FMW-Redaktion
Man hört es immer wieder und muss dabei (warum eigentlich?) an Barack Obama denken. Fast Vollbeschäftigung, Rekordbeschäftigung, so viel Arbeit wie noch nie, Rekord, alle Menschen sind in Arbeit, es brummt, es geht voran, super, toll! Aber toll wirkt nur die Gesamtzahl, die wohl heute Abend auch in der Tagesschau genannt wird. Huura, 43,7 Millionen Erwerbstätige in Deutschland, der höchste Quartalswert seit der Wiedervereinigung! Ist ja auch was Positives. Also bitte jetzt kurz klatschen. Für die miese Laune danach sind dann wir bei FMW zuständig!
Wir zitieren an dieser Stelle das Statistische Bundesamt aus der heutigen Mitteilung:
„der Anstieg der Gesamterwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahresquartal entfiel im dritten Quartal 2016 überwiegend auf die Dienstleistungsbereiche. Die größten absoluten Beschäftigungsgewinne gab es im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit + 197 000 Personen (+ 1,9 %), gefolgt von den Unternehmensdienstleistern mit + 123 000 Personen (+ 2,1 %) sowie Handel, Verkehr und Gastgewerbe mit + 94 000 Personen (+ 0,9 %). Im Baugewerbe stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 14 000 Personen (+ 0,6 %).“
Fällt Ihnen hierbei etwas auf? Die Industrie fehlt. Im ersten rot umrandeten Feld in der Grafik unten sieht man, dass der Zuwachs in der Industrie in 2015 und 2016 de facto an der Null-Linie angekommen ist und im letzten Quartal dann ins Negative schwenkte. Wie der Originaltext oben zeigt und wie man es hier graphisch auch sehr gut erkennen kann, sind vor allem die Dienstleistungen mit den „einfachen Jobs“ konstant gestiegen, während das Fundament der Wirtschaft eben keine neuen Stellen schafft. Wachschutz, Gastronomie, Pflegeeinrichtungen, Hotels etc (alles ehrenwerte Berufe!) legen zu. In der Brutto-Gesamtzahl (wie gesagt, ständig neue Rekorde) sieht das super aus.
Woran erinnert uns das? Richtig, an die USA, wo schon seit Jahren die Industrie konstant abbaut, und die Dienstleistungen konstant mehr zulegen als die Industrie verliert. Der Nachteil: Deutlich niedrigere Gehälter! Tatsächlich beginnt bei uns der selbe Prozess (siehe hierzu auch unser Artikel von heute früh), der in USA + UK letztlich zu den aktuellen Zuständen geführt hat. Wer deutlich (!) weniger verdient als vor 10 oder 20 Jahren, aber ständig steigenden Lebenshaltungskosten ausgesetzt ist, und im TV ständig nur hört, dass alles immer besser wird und alle Menschen in Lohn und Brot stehen, der fühlt sich irgendwie wie im falschen Film (nett formuliert). Vielleicht sollten andere Presseorgane auch mal mehr ins Detail gehen als nur kurz die Headline-Nachricht zu präsentieren! (schlecht verstecktes Eigenlob)
Ach ja, zum Schluss noch ein Hinweis für alle, die gerne in der Finanzdienstleistungsbranche arbeiten möchten. Schauen Sie sich doch mal in der Grafik die dritte rot umrandete Zeile an!
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Wir schaffen das :-)
hervorragend ! danke.
nein es ist kein schlechtreden,sondern eher ein aufklärend, realitätsfördernder beitrag ! die deuchtschen haben das denken verlernt , das machen andere für sie. es sei denn, es geht um schnäppchen oder andere kleinzivile vorteile. da wird er auch gern mal zum kettenhund. naja. es läuft ja alles und mit dumpen verlogenen „headlines“ und worthülsen nebelkerzen, kann man(n) , frau doch bestens leben und fremdgesteuert werden. tja da passen auch diese widerwärtigen arbeitlosenzahlen fälschungen von hr. super „weise“ ! für mich gehören diese menschen eigentlich eingesperrt. aber das macht dann dieser „rechtstaat“ eher, muhahaa… sry musste sarakmus bedingt lachen, wenn jemand die unerträgliche, staatlich erzwungene, mediengehirnwäsche nicht bezahlen will. genannt gez. wo ist dieses land hingekommen???!
„warst du schon tanken schatzi?…..nö ich schau gerade fr. illner, will, maischberger usw. usw. usw…und sofort.
Danke, dass auch so was immer wieder von ihnen angesprochen wird!
Leiser aber nur von ihnen!