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Onlineshopping: Warum die ganz Großen Jahr für Jahr immer mehr vom Kuchen haben

Kennen Sie das auch? Sie nutzen intensiv Onlineshopping, und haben inzwischen vielleicht 10 oder 20 Kundenkonten bei verschiedenen Online-Portalen? Haben Sie inzwischen eine Excel-Liste oder Zettelwirtschaft angelegt mit den ganzen Logindaten? Und ist es nicht mühsam ständig auf verschiedenen Onlineshops rumzusuchen? Diese Konsumenten-Faulheit, die wohl in uns allen steckt, zeigt sich aktuell ganz klar in den aktuellen Zahlen zu den Umsätzen der Onlineshopping-Portale.

Die ganz großen Onlinehändler in Deutschland (Amazon, Otto, Zalando etc) haben laut aktueller EHI-Studie immer mehr Umsatzanteil, von Jahr zu Jahr. Die folgende Grafik zeigt es sehr gut. Im Jahr 2008 haben die zehn größten Onlineshops mit 4,7 Milliarden Euro noch deutlich weniger Umsatz gemacht als die nächstgrößten 90 Shops mit 6,5 Milliarden Euro. Nach und nach verschob sich dieses Verhältnis (gut nachvollziehbar in der Grafik).

Inzwischen haben im Jahr 2017 die zehn größten Shops 17,2 Milliarden Euro Umsatz gemacht, und die 90 nächstgrößten Shops nur noch 13,3 Milliarden Euro. Die Balken zeigen es ziemlich eindrucksvoll. Die Kunden kaufen immer mehr bei den allergrößten Onlineshops. Verlieren tun die kleinen Anbieter. Ihr Umsatzvolumen stagniert. Diese Konzentration merkt auch das EHI an. Zitat:

Bereits in den vergangenen Jahren zeichnete sich ab, dass es für die kleinen Onlinehändler im stark umkämpften E-Commerce-Markt immer schwieriger wird und sich das Wachstum zunehmend auf die E-Commerce-Spitze verlagert. Alleine die 10 umsatzstärksten Shops erzielten mit 17,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 15,7 Mrd. Euro) einen Umsatzanteil von mehr als 40 Prozent. Der zweitgrößte Umsatzanteil von gut 31 Prozent bzw. 13,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 11,8 Mrd. Euro) geht auf das Konto der Plätze 11 bis 100 im Ranking. Die Ränge 101 bis 500 erzielten noch einen Anteil von knapp 20 Prozent bzw. einen Gesamtumsatz von 8,5 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,3 Mrd. Euro). Die übrigen Shops auf den Plätzen 501 bis 1.000 erwirtschafteten zusammen noch 3,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,8 Mrd. Euro), also einen Umsatzanteil von knapp 9 Prozent.

Es entsteht auch ein verheerender Effekt, mit dem sich die kleinen Onlinehändler immer schneller ihr eigenes Grab schaufeln. Relativ wenige Kunden gehen auf die Seiten der kleinen Anbieter. Also denken sich die Anbieter: Gut, dann verkaufen wir unsere Waren halt zusätzlich auch über den Marktplatz von Amazon oder eBay. Und so verhilft man den Großen zu noch mehr Umsatz und Marktmacht. Das Problem: Damit werden die kleinen Anbieter immer anonymer, weil die Kunden in der Regel nur das Amazon-Logo beachten, aber nicht, wo sie tatsächlich das Produkt eingekauft haben. Dadurch wird der kleine Shop-Betreiber immer austauschbarer! Zitat EHI:

Nach einem Rückgang in den Vorjahren lässt sich seit 2016 beobachten, dass wieder mehr Onlinehändler Markplätze als zusätzlichen Vertriebskanal nutzen. So sind 35 Prozent (Vorjahr: 34 Prozent) der Top-1.000-Onlineshops zusätzlich auf Ebay aktiv. Bei Amazon sind es bereits 43 Prozent der Onlinehändler. Das entspricht einer Steigerung von 7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. „Das Marktwachstum wird überproportional von den umsatzstärksten Händlern getrieben. Wir beobachten außerdem, dass Marktplatzaktivitäten insgesamt zunehmen. Immer mehr große Onlinehändler betreiben selbst Marktplätze, die wiederum von anderen vermehrt genutzt werden, um von der größeren Reichweite zu profitieren,“ kommentiert Christoph Langenberg, Data Analyst & Projektleiter Forschungsbereich E-Commerce, diese Entwicklung.

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1 Kommentar

  1. Ach ja zum Thema Passwörter und so ….ja wer kennt das nicht…aber es gibt Hoffnung und Hilfe…LasPass mal etwas studieren …Kostenlos als Privat-User mit super features :-) und es wird ein Kinderspiel mit all den Passwörter …ok Kredit oder Banking besser im kopf behalten…aber alles andere :-)

    Gruss Rbird

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