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Realzins sinkt auf 41-Jahres-Tief – wann reagiert der Goldpreis?

Die am Tag nach den Verbraucherpreisen publizierten Daten zu den US-Erzeugerpreisen für März zeigen mit einem Plus von 6,2 Prozent auf Jahresbasis weiter nach oben. Auf Monatsbasis stiegen die Preise mit 0,6 Prozent doppelt so stark an wie im Konsens erwartet. Es dauert einige Zeit, bis diese Preissteigerungen auch im statistischen Warenkorb ankommen, der als Grundlage für die Messung der Konsumentenpreisteuerung dient.

Auf dem am 1. Mai abgehaltenen Berkshire Hathaway Annual Shareholders Meeting warnte der legendäre milliardenschwere US-Investor Warren Buffett vor signifikanten Preisanstiegen in den USA: »We’re seeing very substantial inflation«. In seinen weiteren Ausführungen widersprach der mittlerweile neunzigjährige Starinvestor zudem den Aussagen der US-Notenbanker, nach denen der aktuelle Inflationstrend nur ein vorübergehendes Phänomen sei.

Schaut man sich die Dynamik der Geldmengenausweitung (Geldmengen-Inflation) im historischen Vergleich an, dann ist die Skepsis von Warren Buffet nachvollziehbar.

Geldmenge und Inflation

Es ist durchaus realistisch, dass die Fed die Dynamik der Preisanstiege vor allem bei den Löhnen unterschätzt, ebenso wie die sich selbst erfüllende Prophezeiung einer Inflationsspirale, bei der Konsumenten Preisanstiegen in der Zukunft durch vorgezogenen Konsum zu entgehen versuchen nach dem Motto: schnell noch kaufen, bevor es noch teurer wird. Umso länger die Fed nichts tut, als verbal zu beschwichtigen, umso größer wird die Gefahr eines breiten Vertrauensverlustes.

Fazit und Ausblick

Noch reift der Erkenntnisprozess vieler Marktteilnehmer bezüglich der Zwickmühle, in der die US-Notenbank und ihre Pendants weltweit sitzen. Anders als in den Siebzigerjahren können sie den Kreditzins nicht einfach verteuern, um die Inflation einzubremsen und Vertrauen zu bewahren.

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Dies hätte fatale Auswirkungen auf die Vermögenspreisblasen und die Schuldentragfähigkeit.
Sollte sich die Inflation weiter verstärken, wird dieses Dilemma mehr und mehr offensichtlich. Umso handlungsunfähiger die Notenbanken bezüglich der Inflationsbekämpfung sind, umso größer wird das Bedürfnis, sich selbst gegen Inflation zu schützen – auch mit Gold.

Die Tatsache, dass die Notenbanker bis Jahresultimo außer geldpolitischen Phrasen keine realen Schritte zur Bekämpfung der Geldentwertung vornehmen wollen, könnte sich als fatal herausstellen.

Der aktuelle Rückgang beim Goldpreis könnte sich dann sehr schnell ins Gegenteil verkehren und das gelbe Edelmetall würde als Opposition zum Fiat-Money zusammen mit anderen Alternativwährungen erneut reüssieren.



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