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Brexit-Positionierungen: Dollar und Gold gesucht, Euro, Pfund und Öl verkauft

Gemäß den neuesten Daten der CFTC haben viele Investoren den Abverkauf des Dollar nach den miserablen US-Arbeitsmarktdaten für einen neuen Einstieg in den Greenback genutzt. So wurde der Dollar gegenüber allen andere Währungen in der letzten Woche akkumuliert - mit einer Ausnahme: dem Yen

FMW-Redaktion

Gemäß den neuesten Daten der CFTC haben viele Investoren den Abverkauf des Dollar nach den miserablen US-Arbeitsmarktdaten für einen neuen Einstieg in den Greenback genutzt. So wurde der Dollar gegenüber allen andere Währungen in der letzten Woche akkumuliert – mit einer Ausnahme: dem Yen. Hier haben vor allem Hedgefonds ihre Long-Positionen der japanischen Währung gegenüber dem US-Dollar noch weiter ausgebaut. Alle anderen Währungen aber wurden gegenüber dem Dollar verkauft – vor allem das britische Pfund. So stieg die Anzahl der neuen Short-Kontrakte im britischen Pfund zum US-Dollar so stark wie bei keiner anderen Währung – das ist untypisch, weil normalerweise das britische Pfund zum US-Dollar eher eine Nebenrolle spielt und die Volumina daher geringer sind als etwa bei Euro-Dollar. Alleine in der Vorwoche aber wurde die Wetten gegen das Pfund fast verdoppelt auf nun über 100.000 Kontrakte. Das zeigt: vor allem amerikanische Investoren positionieren sich für einen möglichen Brexit, mit dem sie offenkundig rechnen!

Auch der Euro wurde verkauft bzw. Euro-Short-Positionen akkumuliert (knapp 25.000 Kontrakte). Hier hat man also den Anstieg der Gemeinschaftswährung für neue Short-Positionen genutzt – wohl auch in der Erwartung, dass ein möglicher Brexit die Gemeinschaftswährung belasten würde. Interessant ist, dass der Dollar offenkundig nach dem Yen als die Fluchtwährung schlechthin wahrgenommen wird, und zwar noch vor dem Franken, bei dem die Investoren ihre Positionen zum Dollar reduzierten bzw. Short-Positionen ausbauten.

Gesucht sind aber auch Rohstoffe, vor allem Corn und Wheat. Doch stark profitieren kann vor allem Gold, bei dem fast 24.000 Long-Kontrakte hinzukamen, während Short-Positionen weiter abgebaut wurden – keine schlechte Idee, wenn man sich den Goldpreis heute ansieht. Das Verhältnis Long zu Short beträgt bei Gold nun mehr als 6:1. Dass Gold als sicherer Hafen wahrgenommen wird, zeigt auch ein Blick auf das Konjunktur-sensitivere Silber: hier wurden Long-Positionen anders als bei Gold abgebaut, Short-Positionen dagegen aufgebaut. Auch beim Öl (WTI) wurden mehr Short-Positionen aufgebaut als Long-Positionen, gleichwohl bleibt der Markt in einem klaren Long-Überhang mit einem Verhältnis von mehr als 4:1.

All das zeigt: es sind besonders die US-Investoren, die in vermeintlich sichere Häfen wie den Yen, den Dollar und Gold fliehen. Sie glauben offenkundig an den Brexit oder messen dem Brexit eine höhere Wahrscheinlichkeit zu als die Europäer das tun (oder taten). Yen, Gold, Dollar und vor allem Gold sind die gesuchten Bereiche dafür!



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