Devisen

Schweizer Franken: Verschnaufpause – oder jetzt der Ausbruch?

Der Euro zum Schweizer Franken hat die letzte Woche fast wie allgemein erwartet abgeschlossen. Am Freitagmorgen hat der Euro noch vergeblich versucht, den wichtigen Widerstand bei 1,0520 nach oben zu durchbrechen. Die Kauforders haben aber auf diesem Level gefehlt. Es ist deutlich zu spüren, dass ab 1,0520 der Schweizer Franken wieder gesucht wird. Nach dem gescheiterten Long-Versuch, haben die Bären erneut die Short-Seite angegriffen und der Euro musste sich geschlagen geben. Der Kurs von EUR/CHF ist anschließend wieder gefallen und erreichte im Tief am Freitag die Unterstützung bei 1,0510. Dieser Bereich hat vorerst gehalten. Die kurzfristigen Daytrader haben ihre Positionen wieder glattgestellt und der Euro konnte in den Nachmittagsstunden wieder leicht zulegen. Der Euro zum Schweizer Franken hat den Handel am Freitag bei ca. 1,0517 geschlossen.

Die Corona-Krise stellt die Schweiz, ähnlich wie die anderen europäischen Länder, vor großen Herausforderungen. Obwohl die gesundheitliche Situation in der Schweiz gut im Griff zu sein scheint, werden die negativen Auswirkungen für die Wirtschaft immer deutlicher. Der Schweizer Wirtschaftsminister, Guy Parmelin, äußerte sich in seinem letzten Interview skeptisch. Er teilte mit, dass die Einschränkungen sehr wahrscheinlich noch über längere Zeit beibehalten werden müssen. Mit einer Rückkehr zur Normalität kann man erst mit dem Impfstoff rechnen. Die stark betroffene Tourismus-Branche geht von einer massiven Pleite-Welle aus. Um das zu verhindern, möchte die Regierung langsam mit der Wiedereröffnung der Restaurants in den kommenden Wochen beginnen. Die Schweiz wird jedoch sehr wahrscheinlich noch lange für die ausländischen Gäste geschlossen bleiben.
Der Schweizer Franken hält sich trotzdem gegen die meisten Majors stabil. Dass er weiterhin für viele Investoren als ein sicherer Hafen gilt, hat zum großen Teil auch einen psychologischen und historischen Hintergrund. Insbesondere die osteuropäischen Investoren schenken dem Schweizer Franken nach wie vor viel Vertrauen.

Der Tagesausblick für den Euro vs Schweizer Franken

Aktuell, am Montagmorgen, notiert der Euro zum Schweizer Franken bei ca. 1,0515. Die Volatilität am Devisenmarkt insgesamt, ist noch relativ gering. Viele Händler halten sich noch zurück, um kein unnötiges Risiko einzugehen.
Aus technischer Sicht steht EUR/CHF kurz vor dem nächsten Ausbruch. Die Seitwärtsphase dauert schon lange an und viel Energie hat sich am Markt aufgestaut. Die Entscheidung wird vermutlich heute noch fallen. Wenn der signifikante Widerstand von 1,0520 beim Euro vs Schweizer Franken halten sollte, werden die Short-Trader erneut das letzte Tief vom Freitag bei 1,0510 angreifen. Diese Unterstützung ist jedoch sehr stark, hier sitzen auch viele Long-Orders. Es wird also nicht ganz leicht für den Schweizer Franken werden, diese Hürde zu nehmen. Sollte es trotzdem gelingen, wird eine frische Dynamik auf der Unterseite entstehen, die den Euro weiter unter Druck setzen wird. Im Bereich von 1,0500 kann es zu einer Stopp-Lawine kommen, die eine erhöhte Dynamik auslösen kann. Solche Situationen sind besonders bei den Break-Out Tradern beliebt. Bricht die 1,0500 die „big figure“, dann kann der Kurs noch bis 1,0485 fallen. Hier sollte man aber langsam an den Ausstieg denken.
Wenn dagegen die Hürde bei 1,0520 von den Bullen erobert werden sollte, wird sich der Rebound beim EUR/CHF fortsetzen. Der nächste wichtige Widerstand befindet sich bei 1,0555 und dann bei 1,0575. Der Daily Pivot Point beim Euro vs Schweizer Franken liegt heute bei 1,0517.

Beim Schweizer Franken gegen den Euro zeichnet sich ein Ausbruch ab

 

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Der Schweizer Franken als sicherer Hafen in der Coronakrise?



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