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Fördermenge runter? Meeting dieses Wochenende OPEC verbannt Reuters, Bloomberg and Dow Jones – Achtung Ölpreis!

Die OPEC verbannt Reuters, Bloomberg and Dow Jones vom Meeting am Wochenende. Achtung Ölpreis, möchte man da sagen.

OPEC-Logo

Offenbar ist da jemand ziemlich nervös? Wie Bloomberg und die Financial Times (FT) berichtet haben, hat die OPEC die großen drei Nachrichtenagenturen Bloomberg, Reuters und Dow Jones von ihrem anstehenden Treffen an diesem Wochenende verbannt, oder besser gesagt sie erhielten keine Einladung. Zahlreiche andere Fachportale mit weniger Bekanntheitsgrad sind trotzdem eingeladen. Was kann das bedeuten? Vor allem der de facto OPEC-Anführer Saudi-Arabien scheint nervös zu sein. Man hatte bereits im April die Öl-Fördermenge für Mai überraschend um 1,15 Millionen Barrels pro Tag gesenkt.

Aber der große Aufwärtsmove im Ölpreis blieb aus. Steht nun erneut eine Kürzung der Fördermenge an diesem Wochenende bevor? Will man keine störenden Medien-Giganten in der OPEC-Zentrale in Wien haben? Es wirkt doch schon sehr merkwürdig. Personen, die mit der Entscheidung vertraut sind, sagten laut FT, dass der Ausschluss der drei Anbieter vom saudi-arabischen Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman veranlasst wurde, der unter wachsenden Druck geraten sein soll, den Ölpreis anzuheben.

Bloomberg sagte dazu: Normalerweise akkreditiert das Sekretariat der OPEC jeden Journalisten, der über das Treffen in ihrem Hauptsitz berichten möchte. Diesmal gab es diese Möglichkeit nicht, und die Einladungen wurden direkt an die Reporter verschickt. Bis zum Mittwochabend hatte niemand von Bloomberg News eine Einladung erhalten. Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters und des Wall Street Journal wurden ebenfalls nicht eingeladen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Wenn das so bleibt, können diese Reporter nicht an einer Pressekonferenz nach der Sitzung teilnehmen. Für diese Entscheidung, für die es in der Geschichte der OPEC kaum einen Präzedenzfall gibt, wurde kein Grund genannt.

Bloomberg, das wie üblich ein Team nach Wien schicken wird, um über das Treffen zu berichten, hat das OPEC-Sekretariat um eine Klärung der Situation gebeten, aber keine Antwort erhalten. Reuters und das Wall Street Journal lehnten eine Stellungnahme ab. Die OPEC, die zusammen mit ihren Verbündeten in der OPEC+-Koalition die Ölförderpolitik für 23 Länder festlegt, trifft sich zu einem Zeitpunkt, wo der WTI-Ölpreis 4 Dollar tiefer notiert als kurz vor der vorigen Verkündung der Fördermengenkürzung Anfang April.

FMW: Es könnte ein spannender Sonntag werden. Wird die OPEC mit ihren Partnern erneut die Ölfördermenge kürzen, um dem Wunsch nach einem deutlich steigenden Ölpreis Nachdruck zu verleihen? Gut möglich. Die Verbannung von Reportern von zwei der weltgrößten Nachrichtenagenturen ist wohl ein Zeichen von Nervosität.

FMW/Bloomberg



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3 Kommentare

  1. Tja, die Wichtung verschiebt sich eben. Die die es bisher gewohnt waren ganz vorne zu stehen werden zurücktreten müssen, müssen in die 2. oder 3. Reihe. Sie werden sogar nicht mal eingeladen. Oder ist die Art der Berichterstattung dieser Nachrichtenagenturen nicht genehm ? Berichten diese Agenturen objektiv, wertfrei oder gefärbt ?

  2. Dankenswerterweise bekommt Wall Street Journal aktuell auch keine Einladung. Ich gehe davon aus, daß die Ölfördermenge vorerst unverändert bleibt. Dies wäre auch im Interesse des konstruktiv/zielführenden Zusammenspiels zwischen den OPEC+-Mitgliedsländern Arabische Liga-Mitgliedsland Königreich Saudi-Arabien und Russische Föderation.

    1. Die Öl-Allianz OPEC+ hat heute insgesamt eine Kürzung der Ölfördermenge beschlossen. Und der Hauptanteil bei der genannten Kürzung der Ölfördermenge liegt beim Arabische Liga-Mitgliedsland Königreich Saudi-Arabien/Quelle: n-tv-Fernsehtext. Dies und die aktuelle Einigung in Sachen US-Haushalt werden den Ölmarkt zugunsten der erforderlichen globalen Ölversorgung stabilisieren.

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