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Reichste Amerikaner verlieren 78 Milliarden Dollar Powell in Jackson Hole: 2 Billionen Marktkapitalisierung futsch in 8 Minuten

Powell Jackson Hole Marktkapitalisierung futsch

Die acht Minuten lange Rede von Jerome Powell in Jackson Hole hat die Weltmärkte zwei Billion an Marktkapitalisierung gekostet – die reichsten Amerikaner haben in diesen acht Minuten 78 Milliarden Dollar an Vermögen eingebüßt. Es war also eine der „teuersten“ Reden der Geschichte, könnte man formulieren. Rechnet man die acht Minuten währende Rede Powells in Jackson Hole mit dem darauf folgenden Verlust von global zwei Billionen Dollar auf eine Sekunde heruntter, so hat der Fed-Chef für eine Verlust von 4,2 Milliarden Dollar pro Sekunde!

Powell in Jackson Hole – bereit, Schmerzen in Kauf zu nehmen

Fed-Chef Powell hatte den Märkten klar gemacht, dass die US-Notenbank in ihrer Zinspolitik nicht schnell umsteuern, sondern die Zinsen für eine längerer Zeit hoch halten wird, um vor allem die Inflations-Erwartungen nach unten zu bekommen. Dreimal hatte Jerome Powell in seiner Rede den ehemaligen Fed-Chef Paul Volcker erwähnt – ein klares Indiz dafür, dass Powell den Märkte seine Entschlossenheit zur Bekämpfung der Inflation signalisieren wollte.

Auch wenn die Bekämpfung der Inflation Schmerzen verursachen werde, wie Powell klar machte: “they will also bring some pain to households and businesses“ (..). “Those are the unfortunate costs of reducing inflation. But a failure to restore price stability would mean far greater pain.”

Der Schmerz trat schnell ein – vor allem die hoch bewerteten US-Tech-Aktien büßten an Marktkapitalisierung ein. Das kommt jene superreichen Amerikaner teuer zu stehen, die maßgebliche Anteile an diesen Unternehmen halten – wie etwa Elon Musk von Tesla. Faktisch ist die US-Notenbank Fed unter Jerome Powell nun zu einem „Feind der Aktienmärkte“ geworden. Denn wenn die Aktienmärkte an Marktkapitaisierung verlieren, straffen sich die sogenannten „financial conditions“. Damit sinkt die Nachfrage, was wiederum das Inflations-treibende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage reduziert.

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Der Verlust der Superreichen durch Powells Rede

Wie aber sehen die Verluste der Superreichen im einzelnen aus? Dazu schreibt Bloomberg:

Innerhalb von nur acht Minuten löste der Chef der US-Notenbank Jerome Powell einen Börsensturz aus, der das Vermögen der reichsten Amerikaner um 78 Milliarden Dollar (78 Milliarden Euro) schmälerte.

Elon Musk verlor 5,5 Milliarden Dollar seines Vermögens. Jeff Bezos büßte 6,8 Milliarden Dollar ein, so viel wie kein anderer aus dem Bloomberg-Milliardärs-Index. Das Vermögen von Bill Gates und Warren Buffett sank um 2,2 bzw. 2,7 Milliarden Dollar, während das von Sergey Brin unter 100 Milliarden Dollar fiel.

Powell Jackson Hole Verluste Superreiche

Powell nutzte seine Rede auf dem jährlichen geldpolitischen Forum der Kansas City Fed in Jackson Hole, Wyoming, um zu bekräftigen, dass die US-Notenbank zur Senkung der Inflation die Zinsen weiter anheben und wahrscheinlich noch eine Weile auf einem hohen Niveau belassen wird. Dies wurde als Reaktion auf die jüngste Rally an den US-Aktienmärkten gewertet, die durch Spekulationen über eine baldige Abkehr von der aggressiven Straffung der Geldpolitik angeheizt worden war.

Der S&P 500 brach um 3,4% ein und erlebte damit seinen schlechtesten Tag seit Mitte Juni. Der technologielastige Nasdaq 100, zu dessen größten Einzelwerten Microsoft Corp., Amazon.com Inc., Tesla Inc. und Alphabet Inc. zählen, stürzte um mehr als 4% ab.

Nur wenige Milliardärsvermögen sind in diesem Jahr verschont geblieben. Die 500 reichsten Menschen der Welt haben in der ersten Hälfte des Jahres 2022 1,4 Billionen Dollar verloren, der stärkste sechsmonatige Rückgang, den es je für die reichsten Menschen der Welt gab. Im Juli verzeichneten die US-Aktien allerdings den kräftigsten monatlichen Anstieg seit November 2020, was die Anleger zu der Annahme veranlasste, dass das Schlimmste der Marktkrise überstanden sei.

Stattdessen diente Powells Rede als Erinnerung daran, dass die Bewertungen großer Technologieunternehmen im historischen Vergleich immer noch hoch sind. Während der Covid-19-Pandemie, als die Zinsen nahe Null lagen, hatten sie in beispiellosem Maße zugenommen.

FMW/Bloomberg



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