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Schlaglichter: Märkte vor US-Eröffnung

Was heute sonst noch berichtenswertes passiert ist..

FMW-Redaktion

Was passiert heute so alles neben der Tatsache, dass der Dax unter Druck gekommen ist? Hier einige relevante Schlaglichter:

1. Deutschland hat heute bei der Auktion einer 2-jährigen Staatsanleihe (Schatz) einen neuen Negativ-Rendite-Rekord aufgestellt mit -0,69%. Damit bekommt Deutschland dafür, dass es Schulden macht, mehr Zinsen als die allermeisten Tagesgeldkonten-Inhaber! Das erleichtert das von Finanzminister Schäuble heute geäußerte Ziel, die Staatsverschuldung Deutschlands in 2016 unter 70% zum BIP zu bringen.

Deutsche Staatsanleihen erreichten heute praktisch durch alle Laufzeiten neue Allzeittiefs. Japans 20-jährige Anleihe erstmals mit Negativrendite. Gestern war die 50-jährige Anleihe der Schweiz erstmals mit Negativrendite etc. etc.

2. Weiter Streß bei Bank-Aktien: der Stoxx 600 Banken Index fällt auf den tiefsten Stand seit November 2011

3. Apple rutscht in China auf Nummer fünf ab mit einem Marktanteil von nur noch 10,8%. Im Vorjahr waren es noch 12%. Marktführer ist Huawei Technologies mit 17,3%. China ist Apples zweitwichtigster Markt

4. Goldman Sachs wird bärisch: „Tactically, we continue to expect the market will experience a pullback of 5%-10% during the next few months before ending the year at 2100. Strategically, we expect a continuation of the range-bound market that has challenged investors for nearly two years“.
Angesichts der katastrophalen Prognosen von Goldman in diesem Jahr sollte das von den Bären als Warnsignal verstanden werden..

5. Deutsche Bank-Aktien fallen auf ein neues Mehrjahrestief und sind Schlußlicht im Dax. Dazu wird Ahmet Arinc, der das globale Devisengeschäft der Bank leitete, die Bank verlassen, wie Insider berichten. Auf der Suche nach Liquidität will die Deutsche Bank offenkundig nun Schiffskredite im Volumen von mindestens einer Milliarde Dollar, die sie in ihren Büchern hat, verkaufen.

6. China: nachdem die Notenbank die Reserveanforderungen für den offshore-Yuan-Handel erhöht hat, meldete sich auch die Devisenbehörde „China Foreign Exchange Trade System“ (CFTES) zu Wort: der Yuan sei weniger volatil als andere Währungen nach dem Brexit, die höhere Inflation in China erhöhe jedoch den Druck auf die Währung.

7. Das US-Handelsbilanzdefizit (Mai) fällt etwas größer aus als erwartet mit -41,1 Milliarden Dollar. Wohl aufgrund des starken Dollars sind die Exporte leicht zurück gegangen (um 300 Millionen USD), während die Importe um 3,4 Milliarden Dollar zulegten.
Im Vormonat hatte das Defizit „nur“ 37,4 Milliarden Dollar betragen- der Anstieg auf nun – 41,1 ist der größte Anstieg seit fast einm Jahr. Die Handelsbilanz fließt in die Berechnung des US-BIPs ein.



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4 Kommentare

  1. Schlaglichter – neues dauerhaftes Instrument? Sehr gut und besten Dank für Ihre Arbeit Herr Fugmann!

  2. Wenn Deutschland sogar Geld bekommt, dass es Schulden macht, wundert es mich, warum Deutschland dann immer noch so viele Zinsen hat.
    Klar könnte man sagen, unter den Umständen muss man eher mehr Schulden machen als Schulden zu tilgen, aber irgendwann könnte sich das ja ändern, also warum nicht auch mal tilgen?

    1. „so viele Schulden hat“ nicht Zinsen

  3. Wer gibt mir Kredit zu einem negativen Zinssatz? Ich akzeptiere jede Kredithöhe und die Rückzahlung sicher.

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