Von Enrico Wendt
Wladimir Putin ist der gefühlte Gewinner im Ukraine-Konflikt, gerade in der aktuellen Situation. Mit seiner politischen Stärke bzw. Gelassenheit hilft er dem Rubel derzeit mehr beim Anstieg als der Ölpreis in den letzten Tagen.
In den letzten fünf Handelstagen ist der US-Dollar gegenüber dem Rubel von 67 auf aktuell 61 gefallen, d.h. der Rubel ist im Umkehrschluss massiv gestiegen. Der in den letzten Wochen anziehende Ölpreis ist seit letzten Freitag nicht weiter gestiegen und konnte den Rubel somit nicht weiter unterstützen. Aktuell scheint Wladimir Putin´s zurückhaltende Politik des „Nicht Wissens“ und des „Kein Einfluss haben“ gleichzeitig Stärke und Gelassenheit auszustrahlen, was den Rubel weiter pusht. Denn die Separatisten in der Ukraine lassen nicht locker und gewinnen weiter Gelände, trotz des Abkommens von Minsk. Hier waren Merkel und Hollande wie Bittsteller aufgetreten, auch wenn ihr Bemühen um Frieden aller Ehren wert ist! Diese kurzfristige gefühlte Stärke Putin´s ist aber kein stabiler ökonomischer Faktor. Wir glauben nicht an einen langfristig stärkeren Rubel, da sich fundamentale wirtschaftliche Probleme nicht mal eben so in Luft auflösen.
Der Trendkanal aus unserem Bericht vom 05.02.2015 wurde nach unten durchbrochen. Damit ist charttechnisch der mittelfristige Aufwärtstrend von USDRUB durchbrochen und der Rubel kann weiter Stärke zeigen. Aber wie gesagt – eine nachhaltige Rubel-Stärke sehen wir strukturell nicht – da kann nur ein massiver Ölpreis-Anstieg helfen, vielleicht Richtung 70 oder 80 Dollar? Noch ist das aber nicht aktuell.
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