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Rechtliche Unterstützung für Finanzfragen: Betrugsmaschen von Anlagebetrügern erkennen


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Digitalisierung ist in fast allen Lebensbereichen anzutreffen. Alles funktioniert über das Internet: online einkaufen, online einen Arzttermin vereinbaren, online daten, online Bankgeschäfte erledigen. Da liegt es nahe, auch Geldanlagen mit ein paar Klicks einzurichten und Geld zu investieren. Potenzielle Anleger finden im Internet viele Anbieter mit scheinbar sehr lukrativen Geldanlagen und Investitionsmöglichkeiten. Sie versprechen außerordentlich hohe Gewinne in kurzer Zeit. Häufig verbergen sich hinter solchen Angeboten Betrüger, die den Anlegern das Geld aus der Tasche ziehen wollen, um dann damit zu verschwinden.

Dubiose Geldanlagen – zu traumhaft, um wahr zu sein

Wenn die Traumrenditen geplatzt sind, kommt das böse Erwachen. Das Geld ist erst einmal weg. Immer wieder warnen die Landeskriminalämter und das Bundeskriminalamt vor bedenklichen Geldanlagen im Netz. Dubiose Trading-Maschinen, betrügerische Handelsplattformen für binäre Optionen gehören zu den Betrugsmaschen. Den ahnungslosen Anlegern versprechen sie hohe Gewinne, geringes Risiko und einfache Handhabung. Diese Kombination ist am Kapitalmarkt nicht zu bekommen. Im Jahr 2019 lag der so angerichtete Schaden bei mehr als 15 Millionen Euro. Die Behörden gehen von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. Den Betrogenen bleibt dann meist nur der Weg zur Polizei, um Strafanzeige zu erstatten und zu einem guten Anwalt, der rechtliche Unterstützung für Finanzfragen anbietet.

Die Maschen der Betrüger

Die Maschen der Betrüger sind sehr unterschiedlich. Es gibt sogenannte Schneeballsysteme. Dabei sollen die Anleger weitere Anleger werben. Damit verbunden sind hohe Renditeversprechen. Die Anleger sollen in finanzielle Differenzkontrakte oder in binäre Optionen auf Aktien, Indizes, Kryptowährungen, Rohstoffe und Währungen – Stichwort Forex Trading – investieren. Eine App oder eine bestimmte Software soll dabei helfen, das Risiko zu minimieren und wie eine Gelddruckmaschine sein. Die Anlageberater gewinnen geschickt das Vertrauen der Anleger und bauen eine Beziehung zu ihnen auf. Anschließend überreden sie sie zu neuen Investitionen.


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Der Lockvogel der Betrüger

Virtuelle Gewinne dienen als Lockvogel für weitere Investitionen. Auf dem virtuellen Konto der Anleger sind nach der ersten Investition sehr schnell Gewinne ausgewiesen. Doch das Geld ist dann schon längst nicht mehr da. Der vertrauenswürdig wirkende Broker meldet sich bei seinem Kunden mit dem ganz großen Deal. Dazu ist es allerdings notwendig, weiteres Geld zu investieren, je mehr desto besser. Denn mit mehr Geld erhöht sich auch der Gewinn.

Geld fließt ins Ausland

Sobald das Geld des Anlegers auf dessen virtuellem Konto eingegangen ist, fließt es direkt weiter ins Ausland. Häufig haben Broker und Handelsplattformen überhaupt keine Zulassung, die Firmen haben ihren Sitz im Ausland oder sind nicht existent. Doch das merken die Anleger erst, wenn sie ihr Geld brauchen und es auf ein anderes Konto transferieren wollen. Dann bricht plötzlich der Kontakt zum Broker und zur Handelsplattform ab.

