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Saudi-Arabien kauft 5% an Uber – die Firma ist jetzt auf dem Papier mehr als 62 Milliarden Dollar wert

FMW-Redaktion

Saudi-Arabien hat über seinen Staatsfonds PIF 3,5 Milliarden US-Dollar in Uber gesteckt. Dies ist der Abschluss einer monatelangen Finanzierungsrunde von Uber, die um die 5 Milliarden Dollar insgesamt eingebracht hat – neben PIF haben auch chinesische und russische Anleger investiert, wie die FT berichtet. Aufgrund seines bedeutenden Anteils von 5%, den die Saudis erworben haben, ziehen sie mit ihrem Fonds-Direkter Yasir Al Rumayyan auch in den Aufsichtsrat von Uber ein.

Nach eigenen Angaben kommt Uber damit (zumindest auf dem Papier) auf einen Firmenwert von 62,5 Milliarden Dollar. Im Mittleren Osten und Nordafrika hat Uber schon 19.000 Fahrer – mit dem jetzigen Einstieg der Saudis soll aber keine explizite Ausweitung des Geschäfts in Saudi-Arabien verbunden sein, wo Uber schon in 5 Städten vertreten ist. Die Saudis sehen das Investment wohl eher als Diversifizierung, damit man in Zukunft noch besser von Kapitalerträgen leben kann statt von Öl – wenn Uber denn mal Erträge abwerfen wird.

Gerade in diesen Tagen planen die Saudis zum ersten Mal am internationalen Kapitalmarkt eine Anleihe zu platzieren von vermutlich mehr als 10 Milliarden Euro. Rein optisch wird das Haushaltsloch der Saudis wohl getrennt sein von den Aktivitäten dieses Investmentfonds, dennoch befinden sich beide im „großen Topf“ der Königsfamilie, die ohne Parlament regiert, und daher einfach Geld umschichten könnte. Eigentlich könnte man (halb scherzhaft, halb ernst gemeint) sagen die Käufer der Anleihe finanzieren den saudischen Einstieg bei Uber – aber natürlich wäre es schwierig die eine Summe gezielt der anderen zuzurechnen.

Dennoch darf die Frage erlaubt sein, warum das Land gerade jetzt mit diesem gigantischen Haushaltsdefizit und bevorstehender Schuldenaufnahme Unternehmensinvestments in Milliardenhöhe im Ausland tätigt. Zumal überhaupt nicht klar ist, ob Uber überhaupt diese 62 Milliarden Dollar (oder noch mehr) wert ist. Die Firma expandiert zwar kräftig, aber im selben Maße steigen weltweit die Proteste der normalen Taxifahrer gegen die Firma. Werden zukünftig gezahlte Kapitalerträge diese Investments jemals rechtfertigen? Wir wissen es auch nicht – eine große große Wundertüte!



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1 Kommentar

  1. In Europa noch fast unbemerkt, plant die Firma UBER den Ausbau ihres BUS Programms. Die gestarteten projekte UberHop in Seattle und UberPool in London sind dabei nur der Anfang. Die Zukunft soll der UBER BUS sein, der auf einer Technik-Messe in China präsentiert wurde. Ein Katamaran auf der Straße oder auch eine Kreuzung aus S-Bahn und Bus, der alle Staus überfährt. Erste Tests sollen noch in diesem Jahr durchgeführt werden. In dieses erfolgversprechende Projekt fließen also jetzt die Milliarden.
    Hier ein kurzes Video auf RT: https://www.facebook.com/rtdeutsch/videos/799231840207047/

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