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Rally in Moskau: bringt der Terror Russland bald das Ende der westlichen Sanktionen?

FMW-Redaktion

Russland hat heute bekannt gegeben, dass der Absturz der russischen Passagiermaschine über dem Sinai ein Terroranschlag war, ausgelöst durch eine Bombe an Board. Damit bestätigt Moskau das, was westliche Geheimdienste schon lange behauptet hatten – Russland aber hatte sich stets skeptisch gezeigt gegenüber der These eines Terror-Anschlags. Der Grund: Moskau wollte unbedingt vermeiden, dass der Absturz in Zusammenhang mit seinem Eingreifen in Syrien erscheinen sollte, denn das wäre das Eingeständnis gewesen, dass die Toten des Absturzes die ersten Opfer der Syrien-Politik Putins gewesen wären.

Aber nach dem Massaker in Paris hat sich die Lage für Russland geändert: wenn der Absturz ein Terroranschlag war, dann ist Russland ebenso ein Opfer des Terrors wie Frankreich – und hat damit eine mit dem Westen übereinstimmende Interessenslage, zumal Putin das Eingreifen in Sysrien stets mit dem Kampf gegen islamistischen Terror gerechtfertigt hatte. Mit anderen Worten: was vor den Anschlägen in Paris für Moskau unangenehm gewesen wäre, sollte sich nun für Russland als vorteilhaft erweisen: das gemeinsame Thema Terrorbekämpfung könnte Russland wieder näher an den Westen bringen.

Klare Anzeichen dafür gabe es schon am Wochenende, als es zu einem überrraschenden Gespräch zwischen Putin und Obama kam. Es ist nicht bekannt, was der Inhalt des Gesprächs war, aber allein schon die Bereitschaft Obamas zu diesem Gespräch, zeigt, dass der Westen möglicherweise bereit ist, seine Russland-Politik zu ändern. Darauf deutet auch der überraschende Vorschlag Moskaus hin, der Ukraine bei der Bedienung der Schulden entgegen zu kommen und die Zahlungen strecken zu können (siehe dazu unseren Artikel „Überraschung: Das ist Putin´s Vorschlag für die Ukraine-Schulden“).

In Russland jedenfalls wird das genau so gesehen: dort stieg der Leitindex Micex bereits gestern an, heute gewinnt der Index weitere 2,3% hinzu. Auch der Rubel wird wieder deutlich stärker zum US-Dollar:

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(Chart Dollar-Rubel)

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein gemeinsamer Feind Parteien zueinander bringt, die durchaus verschiedende Interessen haben. Für Russland ist der IS zu einer Trumpfkarte gegenüber dem Westen geworden, zumal Moskau in Syrien, das ist dem Westen auch klar, eine wichtige Rolle spielt und Assad zum Abtritt zwingen könnte. Für das Verhältnis des Westens zu Russland gilt daher: nichts ändert sich so schnell wie die Lage..



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1 Kommentar

  1. Revival der Regionalmacht?Sie kuschen mittlerweile alle!Der Kriegsnobelpreisträger,die mächtigste Frau der Welt,die Witzfigur der Grande Nation,der Verschrotter etc,etc.Go for Gold Wladimir.Gewöhne dir jedoch jegliches Doping ab.Gegen diese Luschen reicht es auch ohne!

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