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OPEC mit leichter Mengenkürzung im Oktober, Zuversicht für 2018, Öl-Minister mit Draghi-Formulierung

Aus dem soeben veröffentlichten Monatsbericht der OPEC für November geht hervor, dass die Öl-Fördermenge der OPEC von September bis Oktober um 150.000 Barrels pro Tag gesunken ist auf...

FMW-Redaktion

Aus dem soeben veröffentlichten Monatsbericht der OPEC für November geht hervor, dass die Öl-Fördermenge der OPEC von September bis Oktober um 150.000 Barrels pro Tag gesunken ist auf 32,59 Millionen Barrels pro Tag (roter Kreis in der Grafik). Das geben zumindest die Daten von externen Quellen her, die die OPEC monatlich veröffentlicht. Wie immer bieten die Daten, die von den OPEC-Mitgliedern offiziell an die OPEC-Zentrale in Wien gemeldet werden, ein schwaches Bild. Drei Mitglieder melden gleich gar keine Zahlen, zwei treffen exakt ihre Vormonatszahlen, was sicher nur ein merwürdiger Zufall ist (Satire).

Daher versucht die OPEC auch gar nicht erst bei den eigenen offiziellen Daten eine Veränderungszahl zu nennen. Vergleichen Sie bitte mal die Veränderungszahlen ganz rechts in der Grafik zwischen externen Daten (oben) und offiziellen Daten (unten). Die Abweichungen pro Land sind gut erkennbar. Also sollte man lieber nur grob festhalten, dass die Fördermenge irgendwie auf dem Vormonatsniveau liegt – genaue Zahlen wird man hieraus wohl kaum ablesen können.

Angebot und Nachfrage

Für das Jahr 2018 erwartet die OPEC einen engeren Markt. Die Nachfrage steige, das Angebot gehe zurück. Die Nachfrage nach OPEC-Öl werde um 360.000 Barrels auf 33,42 Millionen Barrels pro Tag steigen. Eine kräftige Aufwärtsprognose innerhalb nur eines Monats, möchten wir meinen! Und die OPEC ist ebenfalls der Meinung, dass es nächstes Jahr zu einem Angebots-Defizit komme, wenn man weiterhin bei dieser Fördermenge von derzeit 32,59 Millionen pro Tag bleibe.

Die globale Nachfrage nach weltweit produziertem Öl liege in 2018 130.000 Barrels pro Tag höher als noch im Vormonat prognostiziert, so die OPEC. Die OPEC-Fördermenge in 2018 werde mit 33,4 Millionen um die 0,46 Millionen Barrels pro Tag höher liegen als 2017. Damit trifft man ja ziemlich genau die angebliche Nachfragemenge. Die Öl-Lagerbestände der OECD-Staaten liegen im September laut OPEC bei 2,985 Milliarden Barrels, und damit immer noch 154 Millionen Barrels über dem Fünfjahresdurchschnitt. Also bleibt noch einiges zu tun.

Fördermengenkürzung

Und wie erwartet, melden sich nun vermehrt die üblichen Verdächtigen. Es sind noch 17 Tage bis zum nächsten regulären OPEC-Meeting in Wien. Der Öl-Minister der Vereinigten Arabischen Emirate Suhail al-Mazroui sagte heute bei einer Ölkonferenz in Abu Dhabi, dass er davon ausgehe, dass die OPEC auch weiterhin alles tue was notwendig sei („whatever it takes“) um den Ölmarkt auszubalancieren. Daher werde die OPEC die Fördermengenkürzung wohl über März 2018 hinaus verlängern. Von einer Ausweitung der Kürzungsmenge sprach er aber nicht.

Der Ölpreis stieg die letzten Wochen zwar kräftig an. Aber seit einer Woche tut sich gar nichts mehr, und WTI-Öl schwankt seit letzten Montag in einer ganz engen Range um die 57 Dollar-Marke herum. Auch heute nach den OPEC-Zahlen und der Aussage von al-Mazroui tut sich nichts – WTI-Öl notiert gelangweilt bei 56,82 Dollar.


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