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Schäuble: kein „deutsches Diktat“ über Griechenland, nur 4 Finanzminister gegen Eurozone-„timout“

FmW-Redaktion

Der deutsche Finanzminister Schäuble hat in einem Interview mit der französischen Tageszeitung „Liberation“ den Vorwurf zurück gewiesen, dass es ein „deutsches Diktat“ über Griechenland gegeben habe. Bei dem Treffen der Eurogruppe am 11.Juli hatte Schäuble vorgeschlagen, dass es für Griechenland einen „timeout“ geben könne – und bis auf die Finanzminster Frankreichs, Italiens, Greichenlands und Zyperns hätten dem alle anderen Finanzminister der Eurozone zugestimmt.

Die Rede von einem „deutschen Diktat“ sei daher, so Schäuble in dem Interview, im schlimmsten Falle Propaganda, im besten Falle ein Mißverständnis. Im übrigen, so Schäuble, habe er nie einen „timout“ Griechenlands aus der Eurozone gefordert, sondern darin nur eine Möglichkeit für das Land gesehen, sich dadurch wieder zu stabilisieren. Hätten die Griechen das auch so gesehen, hätte er sie darin unterstützt.

Er habe, so Schäuble weiter, keinerlei Interesse an einem „deutschen Diktat“ – dies werde auch in anderen Ländern der Eurozone so empfunden. Wenn nicht, sei ihm dies übrigens auch egal – er sei ein überzeugter Europäer:

„Je ne crois pas que l’on me considère comme le grand méchant partout en Europe. Beaucoup de monde, y compris en France, approuve ma démarche. Mais, même si c’était le cas, cela ne me toucherait pas, car je sais qui je suis : je suis un Européen passionné.“

Auch die Darstellung sei falsch, dass er buchstabengläubig sei („je ne suis pas partisan d’une application à 100 % des textes“) . Man könne nach seiner Ansicht durchaus felixbel vorgehen, müsse aber damit aufhören, Kompromisse zu schließen, die man dann eine Minute später wieder ignoriere.

Das Interview Schäubles mit der „Liberation“ ist Teil einer Dokumentation über Griechenland nach den Vorkommnissen im Sommer, die heute im staatlichen französischen Fernsehen ausgestrahlt wird.



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1 Kommentar

  1. Vorschlag eines(„kleiner Mann“) Europäers!Erlasst bitte keine Gesetze(Maastricht,Lissabon,Dublin,Brüssel,Strassburg)mehr oder haltet euch verdammt noch mal daran!Ich kann schliesslich auch nicht ständig zu meinem Chef gehen&Vereinbarungen hinsichtlich meiner Leistungsfähigkeit oder willens downsizen,dafür aber immer mehr €uros verlangen,mit der Begründung:die EZB hat mal wieder ein neues QE(das wievielte?)aufgelegt!

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