Die Aktien der deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall, Renk und Hensoldt steigen immer weiter an. Die gute Laune bei Rüstungsaktien scheint kein Ende mehr zu kennen. Wir berichteten bereits vor einer Woche. Aber das 2025-KGV bei Rheinmetall liegt doch bereits bei 63, und für 2026 bei 42. Man hat also bereits die zukünftigen Gewinne der Branche massiv in den Kurs eingepreist. Warum steigen die Aktien dann immer weiter an? Im Chart sehen wir: Die Rheinmetall-Aktie stieg in den letzten zwölf Monaten um 250 %, Renk um 165 %, Hensoldt um 117 % – während der Dax „nur“ um 28 % zulegen konnte.
Rheinmetall, Hensoldt, Renk: Neuer Push durch 5 % Ziel der NATO?
Ob und wann der Ukraine-Krieg endet? Man weiß es nicht. Zuletzt gab es keine wirklich neuen Nachrichten aus der Rüstungsindustrie. Aber nachdem sich der neue deutsche Außenminister Wadephul am 15. Mai hinter Trumps Forderung nach 5 % Ausgabenziel der Nato-Staaten für die Verteidigung (in Relation zum BIP) stellte, wurde es gestern konkreter: Die Nato bemüht sich nach Angaben ihres Generalsekretärs Mark Rutte darum, auf einem Gipfeltreffen im Juni ein neues Verteidigungsausgabenziel von 5% des BIP zu verabschieden. Wer dies vor Augen hat, denkt an weiterhin traumhafte Auftragseingänge für Rheinmetall, Renk und Hensoldt. Deswegen könnten die Aktien wohl auch trotz enorm hoher KGV-Bewertungen noch jede Menge Potenzial haben. Die Aussicht auf neue Aufträge wächst somit viel schneller, als dass die Bankanalysten ihre Gewinnaussichten für die Rüstungskonzerne hochschrauben könnten, was die KGV-Erwartungen absenken würde.
Mit 5 % Ausgabenziel würde das Bündnis einer Forderung des US-Präsidenten Donald Trump nachkommen, die bisher unrealistisch schien. “Ich gehe davon aus, dass wir uns in Den Haag auf ein höheres Verteidigungsausgabenziel von insgesamt 5% einigen werden”, sagte Rutte laut Bloomberg News gestern während einer im Fernsehen übertragenen Frage-Antwort-Runde auf der Parlamentarischen Versammlung der Nato in den USA.
Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof hatte diese Zahl zuvor als Vorschlag des Generalsekretärs genannt, und Bloomberg hatte über die positive Entwicklung in Richtung dieses Ziels berichtet. Dies war nun die erste öffentliche Bekräftigung des Ziels durch Rutte. Der Vorschlag sieht ein Ziel von 3,5% für die direkten Verteidigungsausgaben und zusätzliche 1,5% für verteidigungsbezogene Ausgaben wie Infrastruktur vor. Rutte bestätigte die Einzelheiten nicht, sagte jedoch, das Ziel für die direkten Verteidigungsausgaben liege “deutlich über 3%” mit einem zusätzlichen Plan für damit verbundene Ausgaben.
Kommentar
FMW: So traurig der Ukraine-Krieg auch ist, aber die Aufrüstung findet statt. Und das Volumen von direkten und indirekten Rüstungsausgaben dürfte – wenn man diesen neuen Zielen Glauben schenkt – auf Jahre hinweg die Auftragsbücher bei Hensoldt, Renk, Rheinmetall, und vielen anderen europäischen Rüstungsunternehmen überlaufen lassen. Die Fallhöhe dieser Aktien ist natürlich bereits enorm hoch. Wenn es irgendwann zu einer Korrektur kommt, kann es heftig werden. Aber falls die Anleger sich weiterhin der Rüstungs-Euphorie hingeben, könnte die Rally lange Zeit weiter laufen, beim Blick auf diese Hausnummer von 5 % Rüstungsausgaben in Relation zum BIP. Vergleichbar ist dieser Run auf europäische Rüstungsaktien vielleicht mit dem Boom bei großen amerikanischen Tech-Aktien wie Tesla oder Amazon vor mehreren Jahren: Wenn noch jede Menge Wachstumsaussicht bei Umsatz und Gewinn ansteht, ignorieren Anleger die bereits viel zu hohen KGV-Bewertungen.
FMW/Bloomberg
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5% vom BIP ist Wahnsinn
Auf ewiges Wachstum aufbauen noch mehr.
Wer würde eigentlich zurückschießen, sollte Putin eine Atombombe über der EU explodieren lassen?
Vermutlich niemand. Trump jedenfalls nicht.
Kein gutes Gefühl…
Ja, 5% ist Wahnsinn und Trumps (max.)Wunschforderung. Bleibt zu hoffen, dass es am Ende deutlich weniger wird. Einige Länder wie Spanien können und werden da wohl nicht mitmachen. Auch Belgien weigert sich derzeit. 2-3,5% wäre schon sehr viel und würde bereits massive Belastungen im Staatshaushalt für viele Länder bedeuten.
Irgendwann wird der Staat die horrenden Gewinne der Kriegsgewinnler auf eine Art und Weise abschöpfen wollen, da bin ich mir sicher, es gab schon Vorstösse in diese Richtung.
