Die OPEC hat ihren Monatsbericht für April veröffentlicht. Darin sieht man, dass trotz monatlicher Fördermengenausweitung der OPEC+ um 400.000 Barrels pro Tag gegenüber Februar die Menge der OPEC im März nur um 57.000 Barrels pro Tag gestiegen ist. Man sieht in den Details: Während die „verlässlichen“ Eckpfeiler der OPEC wie Saudis, Kuwait und VAE ihre Mengen anheben, zeigen Nigeria, Libyen, Kongo und Angola fallende Fördermengen für Öl. So kann das Angebot nicht planmäßig ausgeweitet werden!
OPEC zu ihren Erwartungen zu Angebot und Nachfrage
Für das laufende Jahr 2022 hat die OPEC das erwartete Wachstum der weltweiten Ölnachfrage gegenüber letztem Monat um 0,5 Millionen Barrels pro Tag auf 3,7 Millionen Barrels pro Tag nach unten korrigiert, was hauptsächlich auf die Abwärtskorrektur des Weltwirtschaftswachstums zurückzuführen sei. Das Wachstum der Ölnachfrage werde auf 1,9 Millionen Barrels pro Tag in der OECD und 1,8 Millionen Barrels pro Tag in den Nicht-OECD-Ländern geschätzt.
Das Nicht-OPEC-Angebot für Öl wurde für 2022 jetzt um 0,3 Millionen Barrels pro Tag auf 2,7 Millionen Barrels pro Tag nach unten korrigiert, was vor allem auf eine Abwärtskorrektur für Russland zurückzuführen sei. Andererseits wurde die Prognose für das Wachstum des US-Flüssiggasangebots für 2022 um 0,3 Millionen Barrels pro Tag auf 1,3 Millionen Barrels pro Tag nach oben korrigiert. Zum Wachstum des Flüssiggasangebots im Jahr 2022 werden laut OPEC vor allem die USA, Russland, Brasilien, Kanada, Kasachstan, Guyana und Norwegen beitragen.
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Ich habe soeben ein Statement von Staatspräsident Wladimir Wladimirowitsch Putin in Sachen Ukraine-Invasion im TV-Sender Phoenix verfolgt. Dort kritisierte er zwar zu recht die Defizite der Ukraine in Sachen Minsk-Abkommen, sprach aber gleichzeitig davon, daß das OPEC+-Mitgliedsland Russische Föderation weiterhin ein bedeutender Ölexporteur sei. Klingt so, als würde er der Anregung von Ministerpräsident Viktor Orban, in Ungarn ein Normandie-Format-Treffen durchzuführen, keinen allzu großen Stellenwert einräumen. Von daher pflichte ich Bundeskanzler Karl Nehammer bei, daß weitere persönliche Treffen mit Präsident Putin ihn dazu bewegen müssen, dem erforderlichen Normandie-Format-Treffen in Ungarn definitiv zuzustimmen. Die Ukraine-Invasion hat wegen der mittlerweile geringeren russischen Ölexporte Auswirkungen auf die Energiepreise, und in diesem Zusammenhang auf die Weltwirtschaft. Staatspräsident Wladimir Wladimirowitsch Putin muß der G20-Mitgliedschaft der Russische Föderation im Interesse der Weltwirtschaft einen entsprechenden Stellenwert einräumen.