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Rüstungsaktien steigen kräftig – 100 Milliarden Euro extra für Bundeswehr

Der Eurofighter der Bundeswehr

100 Milliarden Euro als Sonderzuweisung für die Bundeswehr – das war in der gestrigen Erklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag die Sensation. Keine Aufstockung des jährlichen Bundeswehr-Etats, sondern es gibt aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine jetzt eine einmalige Sonderzahlung aus dem Bundeshaushalt. Die Reaktion der Börse ist heute früh entsprechend. Rüstungsaktien steigen! Am Freitag berichteten wir bereits über die steigenden Kurse der deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt. Heute aber sieht man einen extremen Kursanstieg dieser Aktien – logischerweise aufgrund dieser 100 Milliarden Euro-Sonderzuweisung der Bundesregierung für die Bundeswehr! Glänzende Geschäfte für die Branche stehen an.

Die Rheinmetall-Aktie steigt heute früh um 34 Prozent, und die Hensoldt-Aktie um 66 Prozent. Die beiden sind heute früh bei Privatanlegern in Deutschland die am aktivsten gehandelten Aktien laut Tradegate und L&S. Aber nicht nur deutsche Rüstungsaktien steigen. Aufgrund der verschärften militärischen Lage im Ukraine-Krieg steigen heute auch die Aktien des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems um 13 Prozent, und im deutschen Handel steigt heute früh die Aktie von Lockheed Martin (größter Rüstungskonzern der Welt) um 7,4 Prozent! Der Trend zur massiven Aufrüstung dürfte nun weltweit in Schwung kommen. In Europa sowieso – aber auch in Asien, wo man nun verstärkt Angst haben dürfte, dass China in Sachen Taiwan Ernst machen könnte.

Hier aus der gestrigen Rede von Olaf Scholz zur Bundeswehr im Wortlaut:

Aber machen wir uns nichts vor: Bessere Ausrüstung, modernes Einsatzgerät, mehr Personal – das kostet viel Geld. Wir werden dafür ein Sondervermögen Bundeswehr einrichten, und ich bin Bundesfinanzminister Lindner sehr dankbar für seine Unterstützung dabei. Der Bundeshaushalt 2022 wird dieses Sondervermögen einmalig mit 100 Milliarden Euro ausstatten. Die Mittel werden wir für notwendige Investitionen und Rüstungsvorhaben nutzen. Wir werden von nun an Jahr für Jahr mehr als 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere Verteidigung investieren. Meine Damen und Herren, ich richte mich hier an alle Fraktionen des Deutschen Bundestages: Lassen Sie uns das Sondervermögen im Grundgesetz absichern.

Eines will ich hinzufügen: Wir streben dieses Ziel nicht nur an, weil wir bei unseren Freunden und Alliierten im Wort stehen, unsere Verteidigungsausgaben bis 2024 auf 2 Prozent unserer Wirtschaftsleistung zu steigern. Wir tun dies auch für uns, für unsere eigene Sicherheit, wohl wissend, dass sich nicht alle Bedrohungen der Zukunft mit den Mitteln der Bundeswehr einhegen lassen. Deshalb brauchen wir eine starke Entwicklungszusammenarbeit.

Quelle: Bundesregierung

Chart vergleicht Entwicklung von Rheinmetall und Hensoldt TradingView Chart zeigt Rheinmetall-Aktie im der prozentualen Entwicklung in den letzten 12 Monaten im Vergleich zu Hensoldt.



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2 Kommentare

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