Der Ölpreis im freien Fall, der Rubel ebenso – keine leichten Zeiten für Putin. Heute wird sich der Regierungschef vor den beiden Kammern des Parlament erklären, eine Tradition, die einst Boris Jelzin 1994 begründet hatte. Und die Welt wird sehr genau hinhören. Die Rede wird aber vor allem innenpolitisch auf Wirkung abzielen, schließlich sind die Russen durch die Entwicklungen der letzten Monate verunsichert – der Lebensstandard für Durchschnittsbürger sinkt durch die teureren Importe kontinuierlich.
Puntins message wird sein: wir schaffen das! Der Westen wird uns nicht in die Knie zwingen, komme was wolle. Und ja, Russland könne lange Zeit einen niedrigen Ölpreis verkraften. Es wird ein Apell an die Leidensfähigkeit und das Durchhaltevermögen der Russen – so wie einst bei Stalin nach der Invasion durch die Deutschen.
Unterdessen hat die russische Notenbank weitere Schritte unternommen, um den Rubel zu stabilisieren. Sie senkte den Repo-Satz für ausländische Währungen für Euro und Dollar deutlich (von 2,0% über LIBOR auf nun nur noch 0,5%) – faktisch können sich russische Banken, die von den westlichen Finanzmärkten inzwischen weitgehend abgeschnitten sind, dadurch günstiger Fremdwährungen besorgen.
Die neue Massnahme der russischen Zentralbank stärkte zunächst den Rubel, doch in den letzten Stunden gewinnt der Dollar zum Rubel wieder an Stärke:
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