Porsche hat vor wenigen Minuten seine Zahlen für die ersten neuen Monate des Jahres veröffentlicht. Nachdem Mercedes-Benz heute früh Umsatzrückgänge und massive Gewinneinbrüche meldete, geht es auch bei Porsche abwärts. Der Umsatz sinkt in den ersten neun Monaten im Jahresvergleich um 5,2 %. Der operative Gewinn sinkt um 26,7 %, die Zahl an Kunden ausgelieferter Autos sinkt um 6,9 %. Die operative Umsatzrendite sinkt von 18,3 % auf 14,1 %.
Dazu sagt Porsche (auszugsweise): Wie erwartet drückten insbesondere das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld und die umfassende Erneuerung des Produktportfolios auf die Kennzahlen zum Abschluss des dritten Quartals. Dennoch bestätigt der Sportwagenhersteller seine Prognose für das Gesamtjahr 2024. „Jede Rennstrecke hat langsamere und schnellere Abschnitte. Das gilt auch für ein Geschäftsjahr. Im vierten Quartal gehen wir davon aus, dass wir wieder beschleunigen und zum Endspurt ansetzen können“. Die Porsche AG sieht sich weiterhin mit einem gesamtwirtschaftlich sehr herausfordernden Umfeld und diversen geopolitischen Spannungen und Konflikten konfrontiert. Unsicherheiten und finanzielle Belastungen ergeben sich insbesondere aus der Situation im chinesischen Markt, den zahlreichen Produktanläufen, Versorgungsengpässen und einem weiter inflationären Kostenniveau – vor allem auf der Lieferantenseite. Dennoch investiert Porsche gleichzeitig umfassend in Innovationen, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, in die Entwicklung zukünftiger Produkte und Services sowie in die Marke und Kundenzufriedenheit. Trotz der herausfordernden Gesamtsituation bestätigt Porsche seine Prognose für das Gesamtjahr 2024 – sofern sich die Rahmenbedingungen nicht signifikant verschärfen. Die Prognose geht von folgenden Werten aus:
Umsatzerlöse in Höhe von 39 bis 40 Milliarden Euro.
Operative Umsatzrendite von 14 bis 15 Prozent.
Netto-Cashflow Marge Automobile von 7 bis 8,5 Prozent.
EBITDA-Marge Automobile von 23 bis 24 Prozent und
BEV-Anteil Automobile zwischen 12 und 13 Prozent.
Porsche prüft nach Absatzeinbruch in China Kostensenkungen und Modellüberarbeitung
Bloomberg berichtet aktuell: Die Porsche AG erwägt Kostensenkungen und überprüft ihre Modellpalette, nachdem ein Einbruch der Verkaufszahlen ihrer Sportwagen in China zu Gewinneinbrüchen geführt hat. Ein weiterer Grund für die Überprüfung ist die weltweit sinkende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, so Finanzvorstand Lutz Meschke, der das dritte Quartal als das schwächste des Jahres 2024 bezeichnete. Der deutsche Hersteller hält an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest und setzt darauf, dass sich die Nachfrage in den letzten Monaten des Jahres erholen wird.
Am Freitag zuvor hatte die Mercedes-Benz Group AG außerdem geplant, die Kosten weiter zu senken, um auf den auch dort zu verzeichnenden Abschwung in China zu reagieren. Ein starker Rückgang der chinesischen Verkaufszahlen und eine schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Europa haben in letzter Zeit zu einer Welle von Gewinnwarnungen von Autoherstellern wie Porsche und seinem Mutterkonzern Volkswagen geführt. Deutsche Autohersteller haben besonders in der größten Volkswirtschaft Asiens zu kämpfen, wo die Verbraucher ihre Ausgaben einschränken und sich für Fahrzeuge mit besserer Technologie entscheiden.
Die Auslieferungen von Porsche im dritten Quartal in China sanken auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Dies führte dazu, dass der Betriebsgewinn in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 27 % auf 4,04 Milliarden Euro einbrach. Der Umsatz ging im gleichen Zeitraum um 5 % auf 28,6 Milliarden Euro zurück. Porsche senkte seine Jahresprognose im Juli und gab an, eine Umsatzrendite von bis zu 15 % zu erwarten.
FMW/Bloomberg
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