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Schweizer Franken vs Euro: Ist die Schweiz noch ein sicherer Hafen?

Wie im aktuellen Chart (siehe unten) leicht zu erkennen ist, befindet sich der Euro zum Schweizer Franken in einem kurzfristigen Aufwärtstrend. Nachdem die signifikante Unterstützung bei 1,0540 am Freitag halten konnte, haben viele Händler vor dem Wochenende ihre Short-Positionen geschlossen. Danach konnte sich der Euro gegen den Schweizer Franken Schritt für Schritt durchsetzen. In den Nachmittagsstunden, nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten, bewegte sich der Kurs von EUR/CHF in einer engen Seitwärtsphase zwischen 1,0550 und 1,0560. Der Cross hat die Handelswoche auf dem Niveau von ca. 1,0560 abgeschlossen.

Auch in der Schweiz steht das Thema Coronavirus weiterhin im Fokus der Politik und Wirtschaft. Das Alpenland scheint ziemlich stark von der Pandemie betroffen zu sein. Aktuell gibt es dort laut Johns-Hopkins-Universität schon über 21.000 Infizierte und 715 Todesfälle. Obwohl die Wirtschaft unter den Auswirkungen des Covid-19 massiv leidet (vor allem die Kleinunternehmen sind stark betroffen), geben die meisten Experten noch kein grünes Licht für eine Lockerungen der harten Maßnahmen. Der Epidemiologie-Professor Marcel Salathé von der ETH Lausanne, der ein Mitglied der neu eingesetzten „Swiss National COVID-19 Task Force“ ist, teilte mit, dass solange die Zahlen der Neuinfizierten pro Tag nicht deutlich in den tiefen dreistelligen Bereich zurückkehren,  die Einschränkungen beibehalten werden müssten. Der Schweizer Franken und die Wirtschaft werden in der nahen Zukunft den Stillstand immer mehr zu spüren bekommen. Sollten die Lockerungen im Euroraum früher beginnen, wird sich der Euro gegen den Schweizer Franken vermutlich besser behaupten. In manchen europäischen Ländern werden die Regierungen schon diese Woche die ersten Exit-Pläne vorstellen. Faktisch steht also die Coronakrise im Vordergrund – und weniger der „sichere-Hafen-Charakter“ der Schweiz!

Der Tagesausblick für den Euro vs Schweizer Franken

Aktuell am Montagmorgen, notiert der Euro zum Schweizer Franken bei ca. 1,0570. Der Kurs hat die neue Handelswoche mit einem leichten Ausbruch über dem wichtigen Widerstand bei 1,0560 begonnen und testete am frühen Morgen die Marke von 1,0580. Der erste Angriff ist jedoch gescheitert und der Euro musste danach wieder gegen den Schweizer Franken leicht nachgeben. Es wird heute auf jeden Fall von großer Bedeutung sein, ob die Bullen genug Durchsetzungskraft entwickeln werden, um den Kurs über 1,0580 zu treiben.

Sollte es dem Cross gelingen, dieses Niveau erfolgreich zu erobern, wird der signifikante Widerstand bei 1,0600 in den Fokus rücken. Die 1,0600 „big figure“ gilt beim Euro zum Schweizer Franken auch als eine wichtige psychologische Grenze. Es kann auf diesem Niveau zu einer erhöhten Volatilität kommen. Wenn es die Long-Trader schaffen, dieses Niveau zu brechen, kann es zu einem größeren Break-Out auf der Oberseite führen. Es kann eine neue Stopp-Lawine ausgelöst werden, die den EUR/CHF weiter in die nördliche Richtung beflügeln kann. In diesem Fall würde sich der neue Aufwärtstrend weiter fortsetzen und der Schweizer Franken würde erneut abverkauft werden.

Wenn wider Erwarten die 1,0600 Marke halten sollte, werden sich die Bullen schnell vom Markt verabschieden und ihre Gewinne sichern. Der Kurs von EUR/CHF kann dann anschließend schnell fallen und die Unterstützung bei 1,0550 wieder testen. Sollte auch dieses Niveau brechen, wird der Weg bis 1,0540 frei sein. Der Daily Pivot Point beim Euro vs Schweizer Franken befindet sich heute bei 1,0557. Wer heute den Euro zum Schweizer Franken handeln möchte, sollte auch die Entwicklung von EUR/USD im Auge behalten. Es können sich bei den beiden Währungspaare Korrelationen entwickeln.

Der Euro hat zum Schweizer Franken zuletzt zugelegt

 

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

Der Schweizer Franken leidet durch die Coronakrise



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1 Kommentar

  1. Sicherer Hafen, Währungen 😂😂😂 warum sollte den der CHF sicher sein?!?

    Die Bilanz der SNB besteht zu 50% aus Euro- und 50% aus Dollarguthaben/Aktien

    Bricht eine dieser Währungen zusammen, gibts nix mehr wogegen die Fränkli getauscht werden könne, also suchen die vielen Fränkli Realanlagen in der Schweiz…es trifft also sehr viel Geld auf ein gleich hohes (oder jetzt sogar noch) verringertes Warenangebot….

    Folge: Hyperinflation..

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