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Pfund: Aktuell im Strudel der Brexit-Zitate

Das britische Pfund markierte am 11. August gegen den US-Dollar seinen Tiefpunkt bei 1,2014 (sichtbar im folgenden Chart). Seitdem konnte es sich etwas erholen auf bis zu 1,2170 Ende letzte Woche. Grund waren Hoffnungen auf einen glimpflichen Ausgang in Sachen Brexit, weil Oppositionsführer Corbyn eine „massive Widerstandslinie“ formieren wollte, wie wir es an dieser Stelle mal ausdrücken wollen.

Pfund vs USD seit Juli

Aktuell geht das Pfund gen Süden

Aber jetzt fällt das Pfund wieder. Derzeit kommt es einem vor wie ein Chaos aus ständigen Aussagen von beiden Seiten, London und Brüssel. Es will wohl niemand Schwäche zeigen. Boris Johnson beteuerte nach seinem Amtsantritt ehr als deutlich, dass er im Vergleich zu Theresa May einen viel besseren Deal mit der EU verhandeln werde – obwohl die EU schon gefühlt 5000 Mal gesagt hat, dass es nichts neu zu verhandeln gebe, und dass man es auch nicht tun werde.

Seit heute früh gab es im Pfund vs USD eine Abwärtsstrecke von 1,2170 auf vorhin 1,2110 (folgender Chart seit letztem Donnerstag). Noch ist es kein neuer Anlauf Richtung Tief bei knapp über 1,20, aber das könnte schnell passieren, wenn es so weitergeht. Mal sagt die EU was, mal die britische Seite. Hin und Her. Das verschärft immer mehr den Eindruck, dass die Lage Richtung Ende Oktober immer hoffnungsloser wird, dass es doch noch einen Handelsvertrag geben wird. Aktuell hagelt es britische Aussagen, die wenig Hoffnung machen.

Pfund vs USD seit letztem Donnerstag



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2 Kommentare

  1. Diejenigen Briten,welche noch ein funktionierendes Gehirn haben,handeln nach der Prämisse:lieber ein Ende mit Schrecken,als ein Schrecken ohne Ende!So werden Sie wenigstens nicht oder nur unzulänglich haftbar gemacht,für das was der hyperkriminelle Finanzier der Warmwasserstaaten,anrichtet!Mutti mag ja solche Typen(Ackermann) und verhökert an Sie die Lebensleistung eines gesamten Volkes.Eigentlich kann man nur hoffen,dass der Oiro,trotz unzähliger Organspenden seit seiner krüppelhaften Geburt,endlich scheitert damit das an sich segensreiche Europa noch mal davon kommt!Hallo.ihr Apparatschiks.Lasst doch mal wieder soziale Marktwirtschaft zu,das Erfolgsmodell der Ex-BRD!Starkes,zukunftsträchtiges setzt sich durch und schwaches,verkrüppeltes(auch wenn too big to fail!)verfault.Das ist der nätürliche Verlauf allen tierischen und pflanzlichen Lebens.P.s.Wer ist so irre,den Kapitalismus retten zu wollen indem er ihm das Herz rausreisst,den Zins?Merke.Wer klar denkt,klar spricht und keine MMT-Visionen hat(gegen die kein Arzt helfen kann!),der blickt auch jetzt noch durch.Fakt ist:der Oiro ist nicht die Lösung,er ist das Problem.zumindest so wie er von der EU und EZB geführt wird!

    1. @Koch,Lasst doch mal wieder soziale Marktwirtschaft zu,das Erfolgsmodell der Ex-BRD!

      Was waren das noch für relativ intakte und schöne Zeiten, bevor die Birne alle Weichen umgestellt hat. Sozial war noch sozial im ursprünglichen Sinne des Wortes, Arbeitnehmer wurden zusehends fairer für ihre Leistungen und ihren tragenden Status im Unternehmen belohnt, welches ohne sie nur ein trauriges Konstrukt aus Chefs und Vorständen und ein paar Buchhaltern und Sekretärinnen war. Heute tauchen Menschen bestenfalls als belastendes und austauschbares Humankapital auf der unerwünschten Seite von Konzernbilanzen auf, nicht unähnlich den Zuständen, Einschätzungen und Bewertungen vor 120 Jahren.

      In gesunden und nicht halb verfaulten Unternehmen wurde trotz Krisen und diverser Rezessionen ernsthaft über die Rente mit 63 und die 35-Stunden-Woche verhandelt. Der Mensch hatte den Status fast erreicht, etwas wert zu sein, Teil des Ganzen zu sein, partizipieren zu dürfen und zu wollen, sich mit seiner Firma zu identifizieren und freiwillig Gas zu geben.

      Bis die große Wende kam und Heerscharen „sozialistisch“ konditionierter Opfer die teuer erkauften Arbeitsplätze des Westens überschwemmen konnten. Ein gefundenes Fressen für alle Heuschrecken und Sparfüchse in Einkauf und Buchhaltung, ebenso für alle Betrüger und Opportunisten in Zeiten eines modernen Goldrausches. Die erlöschenden Glutreste des überkommenen menschenverachtenden Kapitalismusprinzips der letzten Jahrhunderte wurden durch einen Orkan und frischen Brennstoff neu entfacht. Stärker denn je, während Feuerwehren zwischenzeitlich massiv und irreversibel reduziert wurden. Was seither zählt, sind Börsenkurse, Dividenden und für das menschliche Gehirn unfassbare Zahlen bei Marktkapitalisierung und Verschuldung.

      Der einzig erstrebenswerte und sinnvolle Sozialismus in Form einer sozialen Marktwirtschaft wurde ad absurdum geführt. Der freie und ungehemmte Kapitalismus hat gewonnen. Gerade den Briten werden diese Tatsachen nicht wirklich weiter helfen. Ein Viertel der englischen Bevölkerung lebt im globalen Hochfinanzzentrum London. Mehrere Länder des Vereinigten Königreiches zweifeln an der Sinnhaftigkeit englischer Separationsbestrebungen.

      Wir werden sehen, spätestens im Oktober, so hat es uns allen Boris knallhart, laut und endgültig versprochen. Letzter Termin, endlich, dann wissen wir alle mehr und können wieder stressfrei den Cable traden.

      Verlängerte Urlaubsgrüße aus dem sehr sozialen Skandinavien, Gold sei Dank ;)

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