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Die Blockbildung - sichtbar in Zahlen Russland: Deutsche Exporte sinken, USA immer wichtiger- Deglobalisierung?

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Die deutschen Exporte nach Russland sinken aufgrund der Sanktionen deutlich, während die Exporte in die USA deutlich steigen – wie heute das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.

Deutschland: Exporte nach Russland und China sinken, deutliche Steigerung bei Ausfuhren in die USA

Die Zahlen sind letztlich ein Beleg für die politischen Entwicklungen der letzten Monate: Deutschland rückt immer näher an die USA heran und versucht dabei, die Energie aus dem Land der vermeintlich unbegrenzten Möglichkeiten zu importieren, gleichzeitig die Energie-Lieferungen aus Russland immer geringer werden zu lassen.

So schreibt Destatis:

„Die deutschen Exporte in die Russische Föderation sanken im Juni 2022 gegenüber Juni 2021 infolge der wegen des Kriegs in der Ukraine gegen Russland getroffenen Sanktionen, anderer Maßnahmen zur Exportbeschränkung und nicht sanktioniertem Verhalten der Marktteilnehmer um 41,6 % auf 1,2 Milliarden Euro. Im Juni 2022 lag die Russische Föderation damit auf Rang 10 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU. Im Mai 2022 hatte Russland ebenfalls Rang 10, im April Rang 14 und im Februar Rang 5 belegt.“

Exportland Nummer eins für Deutschland sind dagegen mit wachsendem Abstand die USA – die Ausfuhren nach China sanken hingegen:

„Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren auch im Juni 2022 die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 14,5 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten gegenüber Juni 2021 um 40,9 %. In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 9,1 Milliarden Euro exportiert, das waren 3,9 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich stiegen im Vorjahresvergleich um 9,7 % auf 6,0 Milliarden Euro.“

Folgende Tabelle von Destatis verdeutlicht die Veränderung bei den deutscher Exporten im Vergleich zum Vorjahresmonat:

Deutsche Exporte Russland USA

Grafik: Destatis

Die Welt zerfällt in Blöcke

Bekanntlich hat nicht nur Deutschland, sondern die EU insgesamt inzwischen ein Handelsbilanzdefizit nach langen Jahren von Überschüssen im Handel mit der Welt. Vor allem aufgrund der Entwicklungen im Energie-Markt hat sich das jedoch verändert: Deutschlan und Europa importieren immer mehr Energie aus den USA und vor allem Norwegen, weniger dagegen aus Russland.

Dass dennoch die Importe der EU aus Russland zwischen Januar und Mai diesen Jahres stark gestiegen sind, liegt an den explodierenden Energie-Preisen. Aus den Zahlen von Eurostat geht die Veränderung zum Vorjahreszeitraum hervor:

EU Handelspartner Eurostat

Der Ukraine-Krieg und die dadurch forcierte Enstehung von Blöcken (USA und Verbündete gegen Russland, China und Iran) spiegelt sich als zunehmend in den Zahlen wider. Dass die deutschen Exporte nach China rückläufig waren, ist sicher auch der rigiden Corona-Politik im Reich der Mitte geschuldet. Aber eben diese Corona-Politik sorgt dafür, dass westliche Firmen und ihre Mitarbeiter China zunehmend verlassen werden, was wiederum dann auch eine „geistige“ Trennung begünstigt und die Blockbildung zementiert..

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