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OPEC plant „außergewöhnliche Maßnahmen“ für nächstes Jahr – Kürzungen zu 116% übererfüllt

Die OPEC ist seit Anfang des Jahres dabei zusammen mit Nicht OPEC-Partnern wie Russland die Fördermenge zu kürzen um 1,8 Millionen Barrels pro Tag gegenüber dem Level von...

FMW-Redaktion

Die OPEC ist seit Anfang des Jahres dabei zusammen mit Nicht OPEC-Partnern wie Russland die Fördermenge zu kürzen um 1,8 Millionen Barrels pro Tag gegenüber dem Level von Herbst 2016. Laut der OPEC ist diese Einigung bis dato ein riesiger Erfolg. Wie OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo heute während einer Rede sagte, lag das „Conformity Level“ im August sogar bei 116%. Das heißt, dass die Kürzungszusagen nicht zu 100%, sondern von den Teilnehmern zu 116% umgesetzt werden. Wenn das mal stimmt – aber gut, wir nehmen das zur Kenntnis.


OPEC-Generalseketär Mohammed Barkindo. Foto: Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres – OPEC / Wikipedia (CC BY 2.0)

Nicht nur, dass es momentan total super laufe (sinngemäß von uns in einfache Worte gefasst). Auch sagte Barkindo, dass die OPEC im nächsten Jahr „außergewöhnliche Maßnahmen“ vor habe, damit die Ausbalancierung von Angebot und Nachfrage vorankomme. Denn in seiner Rede sprach er auch an, dass das wichtigste Problem der OPEC immer noch nicht gelöst sei. Und das sind die immer noch weltweit vollen Öl-Lager. So hätten die Lagerbestände für Rohöl in den OECD-Mitgliedsländern zum Anfang des Jahres 340 Millionen Barrles über dem Fünfjahresdurchschnitt gelegen.

In den ersten vier Monaten des Jahres sei dieser Überhang auf gerade mal 300 Millionen gesunken. In den folgenden vier Monaten dann sei der Überhang mit 130 Millionen Barrels kräftig geschrumpf auf nur noch 170 Millionen Barrels über dem Fünfjahresdurchschnitt. Nicht nur die Übererfüllung der Kürzungen habe dazu beigetragen, sondern auch die hohe Ölnachfrage, und das nicht so starke Wachstum bei der US-Produktion. Barkindo betonte zum Schluss seiner Rede, dass der Hauptfokus der OPEC weiterhin darauf gerichtet sei diesen (170 Millionen Barrel-Überhang über dem Fünfjahresdurchschnitt) zu reduzieren.

Die Lagerbestände sollen also weiter kräftig fallen. Damit solle eine nachhaltige Marktstabilität erreicht werden für die kommenden Jahre und Jahrzehnte, so Barkindo. Große Worte, möchten wir dazu anmerken! Was also kann er meinen mit den „außergewöhnlichen Maßnahmen“, die für nächstes Jahr geplant sind? Wir tippen das selbe wie schon vor Monaten: Richtig kräftig helfen würde nicht eine weitere Verlängerung der Kürzungen, sondern eine spürbare Ausweitung der Kürzungsmenge. Sie müsste so groß sein, dass sie von den US-Frackern nicht „mal eben so“ durch eine höhere Fördermenge ausgeglichen werden kann.

Der Ölpreis zeigt sich davon momentan völlig unbeeindruckt. Mit 49,40 Dollar liegt WTI-Öl exakt dort, wo man Freitag Nachmittag notierte. Ein langweiliger Seitwärtsmarkt. Schwung kommt wohl eh erst morgen wieder rein, weil die US-Terminhändler heute den Herrn Kolumbus feiern.



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3 Kommentare

  1. Huiuiui

    Wenn die es nächstes Jahr machen wollen muss es ja richtig dringend sein :p

  2. Was machen dann die scheiß Ölmulties wenn alle E Autos fahren?? Dann bleiben die auf dem Mist sitzen.

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