Die OPEC hat soeben ihren Monatsbericht für September veröffentlicht. Die US-Sanktionen gegen die Iran, die erst ab November auch die Öl-Ausfuhren des Landes betreffen, scheinen schon jetzt konkrete Auswirkungen zu haben. Denn bisherige Abnehmer haben sich teilweise schon verabschiedet, aus Angst keine Geschäfte mehr in den USA machen zu können.
So hat der Iran bereits im Monat August, auf den sich die aktuellen Zahlen beziehen, 150.000 Barrels Öl pro Tag weniger gefördert. Damit sticht man aus der Liste der anderen OPEC-Länder heraus. Libyen hat 256.000 Barrels pro Tag mehr gefördert als noch im Juli. Die Saudis waren mit +32.000 Barrels pro Tag dabei, so dass man ingesamt (siehe oberen Teil der Grafik) auf ein Fördermengen-Plus der OPEC gegenüber Juli von 278.000 Barrels pro Tag kommt.
Diese Daten basieren laut OPEC wie immer auf den Angaben dritter externer Stellen (secondary sources). Im unteren Teil der Grafik sieht man die selbst übermittelten Angaben der OPEC-Mitglieder, die zu guten Teilen gar nicht gemacht wurden (wie immer sehr vertrauenserweckend…).
In Sachen Öl-Nachfrage haben sich die Prognosen gegenüber denen von vor vier Wochen nur minimalst verändert, von daher sind die Details an dieser Stelle nicht erwähnenswert. Ähnliches gilt für die Angebotsseite (Nicht OPEC-Staaten-Angebot soll in 2018 um 2 Mio Barrels pro Tag wachsen, 64.000 weniger als vor vier Wochen erwartet). Die Änderungen in der Erwartung der OPEC-Angebotsmenge gegenüber August sind ebenfalls so minimal, dass man sie nicht näher besprechen muss.
Die Öl-Lager der OECD-Mitgliedsstaaten sind von Juli auf August um 8,1 Millionen auf 2,830 Milliarden Barrels gestiegen. Das sind 194 Millionen Barrels weniger als vor einem Jahr, und 43 Millionen Barrels weniger als der aktuelle Fünfjahresschnitt der Lagermenge. Aber diese Menge ist 260 Millionen Barrels über dem Niveau von Januar 2014.
Beispielfoto für Ölquellen. Foto: Arne Hückelheim / Wikipedia (CC BY-SA 3.0) – Ausschnitt aus Originalfoto
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