Die mit am meisten beachtete US-Regionalbank war in den letzten Monaten die PacWest Bancorp. Würde sie auch umkippen wie schon andere Institute zuvor seit März? PacWest konnte sich noch halten, und ist derzeit dabei Vermögenswerte zu liquidieren. Je mehr Cash man hat, desto besser ist man vorbereitet auf mögliche zukünftige Bank Runs, die man dann relativ entspannt überstehen kann. PacWest hatte zum Stichtag 31. März Vermögenswerte von 44,3 Milliarden Dollar, also wirklich kein großes Volumen im Vergleich zu JPMorgan und Co. Aber der Blick lohnt sich – denn man muss wie gesagt schauen, ob die US-Regionalbanken stabil bleiben, oder ob sich die Krise weiter verschärft. Und da ist der Blick auf diese Bank wichtig.
PacWest verkauft Vermögenswerte
Aktuell wird gemeldet, dass die PacWest Bancorp beim Liquidieren ihrer Vermögenswerte große Fortschritte macht. Die Bank hat laut Bloomberg den ersten Teil des Verkaufs eines Kreditportfolios im Wert von 5,7 Milliarden Dollar an die Immobilien-Investmentgesellschaft Kennedy Wilson Holdings abgeschlossen. 5,7 Milliarden in Relation zu Gesamt-Assets von 44,3 Milliarden Dollar, das ist viel. Die erste Tranche der von Kennedy Wilson und ihrer Tochtergesellschaft Fairfax Financial Holdings erworbenen Kredite belief sich auf insgesamt 3,25 Milliarden Dollar an Verpflichtungen und 1,8 Milliarden Dollar an Hauptsalden, so Kennedy Wilson in einer aktuellen Erklärung.
Cain International und die Security Benefit Life Insurance stimmten zu, 10 der Kredite von PacWest zu kaufen, die sich auf Mietwohnungen und Studentenwohnheime in New York City und Vororten konzentrieren, so eine separate Erklärung. „Diese Transaktion wird unsere Liquidität und unser Kapital verbessern, da wir unsere angekündigte Strategie, uns wieder auf das beziehungsorientierte Community Banking zu konzentrieren, weiter umsetzen werden“, so sagt es Paul Taylor, CEO von PacWest mit Sitz in Beverly Hills, in einer Erklärung.
Die erste Tranche wurde für 1,6 Milliarden Dollar erworben, weitere 12 Kredite im Gesamtwert von 800 Millionen Dollar sollen bis Ende Juli abgeschlossen werden, heißt es in der Erklärung. Kennedy Wilson sagte im Mai, dass man ein Portfolio von PacWest-Immobilienbaukrediten im Wert von 2,6 Milliarden Dollar für 2,4 Milliarden Dollar erworben hat. Die Gesamtsumme von 5,7 Milliarden Dollar umfasst ein Kreditportfolio von 4,1 Milliarden Dollar, und 1,2 Milliarden Dollar an Kreditzusagen, die von Cain erworben werden sollen, und 400 Millionen Dollar an Krediten, die einer „weiteren Due Diligence“ unterliegen.
„Selbst in Zeiten wie heute, in denen der Markt allgemein herausgefordert ist und wir makroökonomischen Gegenwind haben, gibt es immer noch gute Vermögenswerte und sehr gute Entwicklungen“, so sagt es Matthew Rosenfeld, Leiter der US-Kreditabteilung bei Cain, in einem Interview. „Wir denken, dass es im ganzen Land weitere Gelegenheiten geben wird, bei denen die Banken Liquidität suchen. Cain hat Immobilienkredite im Wert von mehr als 7 Milliarden Dollar vergeben, darunter ein Baudarlehen für das Luxushotel Aman New York sowie Finanzierungen für einen Life-Science-Campus in San Diego und einen Wohnturm in Chicago.
FMW: Schauen wir auf die Aktie. PacWest ist seit Jahresbeginn um 60,92 % gefallen, notierte aber schon tiefer im Mai mit -85 %. JPMorgan liegt seit Jahresanfang mit 4,2 % im Plus, und der Index für US-Regionalbanken notiert mit 18,47 % im Minus. Was lernen wir aus dieser aktuellen Nachricht? Man macht seine Hausaufgaben, verbessert die Liquiditätsbasis, und wird damit widerstandsfähiger bei weiteren Geldabflüssen von Anlegern.
FMW/Bloomberg/Chart TradingView
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