Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Bis 2030 soll sich der Anteil der Erneuerbaren Energien gegenüber 2021 fast verdoppeln. Dafür muss sich das Ausbautempo jedoch verdreifachen. Die Bundesregierung drückt deshalb bei der Energiewende aufs Tempo. Um die Energiewende weiter voranzubringen, sind innovative Technologien gefragt – wie beispielsweise von dem Energieunternehmen HH2E, dass sich auf die Produktion von grünem Wasserstoff spezialisiert hat.
Die Wasserstofftechnologie ist ein wichtiger Baustein und soll laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ein Schlüsselelement der Energiewende sein. Unternehmen wie HH2E AG aus Hamburg sollten dabei helfen den Sektor voranzutreiben, doch daraus wird erst einmal nichts, das Unternehmen ist insolvent, wie Bloomberg aktuell berichtet.
Energiewende: HH2E ist insolvent
“Ein neuer starker Spieler in der grünen Energiewirtschaft” sollte die HH2E im Jahr 2022 werden. Doch nun ist der Entwickler einer Wasserstoffanlage am Osteseehafen Lubmin insolvent und strebt eine Sanierung in Eigenverwaltung an. Das Unternehmen bis dato Vorreiter bei der industriellen Produktion von grüner Wärme und grünem Wasserstoff in Deutschland.
Die Verhandlungen zur Finanzierung des ersten Unternehmensprojekts befanden sich bereits auf der Zielgeraden, als der Mehrheitsaktionär Foresight Group nun den Stecker zog. Letztlich habe sich der Londoner Finanzinvestor gegen die Bereitstellung der notwendigen Finanzierung entschieden, teilte HH2E am Freitag mit.
Im Juni war aus informierten Kreisen noch zu hören, der Energieriese Equinor sei in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Beteiligung. Im September gaben die Norweger dann Pläne auf, gemeinsam mit dem Partner RWE eine Wasserstoff-Pipeline nach Deutschland zu bauen. Die Pipeline habe sich als nicht realisierbar erwiesen und auch die Pläne für eine Wasserstoffproduktion würden ad acta gelegt, hieß es.
HH2E hatte sich 2022 zum Ziel gesetzt, bereits 2025 “grünen Wasserstoff in Deutschland zu denselben Preisen produzieren und liefern zu können, die für grünen Wasserstoff veranschlagt werden, der im Jahr 2030 aus Regionen wie dem Nahen Osten oder Australien importiert wird.” Dies sollte die Energiewende weiter voranbringen.
HH2E-Finanzierungsgespräche gescheitert
Foresight äußerte sich in einer Mitteilung nicht zu seiner Rolle beim Scheitern der Finanzierungsgespräche für HH2E. Investitionen in HH2E seien auf Fondsebene nicht wesentlich, hieß es. Man sei aber weiterhin von bedeutenden Investitionsmöglichkeiten im Bereich des grünen Wasserstoffs überzeugt.
HH2E will nun einen strukturierten Prozess der Unternehmensrestrukturierung verfolgen. Das Hamburger Startup will sich auf die Suche nach einem neuen Investor konzentrieren.
“Wir sind weiterhin bestrebt, Kontinuität und Stabilität in unserem Geschäft zu wahren, während wir an einer langfristigen Lösung arbeiten”, sagte HH2E-Geschäftsführer Alexander Voigt. “Ich bin zuversichtlich, dass wir bald einen strategischen Partner finden werden, der unsere Leidenschaft für grüne Energie teilt und die Vision der HH2E AG unterstützen kann”.
In Lubmin, wo früher das Gas über die Ostseepipelines geliefert wurde, wollte HH2E laut laut Webseite bis 2030 den Bau von 500 MW Elektrolyseuren und 2.000 MWh Batterien stemmen, für die jährliche Produktion von 60.000 Tonnen grünem Wasserstoff. Die Insolvenz ist ein weiterer Rückschlag für die Energiewende in Deutschland. Dies ist aber kein Einzelfall, es gibt auch Probleme bei der Windenergie-Produktion (hier mehr dazu).
