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Der Tag danach Rheinmetall: Kursziel über 2.000 Euro – trotzdem „Sell on good news“

Die Rheinmetall-Aktie hat neue Kursziele über 2.000 Euro erhalten. Dennoch ist heute erstmal "Sell on good news" angesagt.

Grafik: victorttcd-Freepik.com

Heute ist Ausverkaufstag bei Rüstungsaktien: Die Rheinmetall-Aktie verliert heute 4,59 %. Hensoldt -9,6 %, Renk -7,5 %, Thyssenkrupp (Schiffbau) -8,1 %. Alles was am deutschen Aktienmarkt irgendwas mit Rüstung zu tun hat, ist heute klar am Fallen. Es ist der Effekt „Sell on good news“ nach dem großen Tag. Gestern wurde das Grundgesetz geändert, wonach Rüstungsausgaben über 1 % des BIP nicht unter die Schuldenbremse fallen. Das bedeutet eine massive Aufrüstung, deutlich höhere Rüstungsausgaben.

Wie üblich, haben die Börsianer dies aber seit Tagen vorweggenommen und die Kurse von Rheinmetall und Co schon vorher ansteigen lassen. Jetzt werden Gewinne gesichert, die Aktien werden verkauft. Die Rheinmetall-Aktie zeigt exemplarisch den Verlauf bei Rüstungsaktien: Als CDU und SPD die Pläne für die Grundgesetz-Änderungen am 4. März vorstellten, notierte die Aktie noch bei 1.132 Euro (linker roter Kreis). Gestern Nachmittag nach der Verabschiedung im Bundestag (zweiter Kreis) lag die Aktie bei 1.435 Euro, heute Nachmittag bei 1.374 Euro. Auf immer noch hohen Niveaus haben Anleger also Kasse gemacht!

Chart zeigt Entwicklung der Rheinmetall-Aktie seit Anfang März

Aber ist schon weiterer Kaufdruck für deutsche Rüstungsaktien in Sicht? Die Analysten können sich dieser Tage kaum einkriegen beim Erhöhen der Kursziele. Für die Rheinmetall-Aktie hat Morgan Stanley heute sein Kursziel erhöht von 1.300 Euro auf 2.000 Euro! Morningstar hatte erst letzte Woche das Kursziel für Rheinmetall von 1.310 Euro auf 2.220 Euro erhöht, und heute bestätigt. MWB Research hatte letzte Woche von 1.280 Euro auf 1.990 Euro erhöht, und dann gestern auf 2.000 Euro. Der Gesamtschnitt des 12-Monats-Kursziels aller Analysten liegt jetzt bei 1.486,75 Euro, also 9,3 % über dem aktuellen Kurs.

Aber da ist noch mehr: Goldman Sachs hat seine Stimmrechtsanteile bei Rheinmetall laut heutiger Meldung von 3,99 % auf 5,27 % erhöht. Man könnte Vermutungen anstellen: Ist dies jetzt nur ein kleiner Abverkauf nach vorigen massiven Gewinnen? Verkaufen, nachdem das erwartete Ereignis der Grundgesetzänderung wirklich eingetreten ist? Gut möglich. Nach einer gewissen Zeit (Tage oder Wochen?) könnte neuer Kaufdrang in die Aktie kommen, wenn klar wird, dass die Story noch längst nicht auserzählt ist, sondern dass die auf Jahre hinaus überquellenden Auftragsbücher weiterhin den Kauf der Aktie rechtfertigen können.



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2 Kommentare

  1. Rheinmetall ist ausgebucht bis-zum-geht-nicht-mehr. Sie wollen Ihre Autosparte abstoßen, bzw sie verwenden Ihre Autosparte jetzt für Ihre Rüstungsaufträge ? Das habt Ihr schon mitbekommen..? OK , das KGV von Rheinmetall ist etwas „sportlich“, aber das 500 Mrd. Programm der nicht vorhandenen Bundesregierung gibt noch mal richtig Zunder in den Ofen…

  2. Und wer baut die besten Panzer der Welt ?
    Das ist nun mal Deutschland, da kann nicht mal der Ami-Panzer mithalten…. Von Russland ganz zu schweigen… Na ja…😉

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