Die BaFin warnt

Die BaFin ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Eine ihrer vielen Aufgaben ist der Verbraucherschutz. Die Behörde hat auf ihrer Internetseite ausdrücklich Hinweise veröffentlicht, dass beim Handel mit binären Optionen oder CFDs mit einem sehr hohen Verlustrisiko zu rechnen ist. Bereits seit Juli 2018 sind Vermarktung und Handel mit binären Optionen mit Privatanlegern verboten. Bereits seit Mai 2017 sind Vermarktung und Verkauf von CFDs an Privatanleger eingeschränkt.

Darüber hinaus warnt die BaFin immer öfter vor unseriösen, dubiosen Unternehmen. Sie betreiben Bankgeschäfte und erbringen Finanzdienstleistungen ohne eine entsprechende Erlaubnis der Finanzdienstleistungsaufsicht. Aber mit genau einer solchen Erlaubnis machen sie Werbung. Die BaFin führt eine Liste mit allen zugelassenen Finanzdienstleistungsinstituten, die jeder im Internet einsehen kann. Dort können Verbraucher prüfen, ob der Broker bei der BaFin überhaupt registriert ist und eine entsprechende Zulassung hat.

Dreiste Abzocker langen oft zweimal zu

Die Betrüger sind meistens sehr dreist. Nach einiger Zeit kontaktieren sie ihre Opfer erneut, wieder telefonisch. Sie geben sich häufig als Behörde, Ermittler oder Hilfsorganisation aus und versprechen, das verlorene Geld zum Teil zurückzuholen. Teilweise rufen die Betrüger sogar bei den Kunden an und geben sich als Mitarbeiter der BaFin aus. Sie stellen Entschädigungszahlungen in Aussicht. Viele der Opfer fallen ein zweites Mal darauf herein und lassen sich ein zweites Mal abzocken.

Warnung vor gefährlichen Schneeballsystemen

Immer häufige gibt es in der letzten Zeit sogenannte Schneeballsysteme. Wirklich profitieren davon nur diejenigen, die dieses System eingerichtet haben. Es handelt sich letztlich nur um eine Umverteilung des Geldes. Die Gewinne in diesen Systemen entstehen nicht durch Geld- und Kapitalanlagen. Das eingezahlte Geld von den neuen Teilnehmern wird nur verteilt. Wenn niemand Neues mehr in das System einsteigt, endet es.

Tipps zum Schutz vor dubiosen Geldanlagen im Internet

Da die Betrüger immer wieder mit ähnlichen Maschen vorgehen, können Verbraucher sie erkennen. Dazu müssen sie nur wissen, worauf es ankommt. Folgende Warnsignale sollten Anleger vorsichtig werden lassen:

– Das Angebot verspricht eine sichere Geldanlage, eine garantierte Rendite, hohe Gewinne und das bei sehr geringem Risiko.
– Die Berater zeigen Erfolge und Bonusversprechungen auf einem Demo-Konto.
-Bei Anlageangeboten im Internet sollten Anleger immer verschiedene Suchmaschinen nutzen, um viele Informationen zum Anbieter und dessen Produkten zu bekommen. Hier kann es dennoch zu Manipulationen durch die Täter kommen.
– Bei Angeboten im Internet sollten Interessenten darauf achten, dass die Seite ein Impressum hat und dass dort der potenzielle Vertragspartner mit Firmensitz und Kontaktdaten angegeben ist.
– Wenn es sich um ein Unternehmen handelt, das von der BaFin oder einer anderen Behörde in einem EU-Land lizenziert ist, lässt sich das überprüfen.
– Unaufgeforderte Anrufe im Zusammenhang mit Angeboten zu Geldanlagen sind strikt abzulehnen. Anleger sollten niemals -Beratungsgespräche mit einem Unbekannten führen.
– Mit trügerischen Hilfsangeboten, bei denen sich jemand als Retter in der Not verkauft, wollen die Betrüger meist nur noch mehr Geld abzocken.
– Verbraucher sollten niemals jemandem im Zusammenhang mit Geldanlagen Zugriff aus seine Geräte mit einer Fernwartungssoftware gestatten und auch keinen Zugriff auf die E-Wallet.



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