Die ganze Woche über schon gibt es Berichte, dass russisches Öl auf dem Weltmarkt derzeit kaum Abnehmer findet. Die Experten der Saxo Bank sprechen hier von einer „Selbstsanktionierung“ der Märkte. Denn von staatlicher Seite her hat der Westen Öl aus Russland noch nicht sanktioniert. Aber die Einkäufer meiden eigenständig russisches Öl – einerseits will man sich keinerlei Rechtsrisiken aussetzen – andererseits aber dürfte es derzeit eh schwierig sein verlässlich Lieferungen zu bekommen, wenn man zum Beispiel daran denkt, dass die weltgrößte Reederei Maersk und viele andere Transporteure Geschäfte mit Russland erst einmal ablehnen.
Dass es eigentlich ein tolles Geschäfts wäre gerade jetzt russisches Öl einzukaufen, zeigt der folgende Fakt. Derzeit schein es enorme Rabatte für Öl aus Russland zu geben. Vor 15 Stunden hat der Experte Javier Blas darauf hingewiesen, dass die Spanne zwischen dem Nordsee-Öl Brent und dem russischen Urals-Öl auf ein Rekordhoch von 22,7 Dollar gestiegen ist. Man konnte also russisches Urals-Öl 22,7 Dollar günstiger kaufen als das Brent-Öl aus der Nordsee. Eigentlich ein unschlagbar günstiges Angebot. Aber laut Javier Blas hat das Öl-Handelsunternehmen Trafigura keine Kaufinteressanten für Urals gefunden. Der folgende Chart zeigt für gestern einen Preisdifferenz von 17,56 Dollar. Aktuelle Daten sehen wir derzeit nicht.
TradingView Chart zeigt explodierte Differenz zwischen Urals und Brent.
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