Wie merkwürdig ist es denn bitte, wenn ein Regierungschef die Arbeitgeber des Landes ganz direkt dazu auffordert mehr Menschen einen Job zu geben, und doch bitte auch höhere Löhne zu zahlen. Als wüssten die Unternehmer selbst nicht, wie viele neue Arbeitsplätze sie für ihren Betrieb gerade benötigen? Oder soll man etwa nur aus Good Will für den Kanzler mehr Leute einstellen als man eigentlich benötigt? Was für eine komische, abstruse Forderung von Olaf Scholz. Man kann es als Betteln bezeichnen. Die Wirtschaft läuft nicht, die Arbeitslosigkeit steigt – dann bettelt man plump darum, dass die Unternehmer doch mehr Jobs schaffen sollen? Als gäbe es keine wirtschaftlichen Realitäten, an denen sich die Arbeitgeber orientieren müssten?
Olaf Scholz fordert dazu auf mehr Jobs zu schaffen
Nochmal: Es wirkt recht merkwürdig. Mehr Jobs schaffen, einfach so, damit es der Wirtschaft besser geht. Als gäbe es in den Betrieben die Möglichkeit, einfach so mehr Jobs zu schaffen als notwendig? Und die Betriebe, die offene Stellen haben und neue Mitarbeiter suchen, die wollen ja einstellen, finden aber keine Bewerber! Aber gut, kommen wir zu aktuellen Aussagen: Bundeskanzler Olaf Scholz forderte die deutschen Arbeitgeber heute in der Tat dazu auf mehr Menschen einzustellen und höhere Löhne zu zahlen, um das Wirtschaftswachstum wiederzubeleben.
Mehr Fachkräfte aus dem Ausland und eine Erhöhung des Mindestlohns könnten dazu beitragen, das Wachstum wieder anzukurbeln, sagte Olaf Scholz heute laut Bloomberg in einer Rede vor der deutschen Arbeitgeberlobby BDA. Er rief zur Solidarität auf, da Deutschlands traditionelle Stärke im verarbeitenden Gewerbe schwächelt. „Die Wirtschaft stagniert. Die schlechte Stimmung tut ihr Übriges“, sagte der Kanzler in Berlin. “Wir müssen gemeinsam aus dieser schlechten Situation herauskommen.“
Es wird erwartet, dass die größte Volkswirtschaft Europas im Jahr 2024 schrumpfen wird, dem zweiten Jahr in Folge mit sinkender Produktion. Der Fertigungssektor wurde durch einen Anstieg der Energiepreise nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sowie durch eine Verlangsamung in China hart getroffen. Diese Probleme kommen zu den demografischen Trends hinzu, da die alternden Babyboomer in Rente gehen. In den nächsten zehn Jahren wird Deutschland voraussichtlich 7 Millionen Arbeitskräfte verlieren. Der Fachkräftemangel hat bereits die Zahl von einer halben Million überschritten, und wird voraussichtlich Kosten in Höhe von fast 50 Milliarden Euro für die Wirtschaft in diesem Jahr verursachen.
Die Regierung von Olaf Scholz hat die Einwanderungsbestimmungen gelockert, um Unternehmen dabei zu helfen, mehr Talente aus anderen Ländern anzuwerben. Olaf Scholz reist diese Woche mit seinem Kabinett und einer großen Wirtschaftsdelegation nach Indien, um unter anderem für die Einwanderung nach Deutschland zu werben. „Wir brauchen viele, viele kluge und kreative Köpfe und fähige, zupackende Arbeitskräfte – so viele, wie wir hier in Deutschland für uns gewinnen können“, sagte der SPD-Politiker.
Neben seiner Forderung nach mehr Einstellungen sagte er, dass die Löhne steigen müssten, um mehr Menschen zur Arbeit zu ermutigen und die Binnennachfrage anzukurbeln. Als Teil ihres Wahlprogramms für die Bundestagswahlen im nächsten Jahr will die SPD den Mindestlohn auf 15 Euro pro Stunde anheben. In diesem Jahr stieg er auf 12,41 Euro. „Ich weiß, dass wir hier nicht immer einer Meinung sind“, sagte Scholz den Arbeitgebern.
