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Wirken die Sanktionen so gut? EU: „Russland ist gezwungen Ölproduktion zu drosseln“

Laut aktueller Aussage der EU-Kommission ist Russland gezwungen, wie angekündigt ab März 500.000 Barrels Öl pro Tag weniger zu fördern.

Am letzten Freitag war es die Nachricht am globalen Ölmarkt. Russland gab bekannt seine Öl-Fördermenge ab März um 500.000 Barrels pro Tag kürzen zu wollen. Dies tue man als Reaktion auf die westlichen Sanktionsmaßnahmen. Und wenige Stunden später ließ die OPEC durchblicken, man werde kein Gegengewicht zu dieser Kürzung schaffen in Form einer Produktionsausweitung. Verknappung am Ölmarkt! Der Ölpreis ist seitdem unterm Strich aber nur um 1 Dollar gestiegen – das ist nicht die Welt. Heute sagt die EU-Kommission: Russland war gezwungen seine Fördermenge zu kürzen!

Sanktionen sollen Russland zur Fördermengenkürzung bei Öl gezwungen haben

Eine gewagte These von Seiten der EU. Russland reagiert also nicht aus eigener freier Entscheidung auf die westlichen Sanktionen, sondern weil man gar nicht anders kann? Was sagt man im Detail? Die EU-Kommission spielt die Auswirkungen von Russlands Drosselung der Ölproduktion herunter und sagt, sie sei Moskau durch Sanktionen im Zusammenhang mit seiner Invasion in der Ukraine aufgezwungen worden, so Bloomberg aktuell. „Das war nicht freiwillig“, sagte EU-Energiekommissarin Kadri Simson in einem Interview in Kairo. „Diese Kürzung wurde ihnen aufgezwungen. Sie sind nicht in der Lage, die Produktionsmengen aufrechtzuerhalten, weil sie keinen Zugang zur notwendigen Technologie haben.“ Die Sanktionen haben Russlands Fähigkeit eingeschränkt, Käufer für alle 10,9 Millionen Barrel Öl pro Tag zu finden, die das Land bis Ende 2022 förderte, sagte Kadri Simson, und fügte hinzu, dass Russland selbst nach der Annahme großer Preisnachlässe (hier ein aktuelles Beispiel) Probleme habe.

Russische Widerstandsfähigkeit

Kadri Simson sagte, dass der Schritt Russlands – der auf ein EU-Importverbot für fast alle Roh- und raffinierten Kraftstoffe aus Moskau und eine Preisobergrenze der G7 folgt – den Ölpreis auf lange Sicht wahrscheinlich nicht in die Höhe treiben werde. Russlands Rohölproduktion und Exporte haben sich gegenüber mehreren Wellen westlicher Sanktionen als widerstandsfähig erwiesen, wie aus von Bloomberg gesichteten und analysierten Branchendaten hervorgeht. Während Russland in den Wochen nach der Invasion im vergangenen Februar seine Produktion auf knapp über 10 Millionen Barrel pro Tag drosseln musste, stieg sie bis zum Ende des Jahres wieder an.

Blick auf Gas

Die EU-Energiekommission wird Ende dieses Monats eine Bewertung veröffentlichen, in der die Fähigkeit der EU untersucht wird, ihre Erdgasvorräte für den nächsten Winter aufzufüllen. Es gelang den EU-Staaten die Gasspeicher vor diesem Winter rasch wieder aufzufüllen (mehr dazu hier), obwohl Russland als Vergeltung für die Sanktionen die Gaslieferungen aus den Pipelines drosselte. Dies war zum Teil darauf zurückzuführen, dass die Käufe von Flüssiggas aus den USA und anderen Ländern erhöht wurden. Russland liefert zwar immer noch Gas über Pipelines nach Europa, aber diese Mengen könnten weiter sinken, so Simson. „Unsere Krisenstrategie basiert natürlich auf der Annahme, dass Russland diese Lieferungen vollständig einstellt“, sagte Simson.

FMW/Bloomberg

EU-Energiekommissarin Kadri Simson
EU-Energiekommissarin Kadri Simson.


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22 Kommentare

  1. Natürlich leidet Russland unter den Öl-Sanktionen. Was hilft es denn, wenn man bei 10 Mio Barrel/Tag bleibt, diese aber vorwiegend an Indien und China verkauft, zu Preisen von unter 50 Dollar und nicht zu 80? Wo liegen denn die Produktionskosten? Russlands Notrabatte sind eine Konjunkturhilfe für Fernost.

