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Schweizer Franken wertet ab – perfekter Chart liefert Erklärung

Schweiz Alpenpanorama

Korrelation ist ein gern benutztes Wort an der Börse. Verschiedene Märkte korrelieren miteinander, weil sie einen inhaltlichen Bezug zueinander haben. Und was wir auch oft ansprechen, ist der Bezug Risk On und Risk Off, oder auch der Begriff „Flucht in die sicheren Häfen“. Und ist die „Gefahr“ vorbei, rennt das Kapital schnell wieder raus aus dem Sicheren Hafen, weil es nach Rendite sucht. Und da wären wir auch schon beim Schweizer Franken angekommen.

Gold und Schweizer Franken gelten als die Fluchthäfen schlechthin bei Unsicherheit am Kapitalmarkt. Brexit, Konjunktursorgen und Handelskrieg sind im großen Bild die Risikofaktoren schlechthin in diesen Tagen. Gibt es negative Nachrichten zu diesen Themen, rennen Gelder fluchtartig ins Gold und in den Schweizer Franken. Am Freitag aber gab es einen „Deal“ zwischen China und den USA. Der ist wohl weit weniger wert als man zunächst denken möchte, aber immerhin schüttelte man sich die Hände, vereinbarte ein paar nette Dinge usw. Ob dieser Zustand wirklich Bestand hat, darf mehr als hinterfragt werden. Aber fürs Erste sind die Märkte ein klein wenig beruhigt worden. Dazu kamen übers Wochenende und gestern immer mehr Signale aus Brüssel und London, dass ein Deal in Sachen Brexit doch möglich sein könnte.

Schweizer Franken in Relation zu Aktien

Gleich zwei gute Nachrichten also. Und was passiert? Die Investoren verlassen die „Sicheren Häfen“ und gehen in Risiko-Assets wie zum Beispiel Aktien. Schauen wir dazu auf den folgenden perfekten Chart, um diese Situation zu betrachten. Wir haben den Verlauf von Dow 30 vs Euro/Schweizer Franken aus den letzten zehn Tagen übereinander gelegt. Der Euro steigt gegen den Franken parallel zum Anstieg im Dow. Der Franken wertet also ab. Die Anleger gehen also raus aus dem Franken, und rein in Aktien. Ein Vergleich zum Dax ergibt übrigens ein relativ ähnliches paralleles Bild.

Die Damen und Herren der Schweizerischen Nationalbank dürften glücklich und dankbar sein, dass der Markt ihnen Luft verschafft. Denn sie tun seit Jahren sehr, sehr, sehr viel dafür, dass der Schweizer Franken nicht weiter aufwertet. Denn Schweizer Produkte sollen für ausländische Käufer nicht immer teuerer werden, und die Schweiz als Standort soll für Touristen aus dem Ausland auch nicht ständig teurer werden. In den letzten sieben Tagen ist Euro vs Franken von 1,0875 auf jetzt 1,1012 deutlich gestiegen. Erst einmal hat der Franken also spürbar abgewertet (wir berichteten schon letzten Freitag über den Start dieses Szenarios). Gold ist im selben Zeitraum von 1.505 auf 1.481 Dollar gefallen. Bis zur nächsten Brexit-Krise, zum nächsten Trump-Tweet usw?

Schweizer Franken vs Dow 30 seit zehn Tagen



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