In seinem jüngsten Versuch, Wachstum und Investitionen anzukurbeln, hat der Kanzler Unternehmensführer und Gewerkschaften zu einem runden Tisch Ende dieses Monats eingeladen, um neue Maßnahmen zu besprechen. Ähnliche Treffen in der Vergangenheit haben wenig gebracht, aber die Dringlichkeit zu handeln wächst, insbesondere angesichts der im September 2025 anstehenden Wahl. „Wir brauchen mehr Wachstum. Der Kuchen muss wieder größer werden“, sagte Olaf Scholz. Die Ergebnisse des bevorstehenden Runden Tisches “müssen dann in die Praxis umgesetzt werden. Das ist mein Versprechen an die Industrie und an die Millionen von Arbeitnehmern.“
Kommentar
FMW: Man darf davon ausgehen, dass dieser „Runde Tisch“ nicht mehr als eine Luftnummer ist, wie so oft bei Olaf Scholz. Er sieht die Daten zur schwachen Industrie, er sieht die Krise und die schlechten Umfragewerte. Also bastelt man sich schnell ein Treffen im Kanzleramt, um danach einen „Aktionsplan“ zu verkünden, der umgesetzt werden soll. Aber passieren wird nichts. Man darf sich fragen: Wen möchte Olaf Scholz mit so einem oberflächlichen Aktionismus beeindrucken? Es glaubt doch wirklich niemand daran, dass bei so einem Runden Tisch irgendetwas herauskommt, was zu tatsächlichen Veränderungen in der Volkswirtschaft führen wird. Nur große, tiefgreifende Strukturreformen würden etwas bringen.
FMW/Bloomberg
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Moin, moin,
vielleicht ist mir das Mittagessen nicht bekommen, aber wie soll ich das verstehen, dass Scholz von den Arbeitgebern mehr Jobs fordert? Da stellt sich dann doch die Frage, wer überhaupt hier noch arbeiten will?
Herr Scholz, die Arbeit ist jetzt wo anders, aber nicht mehr hier. Und es wird nicht mehr sehr lange dauern, dann sind auch die letzten Arbeitsplätze hier weg. Und Herr Scholz, sie sind Kanzler, sie tragen die Verantwortung und wenn ihnen diese Schuhe zu groß sind, dann treten sie endlich zurück.
Fazit: Berlin wird sich m.E. bis Herbst 2025 durchwurschteln. Dann dauert es bis Anfang 2026 bis eventuell eine neue Regierung steht. Schade nur, dass der Patient BRD bis dahin leider verstorben ist. Die 1920er Jahre lassen grüßen, der Übergang in die 1930er Jahre sollte bekannt sein.
Die dann neue Regierung Merz wird wahrscheinlich einen Finanzminister und Vizekanzler Scholz bekommen. Dass Scholz dann zustimmt, dass der von ihm als Kanzler gemachte Murks abgeräumt wird, bezweifele ich. Deshalb verspreche ich mir nichts von der nächsten Regierung.
PS: Wirtschaftspolitik ist wenn der Kanzler Wirtschsftsbosse um Jobs und höhere Löhne anbettelt. Wahrscheinlich hält er das für nötig, weil kein Geld für Subventionen mehr da ist. Tja, wenn man sonst nichts weiß. Immerhin funktioniert das Bürgergeld welches immer teurer und teurer wird. Auch der Ausbau der Bürokratie kommt voran – da sage einer die Regierung könne keine Jobs schaffen – solange Geld da ist.
Dann warten wir mal ab, was die Tarifverhandlungen im öD machen.
Da kann dann Scholz auch gerne auf höhere Löhne einfluss nehmen.
Scholz, der seine “ strategischen Fähigkeiten “ unter anderen bewies, als er, bei dem G-7 Treffen in Hamburg, als der linke Terror seine Stadt zerlegte…, „er“ sich feige in der Oper verkroch. Nach all seinen kriminellen Machenschaften, das Gehirn versagte…, „er“, als Finanzminister, die Steuer an den Volksschulen, für viele ein zweiter Bildungsweg, von 12 auf 19% anhob…, mit den Worten: „…er sehe nicht ein, warum man für Bildung weniger Steuern zahlen sollte…“
Nicht er ist der Schuldige, er hat mit seinem Lebenslauf bewiesen, zu welchen Taten er fähig oder unfähig ist.
Der Wähler hat ihn dazu „bemächtigt „, sie wollten es so! Wenn man die Wahlen mit den Pisa- Studien vergleicht, dann finden wir den Schlüssel zu Scholz’s grandiosen Erfolgen.