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OPEC: Förderung sinkt weiter, Trump-Zölle eine Bedrohung, Venezuela immer schwächer

Die OPEC hat ihren Monatsbericht für März veröffentlicht. Die wichtigste Kennzahl lautet: Die Ölproduktion der OPEC-Mitglieder ist von Januar auf Februar um 77.100 Barrels pro Tag...

FMW-Redaktion

Die OPEC hat ihren Monatsbericht für März veröffentlicht. Die wichtigste Kennzahl lautet: Die Ölproduktion der OPEC-Mitglieder ist von Januar auf Februar um 77.100 Barrels pro Tag zurückgegangen auf 32,19 Millionen Barrels pro Tag. Das sagen zumindest die externen Informationsquellen, denen die Zentrale in Wien offenbar stets mehr vertraut als den Zahlen der eigenen Mitglieder. Die melden wie jeden Monat nicht vollständig ihre Daten, daher auch die Lücken im unteren Teil der Grafik („direct communication“).

OPEC sieht Trump´s Zölle als Bedrohung

Die protektionistische Handelspolitik von Donald Trump bedroht die Weltwirtschaft, und könne die Nachfrage nach Öl bremsen, so warnt man in seinem heutigen Monatsbericht. Auch sieht die OPEC es kritisch, dass die USA dank ihrer Steuerreform durch einmalige niedrige Steuern es den US-Konzernen ermöglichen ihre Billionen-Cash-Berge in die USA zurückzuholen. Diese bisher im Ausland gelagerten Vermögen hätten dort die Volkswirtschaften unterstützt, und somit auch die Öl-Nachfrage. In die USA abfließende Billionen-Berge wirken folglich schwächend auf die Volkswirtschaften, aus denen diese Gelder abfließen.

Entwicklung von Angebot und Nachfrage

Was auffällt: Venezuela meldet selbst einen Förderrückgang von 183.000 Barrels pro Tag nur von Januar auf Februar, wobei die sekundären Quellen -52.000 Barrels für Venezuela melden. Das Land ist mit seiner staatlichen Ölgesellschaft offenbar so runtergewirtschaftet, dass die Fördermenge von ganz alleine immer weiter fällt, ohne offizielle Steuerung der Regierung. Das hilft natürlich der gesamten OPEC beim Ziel der globalen Reduzierung der Angebotsmenge. In 2016 förderte Venezuela noch 2,37 Millionen Barrels pro Tag, im Februar 2018 waren es nur noch 1,58 Millionen.

Für 2018 erwartet die OPEC nach aktuellstem Stand ein Jahreswachstum der Förderung bei allen Nicht-OPEC-Staaten von 1,66 Millionen Barrels pro Tag – das sind 0,28 Millionen mehr als bisher erwartet. Dies führt man zurück auf die stetig steigende Produktion vor allem in den USA. Die OPEC-Angebotsmenge soll 2018 gegenüber 2017 um 0,18 Millionen Barrels pro Tag wachsen, was keine große Veränderung zur vorigen Schätzung darstellt.

Die Nachfrage nach OPEC-Öl soll in 2018 bei 32,6 Millionen Barrels liegen, und damit leicht über der Angebotsmenge. Die globale Nachfrage nach Öl in 2018 soll fast unverändert zur letzten Schätzung im Jahr 2018 um 1,6 Millionen Barrels pro Tag auf 98,63 Millionen ansteigen.

Lagerbestände

Die OECD-Lagerbestände liegen mit 2,865 Milliarden Barrels nur noch 50 Millionen Barrels über dem aktuellsten Fünfjahresdurchschnitt. Somit kommt die OPEC ihrem Ziel immer näher, dass die Lagerdaten auf den Fünfjahresschnitt zurückfallen sollen. Dieser Schnitt ist nämlich das erklärte Hauptziel, das man mit seinen Kürzungen erreichen will.

OPEC



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