Der OPEC-Monatsbericht für Oktober wurde heute veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die OPEC-Mitglieder im Monat September insgesamt 132.000 Barrels pro Tag mehr gefördert haben. Der Iran hat von August auf September 150.000 Barrels pro Tag weniger gefördert. Dies kann man als direkte Auswirkung der US-Sanktionen ansehen, welche beim Öl erst in drei Wochen voll in Kraft treten. Immer weniger bisherige Abnehmer wollen noch Öl beim Iran kaufen, weil niemand Ärger mit den Amerikanern haben will.
Ende Juni hatte der Iran noch 3,82 Millionen Barrels pro Tag gefördert. Inzwischen sind es noch 3,44 Millionen Barrels. Während der Iran abbaut, fahren die Saudis (wie erwartet) ihre Fördermenge hoch, um eventuelle Engpässe am Markt auszugleichen. Um 108.000 Barrels pro Tag hat Saudi-Arabien seine Menge im September gesteigert. Unterstützt wird das zum Beispiel noch durch einen Zuwachs von 103.000 Barrels aus Libyen, wo man aber eher von einer Schwankung im Bürgerkriegs-Chaos sprechen kann, und nicht von einer strategischen Entscheidung für die globale Ausbalancierung zwischen Angebot und Nachfrage.
Wie immer basieren diese Daten auf Beobachtungen Dritter, und die OPEC selbst vertraut diesen Daten wie immer offenbar mehr als den Daten, die von den Mitgliedern selbst gemeldet werden. Die eigenen Daten sehen wohl so unklar aus, dass man wie immer erst gar keine Gesamtzahl bei der Veränderung der Födermenge angibt.
Gegenüber den Schätzungen aus dem Vormonat für die Öl-Nachfrage haben sich die aktuellen Annahmen für das laufende und das kommende Jahr nur geringfügig verändert, von daher gehen wir nicht näher auf die Details ein. Das gleiche gilt für die Angebotsseite. Die Lagerbestände aller OECD-Staaten für Rohöl sind um 14,2 Millionen Barrels gestiegen auf 2,841 Milliarden Barrels. Das sind 165 Millionen Barrels weniger als vor einem Jahr, und 47 Millionen weniger als im Fünfjahresdurchschnitt (wichtig). Die Lager der OECD-Staaten weisen aber immer noch einen um 271 Millionen Barrels höheren Stand auf als im Januar 2014 (damals lag der Ölpreis noch über 100 Dollar).
Beispielfoto für Ölquellen. Foto: Arne Hückelheim / Wikipedia (CC BY-SA 3.0) – Ausschnitt aus Originalfoto
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