Konjunkturdaten

Rezession im Anflug? Denn US-Außenhandelsdefizit sinkt deutlich

Ist in den USA eine Rezession im Anflug? Denn das US-Außenhandelsdefizit sinkt aktuell deutlich. Der Grund sind spürbar rückläufige Importe.

Containerschiffe in der Bucht von San Francisco

Warum das US-Außenhandelsdefizit ein Indikator für eine Rezession sein kann? Die USA leben seit Jahrzehnten kräftig über ihre Verhältnisse. Auf allen Ebenen wird auf Pump konsumiert. Unterm Strich fließt Jahr für Jahr, Monat für Monat viel Geld ins Ausland. Denn man produziert und exportiert deutlich weniger, als dass man Waren aus dem Ausland importiert. Daher findet ständig ein Netto-Geldfluss von den USA ins Ausland statt. Aktuell könnten die Außenhandelsdaten der USA auf eine Rezession hindeuten. Denn wenn die Amerikaner weniger konsumieren, und die Unternehmen weniger importieren, könnte man daran eventuell eine Kaufzurückhaltung ablesen – wegen einer Rezessionsangst, die auch auf die hohe Inflation zurückzuführen ist.

Wie heute Nachmittag vom US Census Bureau veröffentlichte Daten zeigen, ist das US-Außenhandelsdefizit im Warenverkehr von -125,9 Milliarden Dollar im März geschrumpft auf „nur noch“ -105,9 Milliarden Dollar im April. Das ist ein großer Schritt! Netto sind also 20 Milliarden Dollar weniger aus den USA abgeflossen als im März. Woher stammt dieses geschrumpfte Defizit? Nun, die Warenexporte der USA ins Ausland sind um 5,2 Milliarden Dollar auf 173,9 Milliarden Dollar gestiegen. Wichtiger aber ist: Die US-Importe von Waren sind im Monatsvergleich mit 279,9 Milliarden Dollar um 14,8 Milliarden Dollar geringer ausgefallen als im März.

Ein Blick auf die Details gibt Aufschluss. Gegenüber März sanken die Importe von Industriegütern in die USA von 76 auf 69,8 Milliarden Dollar. Die Importe von Konsumgütern sanken von 82,7 auf 76,2 Milliarden Dollar. Werden also weniger industrielle Vorprodukte, weniger Fernseher, Spielzeug etc importiert, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass sich die Konjunktur in den USA abkühlt. Übrigens: Bei den Industriegütern sind auch „Öl und Ölprodukte“ enthalten, also Rohöl, Benzin und Diesel. Schlagen hier auch die gesunkenen Importe aus Russland zu Buche?


source: tradingeconomics.com
Die Grafik zeigt das US-Außenhandelsdefizit für Waren in den letzten fünf Jahren. Aktuell sehen wir den Anstieg, also die Reduzierung des Defizits.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

3 Kommentare

  1. Mal gespannt, ob sich der 46. US-Präsident Joseph Robinette Biden und seine Finanzministerin Janet Yellen dazu durchringen können, Strafzölle zugunsten des Imports chinesischer Waren abzubauen.

  2. Der „Allesflüsterer“(Pferde,Hunde,Märkte,etc.)Jerome Powell hat wieder einmal ganze Arbeit abgeleistet!Die Schulden und die Inflation der Amis steigen in immer absurdere Höhen,der DOW legt schlappe 1500 Punkte in einer Handelswoche zu.Die Bourgeoisie der oberen 15% Aktienbesitzer und skrupellosen Profiteure dieser abnormen Entwicklung jubelt wie Bolle,während in den unteren, abgehängten Etagen rechtmässigerweise die Klingen der Guillotinen geschärft werden!Vive la Revolution!,Hasta la Victoria siempre!Es wird demnächst gravierende (bis vor kurzem hiess es noch alternativlose) Veränderungen bei den „Kuchenessern“,geben!Die Unter und Mittelschicht merkt auch in God’s own Country,dass sie die eigentlichen Looser der einigen und vielen unnötigen Veränderungen sind.Make America great again kann nur funktionieren,wenn die Demokratie in den USA wieder die Oberhand über die ekelhafte Finanzwirtschaft gewinnt!Die Klerikalen haben doch angeblich in vielen US-Bundesstaaten eine gehörige Macht.Verkünden Sie:Werft die Geldwechsler und Händler aus den Tempeln,so wird Euch Gerechtigkeit widerfahren und Ihr seid frei!Der Zeitenwechsel unseres Olaf ist nicht nur auf Deutschland beschränkt.Und das ist auch gut so,sagte schon Klaus Wowereit.

    1. „Zeitenwechsel unseres Olaf“? Meinen Sie Olaf Scholz, der seinen Homies bei der Warburg Bank 50Mio Euro Steuern erlassen hat?
      Stimmt, das ist ein Zeitenwechsel. Früher wäre man für die Aktion in den Knast gekommen, heute wird man Bundeskanzler.
      Was das aber mit den USA zu tun hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage