Zwar hätte die Schweizerische Nationalbank (SNB) sagen können, dass der starke Franken den Großteil der importierten Inflation von der Schweiz ferngehalten hat, und dass man deswegen den Leitzins jetzt nur minimal weiter anhebt. Aber wenn große Notenbanken weltweit in großen Schritten die Zinsen anheben, und die Schweiz bleibt zurück, könnte das den Schweizer Franken schwächen. Heute früh hat die SNB nun ihren Leitzins von 0,50 % auf 1,00 % angehoben. Von diesem tiefen Niveau aus gesehen ist das ein kräftiger Schritt!
Noch im Sommer sah man den weltweit größten Negativzins in der Schweiz mit -0,75 %. Jetzt also sehen wir den Schritt von +0,50 % auf 1,00 %. Im Chart sehen wir den Zinsverlauf in den letzten zehn Jahren. Mit dieser Zinsanhebung will die SNB offenkundig den Franken vor einer Abwertung schützen. EURCHF reagiert aktuell auf diese Entscheidung relativ stabil. Heute früh kurz vor der Entscheidung noch bei 0,9855, sehen wir jetzt einen Wechselkurs von 0,9867 – also kaum verändert.
source: tradingeconomics.com
Hier die Headline-Aussage der SNB: Die Nationalbank strafft die Geldpolitik weiter und erhöht den SNB-Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 1,0%. Damit wirkt sie dem erhöhten Inflationsdruck und einer weiteren Verbreiterung der Teuerung entgegen. Es ist nicht auszuschliessen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten. Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, ist die Nationalbank zudem bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken