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Panama Papers: wo sind bloß die Amerikaner?

FMW-Redaktion

Während die Panama Papers in vielen Teilen der Welt bereits heftige Erschütterungen ausgelöst haben (vor allem Island, Argentinien, UK), finden sich verglichsweise wenige Amerikaner in den Dokumenten bislang. Warum?

Ist das eine CIA-Verschwörung, ein Komplott der USA, um etwa China oder Russland zu schwächen, wie es aus Peking und Moskau heißt? Bei genauerem Hinsehen ist das eher unwahrscheinlich. So finden sich zwar nur wenige Amerikaner in den Dokumenten, vor allem keine prominenten Amerikaner. Aber dafür gibt es sehr plausible Erklärungen.

Die erste ist, das die USA selbst ein ganz großer Player im Bereich der Steueroasen ist. Delaware, Wyoming sind für viele Amerikaner viel bequemer (und auch günstiger, die Einrichtung einer Briefkastenfirma kostet dort nur wenige hundert Dollar!) als etwa das spanischsprachige Panama. Es ist daher kein Zufall, dass die USA im Ranking des Tax Justice Network an dritter Stelle der intransparentesten Länder steht – übrigens weit vor Panama.

Eine gute Alternative für amerikanische Steuerflüchtlinge sind auch die britischen Jungferninseln oder die Cayman Islands, deren Vorteil unter anderem in der englscihen Landessprache begründet ist. Faktisch also ist die Auswahl für amerikanische Steuerflüchtlinge groß, sodass das eher exotische Panama nicht die erste Wahl ist – weswegen die prominenten Amerikaner dort praktisch nicht vertreten sind.

Hinzu kommt, dass die amerikanischen Behörden vor allem ausländische Banken schwer attackiert haben, die in der Vergangenheit sich in Sachen Steuerflucht als extrem willige Helfer hervorgetan hatten. So etwa Schweizer Banken. Für Amerikaner heißt das, dass sie bei der Auswahl der Steueroasen sehr vorsichtig geworden sind und bestimmte Steueroasen oder Banken meiden.

All das legt nahe, dass die Panama Papers keine amerikanische Verschwörung zur Schwächung anderer Länder ist – wie es vor allem in jenen Ländern gesehen wird, deren Elite davon betroffen ist und deren Medien daher tunlichst jede Erwähnung der leaks vermeiden (vor allem Russland und China). Nicht auszuschließen ist jedoch auch, dass in den geleakten Dokumenten noch zahlreiche Amerikaner zu finde sein werden – vielleicht auch Prominente. Denn das Material ist noch lange nicht ausgewertet, es geht schließlich um 11,5 Millionen Dokumente!



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4 Kommentare

    1. Und es waren doch die Amis.

      Vielleicht sollte man, statt ein paar Ideen hin- und herzuschieben, einfach den Finanzier dieses Skandals suchen. Dann ist klar, warum kaum reiche Amis dabei sind. Und nicht wegen Spanisch. Denn wenn die Reichen das sowieso von Profis machen lassen, dann ist die Sprache ja wohl egal, oder?
      xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
      Wer hat die Panama Papers bezahlt?
      a) Das ICIJ, ein internationales Konsortium für investigative Journalisten. Das ICIJ wurde 1997 gegründet und gehört zum CPI, dem Center for Public Integrity. ICIJ und CPI werden vor allem aus Stiftungen finanziert. US-Stiftungen steinreicher Oligarchen, gegen die Putin selbst dann noch ein armes Würstchen wäre, sollte er tatsächlich 200 Milliarden gemopst haben.

      b) Finanziert hat die Enthüllungsstory selbst, genannt Panama Papers, die Ford Foundation, der Rockefeller Family Fund, die W. K. Kellogg Foundation, Carnegie Endowment und, wie nicht anders zu erwarten, die Open Society Foundation eines gewissen, na klar, George Soros. (Alles Amis!!!)

      Das könnte erklären, warum die Süddeutsche Zeitung, die Russland auch 2016 noch bezichtigt, die Krim annektiert zu haben, obwohl rechtlich längst bewiesen ist, dass hier eine Sezession vorliegt, in ihrem Text zu den Panama Papers Putin als den Bösewicht Nummer Eins darstellt.

      Das erinnert sehr stark an die Organisation „The Ayn Rand Institute“, die ganz selbstlos die webseite fluchthelfer.in betreibt.
      http://www.info-direkt.eu/fluchthelfer-in-made-by-us-think-tank/
      „Diese US-Denkfabrik, welche derzeit aufruft Menschen nach Europa zu schleppen, setzt in der professionellen Kampagne vor allem auf „Menschlichkeit“, appelliert an das „Mitgefühl“ der Europäer. Der Großteil der Menschen die nach Europa gebracht werden, sind Muslime und/oder Araber. Erstaunlich ist dieser Umstand deshalb, da das Ayn Rand Institute bisher keineswegs für eine besondere Liebe zu Arabern aufgefallen ist.“

  1. Die Amis „Briefkästeln Onshore“will heissen in Delaware,Wyoming,South Dakota!Ist bequemer so.

  2. Lügenpresse:
    „Wer sich jetzt noch wundert, dass Camerons Vater kein Thema für die ARD ist, während “Jugendfreunde” des russischen Präsidenten im Zentrum der Agitation stehen, dem ist nicht zu helfen. Es geht immer darum, den Spin gleich zu Beginn zu setzen, damit die Propaganda im Kopf verfängt. All das, was später nachgereicht wird, geht im Ersteindruck unter. Der typische Speigel-, Zeit-, BILD-Leser und ARD- / ZDF-Zuschauer, der glaubt, er würde in diesen Propagandamedien informiert, wird herumgeführt, wie ein Äffchen im Zirkus.“
    „Die mit Zwangsgebühren finanzierte ARD stellt Putin, der mit dieser westlichen Offshore-Firma keinerlei Geschäftsbeziehungen hat, genauso in den Mittelpunkt wie die Süddeutsche.
    Auf der Startseite des extra eingerichteten Dossiers der SZ, erscheint Vladimir Putin gleich mehrfach im Zentrum. Nochmal: Der Name Putins taucht in den Terabyte an Daten gar nicht auf. Es geht hier ganz offensichtlich nicht um eine Information der Bevölkerung, sondern um lupenreine Propganda … na, wessen wohl?
    Auch in der ARD tagesschau und in der Talkshow “Anne Will” wurde der russische Präsident geradezu exzessiv ins Zentrum eines Geldwäsche-Leaks gezerrt, mit dem er nichts zu tun hat. Julia Stein: “Vertraute des russischen Präsidenten Putin sollen 2 Milliarden Dollar durch Briefkastenfirmen geschleust haben. Einer von Ihnen, Sergey Roldugin, Patenonkel von Putins Tochter. .. Weder Roldugin, noch Putin antworten auf Anfragen.” Als ob der russische Präsident einer ARD-Propaganda zur Rechenschaft verpflichtet wäre, was der Patenonkel seiner Tochter macht! Poroschenko hingegen – laut westl. Propaganda u.a. angetreten, um die grasse Korruption zu bekämpfen – wird nur pflichtschuldig nebenbei erwähnt, obwohl sein eigener Name (nicht der des Schwippschwagers eines Freundes seiner Cousine) genauso wie die Namen vieler weiterer ukrainischer Politiker tatsächlich in den Daten auftaucht. Natürlich hat man in Kiew nicht um eine Stellungnahme gebeten… Wundert das noch jemanden?“

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