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Ölnachfrage in Asien schwächelt Saudi-Arabien senkt Ölpreis für Kunden in Asien

Saudi-Arabien senkt den Ölpreis für seine Kunden in Asien. Der Aufschlag von 1,8 Dollar zur Benchmark lag im Herbst noch bei fast 10 Dollar.

Alleine seit Dienstag früh hat der amerikanische Terminmarkt-Ölpreis (WTI) von über 81 auf aktuell 73,41 Dollar verloren. Das europäische Brent-Öl, das weltweit noch mehr Beachtung findet als WTI, fällt seit Montag von über 86 auf aktuell 78,55 Dollar. Wir hatten die geänderte Stimmungslage am Ölmarkt bereits gestern besprochen. Nachfragesorgen dominieren auf einmal die Stimmung. Dieses Szenario wird jetzt noch bestätigt durch die deutliche Senkung der Verkaufspreise für den asiatischen Markt durch Saudi-Arabien, wo man offenbar die Nachfrageschwäche nach Öl in Asien berücksichtigt.

Saudi-Arabien senkt Verkaufspreise für Öl in Asien

Saudi-Arabien hat die Ölpreise für Asien gesenkt und damit signalisiert, dass die Nachfrage auf seinem wichtigsten Markt angesichts der Konjunkturabschwächung und der steigenden Zahl von Coronavirus-Fällen in China weiterhin schwach ist, so drückt es Bloomberg aktuell aus. Das staatlich kontrollierte Unternehmen Saudi Aramco senkte die Preise für alle Rohölsorten, die im Februar nach Asien geliefert werden. Das Flaggschiff des Unternehmens, die Sorte Arab Light, wurde auf 1,80 $ pro Barrel oberhalb des regionalen Benchmarkpreises gesenkt (siehe Chart), 1,45 $ weniger als der Preis für diesen Monat. Noch im Herbst lag dieser Preisaufschlag noch bei fast 10 Dollar. Dies entsprach in etwa den Ergebnissen einer Bloomberg-Umfrage unter Händlern und Raffinerien. Aramco senkte auch die Preise für Lieferungen in den Mittelmeerraum.

Ölpreise bereits stark gefallen in den letzten sechs Monaten – Blick auf Rezession

Die Rohöl-Futures der Sorte Brent sind von fast 125 Dollar pro Barrel im letzten Juni auf weniger als 80 Dollar eingebrochen, wobei die Preise in dieser Woche um 7,5 % gefallen sind. Hohe Zinssätze und ein starker Dollar haben die Nachfrage in den USA, Europa und China beeinträchtigt. Kristalina Georgieva, die Chefin des Internationalen Währungsfonds, sagte diese Woche, sie erwarte, dass ein Drittel der Weltwirtschaft in diesem Jahr in eine Rezession geraten werde.

Preisaufschlag für Öl aus Saudi-Arabien zum Benchmark-Preis

Wiedereröffnung in China

Viele Ölhändler gehen jedoch davon aus, dass sich die Preise im zweiten Quartal wieder erholen werden, da der Ausbruch der Covid-Krise in China nachlässt und die russischen Lieferungen aufgrund der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Einmarsch in der Ukraine zurückgehen könnten.

Letzten Monat beschloss die OPEC+, ein von Saudi-Arabien und Russland angeführtes Erdölproduzenten-Kartell, die Fördermenge konstant zu halten, nachdem sie im Oktober die Produktion um 2 Millionen Barrel pro Tag gesenkt hatte. Die nächste Sitzung der Gruppe ist für Juni angesetzt, könnte aber auch schon früher stattfinden, wenn die Preise deutlich anziehen.

Saudi-Arabien verkauft den größten Teil seines Öls im Rahmen langfristiger Verträge nach Asien, deren Preise jeden Monat neu festgelegt werden. China, Japan, Südkorea und Indien sind die größten Abnehmer. Andere Produzenten am Persischen Golf, darunter Irak und Kuwait, folgen den Preisbewegungen in der Regel genau.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Zur kompetenten Energiepolitik von Volksrepublik China und Königreich Saudi-Arabien gehört(,) daß mittels der Währung Yuan die übermäßige Dominanz der Währung US-Dollar im Ölgeschäft reduziert wird.

  2. Was sollen sie auch machen?
    Auch die Taliban haben gelernt, dass sie nicht über das westliche Währungssystem abrechnen können.
    Geld im Westen parken ist gefährlich.

    Peking greift nach afghanischen Rohstoffen: Chinesen schließen Öl-Deal mit Taliban – pleiteticker.de

    https://pleiteticker.de/peking-greift-nach-afghanischen-rohstoffen-chinesen-schliessen-oel-deal-mit-taliban/

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