (return ticket), consumption of two liters (two Mass)of beer and half of a grilled chicken (Hendl). The WVPI increased another 3.7% after 3.6% in the previous year. A view of the subcomponents reveals that it is especially the Hendl price that has been accelerating in recent years and that shows an inflation rate of 7.8%(!) this year.“

Einer der wichtigsten Ergebnisse der Studie aber ist der Satz:

„Despite the ongoing inflation in beer prices, the upward trend in beer consumption per head remains surprisingly stable“.

Mit anderen Worten: gesoffen wird immer und vor allem immer mehr, auch wenn´s immer teurer wird. Warum? Das zeigt die Studie der Unicredit mit einem Blick auf die mit den Bayern offenkundig aufs Engste verwandten Chinesen:

„..consumption behavior of poor Chinese households (..) showed that those consume more rice as prices go up. The reason is that when the price of rice increases, consuming other more expensive substitutes (like meat) to satisfy the daily amount of calories needed is no longer affordable.“

Und dann gibt es auch noch ein Rezept für die EZB, damit wenigstens in Deutschland das Ziel von 2% Inflation erreicht werden könnte: die Bierpreise “would need to triple – holding all other prices constant – to reach the ECB’s inflation target of 2 percent for Germany.“

Also einfach die Bierpreise verdreifachen – und schon hat die EZB ihr Ziel erreicht und müßte keine Anleihen mehr kaufen! Genial, oder?

So, und jetzt meine lieben Saupreißn, noch zehn Tipps von Harr G, was Sie auf keinen Fall tun sollten, wenn Sie die Wiesn besuchen:



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3 Kommentare

  1. Immer mit der Ruhe: kommt alles noch ganz automatisch – geschrien wird noch schneller, als jetzt darüber noch gescherzt wird.

  2. Aber weil wir schon mal bei „hairy dshee“ sind (ich find den Typen echt klasse ;-): Harry G Start-Up Gschaftler – unbedingt anschauen und (sich vor lachen) wegwerfen.

  3. Ich denke es ist überhaupt kein echtes Ziel von der EZB die Inflation auf 2 % zu steigern, das ist ein Ziel das nach außen an die Öffentlichkeit kommuniziert wird.
    In Wirklichkeit ist die geringe Inflation + aktuelle Zinsniveau der Grund warum es überhaupt noch so „gut“ läuft.

    Inflation ist schlecht für die überhitzten Anleihemärkte.

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