    1. Genau so ist es. Aber vor allem nicht nur weil es günstiges Öl für den fernen Osten bedeutet, sondern durch die Kürzung wird eher der Arbitragehandel des fernen und nahen Osten mit der Europa angegangen und es wird preislich aufgrund von quantitativer Unausgeglichenheit des Energiemarktes in Europa insbesondere für Europa Auswirkungen haben.
      Ich bin gespannt ob wir noch einen Ölsqueeze im Westen sehen, eigl. hätte ich gedacht, dass dieser wegen der Rezession ausbleibt

    2. Wir wissen doch gar nichts, alles Kriegsrhetorik. Ich glaube kein Wort.

  2. Russische LNG-Importe so hoch wie nie
    Nach einem Bericht des Handelsblatts haben die europäischen LNG-Importe aus Russland einen Höchststand erreicht. Im Vergleich zu 2021 hat die EU zusammen mit Großbritannien ein Fünftel mehr Flüssigerdgas aus Russland eingekauft als vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges

  3. In der Tat wird das OPEC+Mitgliedsland Russische Föderation zur Zeit in Sachen Technologie für die Ölförderung sanktioniert, was ich auch im Gegenzug zum russischen Öl-Embargo unterstütze.

  4. Ich denke, kein Land auf der Welt kann seine Öl- und Gaslieferungen auch nur zur Hälfte umkrämpeln, ohne das dabei eine Menge Probleme auftreten.
    Es müssen neue Pipelines gebaut werden, neue LNG- Verflüsssigungsanlagen und eine Tankerflotte.
    Russland kann Atom-U-Boote bauen, und ist auch nur durch Sanktionen zum größten Weizenlieferanten der Welt geworden.
    Es gibt aber auch eine Zeit nach dem Krieg. LNG wird immer 3 bis 5 x teurer bleiben als das Pipelinegas, mit dem Russland selber Produkte herstellen wird, oder die Länder, die mit einer russischen Pipeline verbunden sind.
    Für 2023 hat alleine Deutschland schon durch die Sanktionen *zusätzliche* Kosten, die höher sind als der ganze Staatshaushalt.
    Aber die LNG Preise bleiben naturgemäß hoch, und für den nächsten Winter müssen die Speicher zum großen Teil mit dem teuren LNG gefüllt werden.
    Holland schließt seine Erdgasfelder und wird nun selber zum Importeur, und Norwegen hat ja nun durch die Sprengung von N1 und N2 nochmals die Möglichkeit die Preise für Pipelinegas weiter hochzudrehen.
    Somit wird es solange hohe Gaspreise in Deutschland geben, bis genügend Windräder aufgestellt sind (etwa das zehnfache) die riesigen Speicher existieren um Wochenlange Dunkelflauten zu überbrücken, in denen dann der gespeicherte grüne Wasserstoff wieder zurück in Strom verwandelt werden kann, bei desser Rückwandlung etwa 70 % an Energie verloren gehen.
    So lange werden die Kohlekraftwerke weiterlaufen müssen, und es müssen weitere gebaut werden.
    Es wird aber sichetlich weniger Strom verbraucht werden, denn die energieintensive Industrie wird zunehmend ins Ausland abwandern.
    Und nicht vergessen: Etwa alle 20 Jahre müssen die Windräder wieder ausgewechselt werden. Man muss schon jetzt damit anfangen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. „umkrämpeln“🙈🥴
      Einfach die Autokorrektur einschalten…

    2. Hallo Seppel, er ist nicht ins „Spiel“ gebracht worden, sondern im „Spiegel“ erschienen.

      1. @Doppelfan

        Da haben Sie durchaus recht. Ich gebe zu, Groß-oder Kleinschreibung ist mir gar nicht immer so klar.
        Aber es ist dann doch ein Unterschied zwischen „Ernst“ nehmen und „umkrämpeln“.
        Der „Ernstnehmer“ würde in meiner Firma den Job bekommen, der „Umkrämpler“ sicher nicht.
        Das wär mir doch zu riskant, weil ich den ja so nicht auf die Kunden loslassen könnte.

  5. Ob das wohl stimmt?

    Neue Studie ziegt: Nur Arschlöcher weisen auf Tippfelher hin – DER SPIEGEL

    https://www.spiegel.de/panorama/neue-studie-ziegt-nur-arschloecher-weisen-auf-tippfelher-hin-a-00000000-0003-0001-0000-

    1. Hallo Helmut,

      zwischen Tippfehler und Rechtschreib- bzw. Grammatikfehler besteht ein gewaltiger UNterschued (2. Buchstabe groß oder eine benachbarte Taste = typischer Tippfehler). Columbo hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass er sich an Tippfehlern nicht stört. Fragt sich also, wer das Arschloch ist, wenn Sie diesen Begriff unbedingt ins Spiel bringen wollen.

    2. Ja es stimmt: Wenn man seine Muttersprache nicht beherrscht, ist das ein ziemlich peinliches Handicap.
      Man wird nicht mehr Ernst genommen, auch wenn man noch so Gescheites von sich gibt.
      Bei den meisten Personalchefs wäre man schnell wieder draußen, wenn sie im Bewerbungsschreiben „umkrämpeln“ oder „Standartfrage“, lesen müßten.
      Aber es ist nie zu spät:

      https://www.roma.oesterreichinstitut.it/de/veranstaltungen-blog/blog/kann-man-als-erwachsener-deutsch-lernen/

  6. Hallo Michael,

    ich hatte nur gefragt ob das stimmen kann.