FMW/Bloomberg
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Nichts gegen Wasserstoff, denn er wird in der chemischen Industrie benötigt
Aber selbst diese Mengen als grünen Wasserstoff herzustellen, wird nur gelingen, wenn die chemische Industrie fast ganz aus Deutschland verschwunden ist. Oder die fertigen Produkte (wie Stahl) werden so teuer, dass er mit zig Milliarden im Jahr subventioniert werden muss.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Vielen Dank für eine weitere Folge der Serie „Robert Habeck zerbröseln seine Energiewende-Leuchtturmprojekte“. Subventionsabgreifprojekte wäre aus meiner Sicht der bessere Begriff. Auch Robert Habeck wirkt sehr abgegriffen. Seine Partei kommt in den letzten Strategieüberlegungen des Kanzlers Olaf Scholz schon gar nicht mehr vor. Die Grünen könnten daher die größten Verlierer in den kommenden Monaten werden, in denen nicht nur ein Akteur ums politische Überleben kämpft. Die grüne, mit Wasserstoff gefüllte Blase ist geplatzt.
Die Ökonomie ist halt keine Ideologie.
Wie gestern bereits zitiert:
„Sollte der Wasserstoff allerdings weder aus heimischen noch aus ausländischen Quellen in ausreichender Weise beschafft werden können, bliebe für den Typus der Dauerstrich-Kraftwerke nur
noch Kernkraft oder eher eine geeignete Kombination aus Kernkraft, Wasserstoff und Erdgas
eine Option. Der entsprechende Kraftwerkspark müsste dann allerdings auch in der Lage sein,
sowohl im Dauerstrich als auch im Spitzenbetrieb gefahren zu werden.“
https://www.w-hs.de/fileadmin/Oeffentlich/WH-Institute/Westfaelisches-Energieinstitut/Redakteursdateien/Energiewende_und_Versorgungssicherheit_V1.1.pdf
Die Energiewende in der Vorstellung und den Versprechungen der Grünen ist Science Fiction. Wobei es realistischer ist das 2030 Raumschiff Enterprise fliegen wird.
nel aktie 0,31 Cent. zeigt alles an was los ist.
Der Schawung ist raus. Ölfirmen sind bei Wasserstoff dabei.
Wasserstoff ist eine großartige Idee.Die Kosten, die Technik, die Umsetzung, die Energieerzeugung, das Trennen Wasserstoff Sauerstoff, Wasserstoff verflüssigen, den druck halten, speichern, dicht halten, transportieren, umfüllen, die Kosten, Das Problem ist seine Flüchtigkeit. Das erste, das meiste im Universum. Am Anfang war der Wasserstoff, ein Buch von Hoimar von Dietfurth.
Wasserstoff, du bist so viele, warum nur machst dus uns so schawer.
Deutschland hat es halt nicht so mit Innovationen. Im Grunde ist die ganze IT-Revolution an Deutschland vorbei gezogen. Warum sollte es da bei anderen Technologien anders sein? Es gibt bei uns keine Start-up-Kultur. Leider.
da geht nichts an uns vorbei. Wasserstofftechnologie ist ein rek. alter Hut. Man kann an der Effizienz arbeite. Aber ob dann 60 oder 70 % und die Abwärme auch noch zu 114,45% genutzt wird ist eigentlich egal. Deutschland wird auf der Basis der EE im Schnitt auf keine 3000 Jahresarbeitsstunden bei den Hydrolyseuren kommen. Damit ist das Thema zu den aktuellen Herstellungskosten mehr als durch. und ob dieser enorme Preisverfall nach dem Orakel des Frauenhofer Institutes sich einstellen wird darf stark bezweifelt werden. Das haben die auch schon mal bei den WEA vorausgesagt als das MW 500 Mio kostete und heute sind wir beim 4fachen.
Wasserstoff Technik ist reine Energie/Strimverschwendung.
Ist auch nicht überraschendes. Wirtschaftlich nicht lohnend ausser in temporären Zeiten des Negativ Stromes und Zeiten von Subventionen.