FMW-Redaktion
Die Serie schlechter Nachrichten für Volkswagen reißt nicht ab: nach einer Umfrage der chinesischen Autoseite 315che.com sind 3 der 10 schlechtesten Autos in China von Volkswagen. Die Umfrage wurde gestern von dem englischsprachigen Staatsmedium „China Daily“ veröffentlicht – ein weiterer Rückschlag für das Image der Wolfsburger!
An Nummer 1 der schlechtesten Autos steht dabei der VW Sagitar, der offenkundig Probleme an den Axen hat und „ruckartig“ („jerking“) startet. Unter den negativen Top 10 sind auch die Volkswagen-Modelle VW Magotan und der VW Lavida. Damit ist Volkswagen mit mehr Modellen in der Negativ-Liste vertreten als jeder andere Hersteller, der in China Autos verkauft!
Ohnehin läuft es in China nicht rund: bislang wurden in diesem Jahr (also großteils vor Bekanntwerden des Dieselgate-Skandals) nur 1950 VW-Fahrzeuge mit Diesel-Motoren verkauft, hinzu kommen Rückrufaktionen, so zuletzt am Dienstag der Rückruf von knapp 6000 Fahrzeugen der VW-Luxus-Marke Bentley, weil die Gefahr einer Überhitzung der Batterie besteht. 2014 mußte Volkswagen insgesamt 600.000 Fahrzeuge zurück rufen – fast schwerer wog jedoch, dass Kunden, die mit der Behebung der Probleme nicht zufrieden waren, vor VW-Niederlassungen in großen Städten des Landes protestierten.
Volkswagen ist zwar mit den Marken Volkswagen, Audi und Skoda mit einem Anteil von 17% nach wie vor Marktführer, doch geht die Tendenz klar nach unten: im letzten Jahr hatte VW noch 19% Marktanteil. Das liegt unter anderem daran, dass Volkswagen in China nur ein SUV-Modell im Angebot hat – während andere ausländische Hersteller zwischen drei und fünf SUV-Modelle in China anbieten. Der Markt für eher niedrigpreisige SUV-Modelle wächst in China rasant- durchaus im Gegensatz zum übergeordneten Trend: in diesem Jahr alleine um 46%.
Derzeit weilt der neue Volkswagen-CEO Matthias Müller mit der Kanzlerin in China. Es steht zu fürchten, dass auch die Charme-Offensive der Kanzlerin in China wenig an den wirklichen Problemen in dem für Volkswagen global wichtigsten Markt ändern wird – denn die Probleme sind hausgemacht, ihre Ursache liegt in der Vergangenheit, und es wird dauern, bis die Wolfsburger diese Fehler werden korrigieren können.
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