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OPEC-Monatsbericht: Fördermenge steigt, viele Mitglieder ohne eigene Dateninfos

Der OPEC-Monatsbericht mit den aktuellsten Daten aus September wurde vor wenigen Minuten veröffentlicht. Gegenüber dem Vormonat erhöht man seine Erwartung für das gesamte Nachfragewachstum im Gesamtjahr 2017 um 30.000 auf 1,5 Millionen...

FMW-Redaktion

Der OPEC-Monatsbericht mit den aktuellsten Daten aus September wurde vor wenigen Minuten veröffentlicht. Gegenüber dem Vormonat erhöht man seine Erwartung für das gesamte Nachfragewachstum im Gesamtjahr 2017 um 30.000 auf 1,5 Millionen Barrels pro Tag, also eine unwesentliche Änderung. In 2018 erwarte man ein Wachstum der Nachfrage von 1,4 Millionen Barrels pro Tag. Die bessere Lage der Weltwirtschaft sei der Grund dafür, vor allem in China und Russland.

Auf der Angebotsseite für Nicht OPEC-Öl senkt man seine Vormonatsprognose für das laufende Jahr um 100.000 Barrels pro Tag auf +700.000 Barrels pro Tag. In 2018 soll das Angebot um 900.000 Barrels pro Tag wachsen. Die OPEC verweist selbst darauf, dass die eigene Fördermenge im September gemäß externer Informationsquellen (!) um 88.500 Barrels pro Tag gegenüber August gewachsen ist.

Dies sieht man im oberen Teil der folgenden Grafik, wo die Zahlen der externen Datenquellen gezeigt werden. Im unteren Teil sieht man die Angaben, die von den OPEC-Mitgliedern selbst an die OPEC-Zentrale in Wien gemeldet werden. Man sieht mehr denn je, dass viele Mitglieder einfach gar keine Daten melden. Da verwundert es umso mehr, dass der OPEC-Generalsekretär erst gestern stolz behauptete: Wir erfüllen unsere Kürzungs-Zusagen derzeit sogar zu 116%! Woher will er das denn so genau wissen, wenn er keine vollständigen Originaldaten seiner Mitglieder vorliegen hat?

Nach weiteren Kürzungen sieht es in der Realität der Zahlen aber nicht aus, die sich die OPEC durch externe Meldungen errechnet hat. Nicht nur dass man im Vergleich zum Vormonat die Fördermenge ausgebaut hat auf 32,75 Millionen Barrels pro Tag. Auch der Trend im Verlauf des Jahres zeigt nach oben nach 32,1 Millionen im 1. Quartal und 32,3 Millionen im 2. Quartal. Die große Kürzung ist hier nicht zu erkennen. Wie die externen Daten zeigen, legen Libyen und Nigeria weiter zu mit zusammen mehr als +100.000 Barrels pro Tag. Und Venezuela baut 51.000 Barrels pro Tag ab.

Die gesamten Öl-Lagerbestände aller OECD-Staaten fielen zuletzt unter die Schwelle von 3 Milliarden auf 2,996 Milliarden Barrels. Damit liegen sie 171 Millionen Barrels über dem Fünfjahresdurchschnitt. OPEC-Generalsekretär Barkindo hatte erst gestern darauf hingewiesen, wie es auch ständig der saudische Ölminister tut – diese Zahl von +171 Millionen Barrels, die schon gut geschrumpft ist in diesem Jahr, muss komplett zurückgehen auf den Durchschnittswert.

Laut OPEC soll die Nachfrage nach OPEC-Öl im laufenden Jahr um 600.000 auf 32,8 Millionen Barrels pro Tag steigen. Das Angebot der OPEC in 2018 soll auf 33,1 Millionen Barrels steigen, 200.000 Barrels pro Tag höher als noch letzten Monat prognostiziert. Die globale Öl-Nachfrage solle im nächsten Jahr um 1,38 Millionen Barrels pro Tag steigen.



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