  7. @ Columbo, und wenn die überbildeten Oberlehrer auch noch „ ernst nehmen“ falsch schreiben ist das auch ein Handicap.
    Immer wenn die dezimierte Kaminrunde fachlich nichts mehr bieten kann, ( was meistens der Fall ist) probieren sie den Orthographietrumpf zu spielen.Ist halt schon deprimierend wenn der „ungebildete Helmut „ sonst in sämtlichen Sparte besser gewappnet ist.

    1. @Helmut Doppelfan

      Mit in sämtlichen Sparte besser gewappnet meinen Sie sicher Helmuts glorreiche Zukunftsprognosen, die immer wieder aufs Neue so krachend scheitern, dass es nur noch peinlich ist?
      Oder seine Spanien-Deutschland-Vergleiche inkl. Umrechnungsfaktoren, die aber so was von gar niemanden interessieren?
      Oder seine irrelevante goldene Lebensgeschichte, die er fast täglich zum Besten gibt?

      Viele Grüße aus Hinterhuglhapfing Michael

      1. @Michael

        Ich habe noch nie einen derart negativ ausgerichteten Menschen erlebt, wie den Andalusier.
        Welches Thema auch immer, bei ihm ist alles schlimm, katastrophal, ein einziges Unglück.
        Keine Aussichten auf Besserung, alles geht den Bach runter.
        Zuerst in Deutschland, aber dann eigentlich überall.
        Erfrorene, Hungernde, Kriege, ewige Dunkelflauten, verschlissene Windräder, Leben in nach Diesel stinkenden Kellern, ein Stück Brot für drei Kilo Gold. Also echt…
        Ich fürchte, man kann ihn nicht mehr umkrämpeln.

  8. Bankdrücker / Body Pudding

    Aber Columbo, ist es nicht auch peinlich wenn man einem Handwerker Schreibdefizite unterstell und gleichzeitig zugibt mit der Groos- und Kleinschreibung Probleme zu haben.Meines Wissens haben sie studiert und etwa bis zum 24Altersjahr die Schulbank gedrückt.
    Was denken sie, wieviel Helmut in diesen Jahren im realen Leben gelernt hat ? Das können sie nie mehr aufholen.

    1. @Bankdrücker

      Ich habe nichts gegen Handwerker und nichts gegen Schreibdefizite.
      Ich habe aber was gegen arrogante Handwerker mit Schreibdefiziten.
      Arroganz mag ich ganz und gar nicht.
      Je mehr man im „realen Leben“ gelernt hat, desto bescheidener wird man.

  9. Hallo Doppelfan,
    das Problem bei Columbo ist, dass es kaum einen Kommentar zusammen bekommt, der auch mit Fakten unterlegt ist.
    Nur substanzloses Gelaber.
    So wie im Kindergarten.
    Aber, was kümmert es die deutsche Eiche…

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  10. Hallo Michael, wenn meine Zukunftsprognosen gescheitert wären, dann würde in nicht seit etwa 22 Jahren in der Sonne liegen, und ausgesorgt haben.
    Und ich denke, dass selbst dem einfälltigsten Menschen begreiflich ist, dass 7 Kernreaktoren für 40 Millionen Menschen, etwa die gleiche Menge an Strom für eine Bevölkerung bringen, wie 14 AKW für etwa 80 Millionen.
    Und für manche Menschen, die weiter denken, als..
    Ist das wichtig.
    Aber, ich denke das ist zuviel.

  11. Hallo Bankdrücker,
    mit 17 hatte ich meine Gesellenprüfung,
    mit 23 bin ich zur Meisterschule gegangen,
    mit 24 habe ich mich selbsständig gemacht,
    mit 24 geheiratet und ein Haus gebaut,
    mit 29 habe ich die zweite Meisterprüfung abgelegt.

    Und seit dem Jahre 2000 habe ich daran 12 Jahre gebaut. Siehe Link.
    Für einen Handwerksmeister ein Hobby XXXXL

    ferienwohnungen-andalusien.eu

    Meine liebe Frau und erste Liebe ist nun bald 54 Jahre bei mir, und wir haben zwei (natürlich) erwachsene Kinder.

    Und ich verstecke mich auch nicht hinter einer E- Mail Adresse.
    So schlecht können meine Prognosen in den letzten 50 Jahren nicht gewesen sein.
    Aber natürlich kann man hinter einer E-Mail Adresse viel behaupten.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  12. Dreifach Helmut Fan

    @ Columbo, ich glaube im Ernst,dass man Helmut nicht umkrämpeln muss, er ist glücklich und zufrieden mit seinem erfüllten Leben und einigen Tonnen Gold. Bei ihnen mit dem Doppelsyndrom von Krall und Helmut macht es nicht den Anschein.Auch das ewige Gelaber über Gold, das sonnenklar ist und je nach Anleger anders aussehen kann, lässt sie anscheinend nicht in Ruhe. Trotz seiner Anfeindungen ist Helmut immer anständig geblieben, während sie ihn mit ihrer mehrfachen Ferndiagnose mehrfach als krank bezeichneten.

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