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Schweizer Franken und Gold fallen – zwei Gründe für RISK ON Trade

RISK ON Sprung ins Risiko - Schweizer Franken und Gold fallen

Es ist ein normaler menschlicher Mechanismus. Wenn man der Meinung ist, dass bezüglich eines bestimmten Sachverhalts weniger Probleme vorhanden sind, wird man abenteuerlustiger. Und ist man am Kapitalmarkt der Meinung, dass der globale Konjunkturabschwung sozusagen „abgesagt“ wird, ist man auch bereit wieder aus den vermeintlich sicheren Häfen rauszugehen, und in Assets zu investieren, die ein höheres Risiko beinhalten, weil dort höhere Renditen erzielt werden können (Aktien, Schwellenländer-Anleihen uvm). Genau diesen Vorgang (RISK ON Trade genannt) kann man derzeit gut besichtigen bei Schweizer Franken und Gold.

Schweizer Franken

Der Schweizer Franken ist der „Sichere Hafen“ schlechthin. Seit Jahren leidet er darunter, dass gefühlt der ganze Planet in den Fränkli flüchtet, weil die Schweiz halt eben Stabilität ausstrahlt in einer unruhigen Welt. Die Schweizer Notenbanker tun seit Jahren wirklich alles um den Schweizer Franken zu schwächen. Aber kommt Gefahr auf, steigt er sofort wieder an. Diese Woche passiert nun das Gegenteil. Seit zwei, drei Tagen mehren sich vorsichtig die Chancen, dass sich im Handelskrieg zwischen den USA und China eine Besserung abzeichnet. Heute Abend um 20:45 Uhr (wir werden berichten) wird Donald Trump auf den chinesischen Verhandler treffen. Die Euphorie hält an, obwohl niemand weiß, ob wirklich etwas dabei rauskommt, oder ob Trump die nächste Grantler-Runde einläutet (hier dazu ein aktueller Artikel von Wolfgang Müller).

Auch die Lage rund um den Brexit scheint sich just in diesem Minuten weiter zu entspannen, was ebenfalls zur guten Stimmung am Gesamtmarkt beiträgt. Ob die Gespräche in Brüssel heute gut ausgehen, weiß man jetzt noch nicht. Es ist Stand 13 Uhr wie bei den Gesprächen China-USA noch nur eine Art Hoffnung. Euro vs Schweizer Franken jedenfalls hat seit Mittwoch früh von 1,0877 auf aktuell 1,1002 zugelegt. US-Dollar vs Schweizer Franken konnte von 0,9925 auf 09980 zulegen. Der Franken wertet also ab, die Anleger gehen wieder mehr in riskantere Anlageformen. Der folgende Chart zeigt Euro vs Franken im Verlauf der letzten 30 Tage.

Euro vs Schweizer Franken im Verlauf der letzten 30 Tage

Gold

Obwohl der Trend für Gold zuletzt eher bullisch aussah, und es dafür auch gute Gründe gab (siehe hier), hat der Goldpreis als ebenfalls sicherer Hafen ein wenig eingebüßt (Chart seit 30. September). Seit Mittwoch früh hat Gold in US-Dollar von 1.510 auf 1.493 Dollar verloren. Entspannt sich die Lage noch weiter, könnten Gold und Schweizer Franken weiter fallen, weil Anleger ihr Geld umschichten in riskantere Anlagen.

Preisverlauf im Gold seit 30. September



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