Der Ölpreis ist im Verlauf der Woche gefallen nach vorher kräftigen Anstiegen wegen des Ukraine-Kriegs. Die Angst vor einer Öl-Verknappung nimmt ab. In den letzten Stunden konnte der WTI-Ölpreis von 110 Dollar auf unter 107 Dollar fallen. Und weitere Turbulenzen sind möglich. Wladimir Putin und der Iran spielen heute die Hauptrollen.
Putin macht Hoffnung – Ölpreis fällt
Aktuell fällt der Ölpreis, weil Wladimir Putin vor 90 Minuten sagte, dass es positive Entwicklungen in Gesprächen mit der Ukraine gebe. Und zack, die Aktienmärkte steigen, der Ölpreis kann fallen. Aber sobald Putin gegenteilige Äußerungen bringen sollte, wäre es womöglich schnell vorbei mit dem Rückgang im Ölpreis – das sollt man bei dem aktuellen Kursrückgang im Auge behalten!
Iran als Faktor für Risiko und Hoffnung
Die USA versuchen die sanktionierten Länder Venezuela und Iran sozusagen schnell wieder auf den Weltmarkt zu bringen. Aber bei den aktuellen Atomverhandlungen mit dem Iran, die erst positiv ausgehen müssen, wurde heute eine Pause in den Gesprächen eingelegt. Ein endgültiger Text sei aber im Wesentlichen fertig und liegt auf dem Tisch, so die Aussage eines wichtigen Offiziellen. Ich vermute das selbe wie die Expertin Amena Bakr: Die USA betrachten den Iran und Venezuela derzeit als die wesentlich weniger gefährlichen „Schurkenstaaten“ als Russland. Und da die USA russisches Öl nun nicht mehr kaufen wollen, muss zügig Ersatz her, damit die Benzinpreise für die Amerikaner nicht immer weiter ansteigen.
Daher nehme ich mal an, dass die Atomgespräche mit dem Iran auf wundersame Weise total positiv ausgehen könnten, so dass die Öl-Sanktionen aufgehoben werden können. Und dass der Iran bereit steht schnell viel Öl auf den Weltmarkt zu bringen, ist bekannt. Dies wäre ein Faktor, der den Ölpreis weiter sinken lassen könnte – denn mehr Angebot drückt die Preise. Aber es ist, wie es ist – auch ich habe keine Glaskugel. Wenn die Atomgespräche doch nicht zu einem Erfolg führen, ist es ein leicht bullischer Faktor für den Ölpreis.
A pause in #ViennaTalks is needed, due to external factors.
A final text is essentially ready and on the table.
As coordinator, I will, with my team, continue to be in touch with all #JCPOA participants and the U.S. to overcome the current situation and to close the agreement.
— Josep Borrell Fontelles (@JosepBorrellF) March 11, 2022
Iranians and Venezuelan barrels are now being viewed by the US as less toxic than Russian barrels. #OOTT
— Amena Bakr (@Amena__Bakr) March 11, 2022
WTI-Ölpreis seit Anfang der Woche.
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