Rüstungsindustrie bekommt ihre Kosten plus 5%. Da ist nichts zu holen. Die Rally ist dafür aber umso blöder zu bewerten.
Schon alleine die Rheinmetall zieht immer den ganzen DAX nach oben….
Vergleichen Sie bitte hierzu die Charts der entsprechenden Jahre- seit Beginn des Ukrainekrieges…
Durch die Inkaufnahme der 5 Prozent Regel-im Verteidigungshaushalt, sind nun alle Dämme gebrochen…
Im DAX Kursindex stehen bald die 10 000 an, auf Sicht der nächsten sechs bis zwölf Monate…
Im Performance Index werden mittelfristig ,also bis spätestens 2030 , die 32 000 fallen, immerhin das Vierfache der Jahrtausendwende… um die 8000 damals in der Spitze…
Ich persönlich würde nicht gegen den Markt wetten….wie das hier einige tun…
Dann sollten die schlauen Herren von der Trading- Woche doch mal ihre Depots offen legen, das wäre transparent…
Ich persönlich trade aktuell Call Optionen auf Rheinmetall und DAX…aber keine Knock-out Zertifikate….
Calls auf den DAX und Rheinmetall…nah am Geld und mit relativ kurzer Restlaufzeit ,um den Hebel zu erhöhen…
Die Scheine dazu gibt es transparent bei OnVista zu erkunden…
Seit 2022 wurden 100 Milliarden Sonderschulden und etwa 120 Milliarden Wehreta für die Bundeswehr ausgegeben.
Zusammen etwa 220 Milliarden.
Was wurde dafür gekauft?
Nicht nur die Aktienkurse steigen, sondern die Preise der Rüstungsgüter auch.
Der Ukraine- Krieg hat auf beeindruckende Weise gezeigt, dass die Zeit der Kampfpanzer genauso vorbei ist, wie einst die Zeit der Schlachtschiffe.
Eine Drohne ohne Besatzung (für geschätzte 2.000 Euro) zerstört einen Panzer in Millionenwert, einschließlich Besatzung.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
@Helmut, der große Militärexperte! Nun ja, da er sein überlegenes Wissen schon in so vielen anderen Bereichen gezeigt hat, darf man wohl ohne Weiteres sagen: Wenn Helmut etwas sagt, wird das Gegenteil stimmen – so sehen das jedenfalls die richtigen Experten.
Helmut, der Universaldilettant.
@ Kampfpanzer Helmut
Da schreibe doch mmal etwas sachliches zu der Rolle der Kampfpanzern in einer Armee unter Berücksichtigung von der modernen Drohnentechnologie.
Oder reicht es nur für substanzloses Gelaber?
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
@Helmut
Für substanzloses Gelaber bist du zuständig. Oder hast du schon herausgefunden, was der Unterschied zwischen Zöllen und Steuern ist? Oder welche SS-Mitgliedsnummer Kiesinger hatte?
Nur weil du Dinge behauptest, sind sie nicht wahr. Aber Helmut braucht ja keine Fakten – er hat ja seine Ideologie.
Hallo @ Kampfpanzer Helmut
Hier ist ein anderes Thema.
Also reicht es bei Dir tatsächlich nicht für diese Thema, außer Gelaber.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Eine Kolumne im Handelsblatt weist darauf hin, dass bei Rheinmetall auch die Verringerung der Gewinnmargen durch Konkurrenzunternehmen möglich (wahrscheinlich) ist. z.b. BAE Systems investiert auch kräftig in Produktionskapazitäten, wo Rheinmetall derzeit noch hohe Gewinne macht. Somit kann sich in diesen Sparten die Gewinnmarge von Rheinmetall verringern.
Das ist durchaus ein Argument, was man auf diesem sehr hohen Niveau der Rheinmetall Aktie wirklich beachten sollte.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/kolumnen/rheinmetall-aktie-welches-kursrisiko-die-anleger-unterschaetzen-01/100129198.html
Ronald Reagen hat die Sowjetunion finanziell zu Tode gerüstet, Trump macht es jetzt mit der EU.Aufrüstungskosten mit Schulden sind katastrophal unproduktiv. Wenn man das Kriegsgerät hoffentlich nie braucht, muss es nach einigen Jahren wegen Veralterung mit nochmaligen Kosten entsorgt werden, wenn man es braucht richtet es enorme Folgeschäden an und all dies wegen einigen machthungrigen Idioten.Die Entscheidungsträger müssten selber an die Front, dann würde das Abschlachten von Menschen aufhören.
@Fast-Fan
Eine vernünftige Antwort fehlt halt noch.
Kommt sie von Ihnen? Nehmen Sie sich ruhig Zeit, ich kann warten…
@ Columbo, Gratulation , einmal eine wirklich vernünftige Frage, ohne Gold- und Helmut- Bashing. ES GEHT DOCH !
@ Columbo, Russland braucht die Bombe nicht, denn die EU zerstört sich mit der teuren Energie des neuen ,verlässlichen Ami- Lieferanten und der Überschwemmung durch Billigprodukte aus China gerade selber. Es wird ein sauberer, ideologischer Krieg und die EU wird ein grünes Paradies ohne Industrie und 90% Beamten.
@75%-Fan
Ich ersuche Sie höflichst, Ihren Fan-Prozentsatz auf 0 senken.
Vielen Dank.