Devisen

Schweizer Franken: Weiterer Abwertungsdruck voraus dank Schweizer Notenbank

Hat es keiner bemerkt, was da aktuell im Schweizer Franken los ist? Aber erstmal ein Hinweis, bevor wir zum eigentlichen Thema kommen. Heute früh verlor EURCHF (Euro vs Schweizer Franken) 30 Pips, weil das...

FMW-Redaktion

Hat es keiner bemerkt, was da aktuell im Schweizer Franken los ist? Aber erstmal ein Hinweis, bevor wir zum eigentlichen Thema kommen. Heute früh verlor EURCHF (Euro vs Schweizer Franken) 30 Pips, weil das Bruttoinlandsprodukt für die Schweiz mit 1,2% stärker vermeldet wurde als erwartet (0,9%). Das gab kurz einen Schub für den Franken, aber nur kurz.

Diese Nachricht hat heute früh kurzzeitig die wichtigere Nachricht überlagert, die in den frühen Morgenstunden von mehreren Schweizer Medien verbreitet wurde. Denn gestern Abend hat der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) Fritz Zurbrügg auf einer Veranstaltung verkündet, dass man immer noch bereit sei an den Devisenmärkten zu intervenieren (Franken gegen Euro verkaufen). Denn das Risiko für eine neuerliche Franken-Aufwertung sei noch nicht gebannt. Dank der robusten Konjunktur in der Eurozone habe sich der Franken zwar zum Euro weiter abgeschwächt, aber seine Funktion als sicherer Hafen sei immer noch vorhanden.

Es könnte Unvorhersehbares passieren, das man nicht im Blick habe. Aus seiner Sicht bleibe der Schweizer Franken immer noch zu hoch bewertet! Das bedeutet für Franken-Trader im Klartext? Die SNB wird aller Voraussicht nach weiterhin im laufenden Devisenhandel Franken verkaufen und den Kurs schwächen, was einen steigenden EURCHF-Kurs bedeuten sollte. Wie immer gilt: Eine Garantie für einen steigenden Kurs gibt es nie, aber der Trend der letzten Monate war eindeutig. Und diese aktuellen Aussagen lassen auch vermuten, dass der Euro gegen den Franken weiter aufwertet.

Kurz nach dem kleinen Schwächeanfall heute früh hat EURCHF wieder 50 Pips gewonnen, und liegt jetzt kurz vor der Marke von 1,17. An der kratzte er in den letzten Wochen schon zwei Mal (Kreise im Chart). Glaubt man den Worten der SNB-Offiziellen, geht steht einem weiteren Anstieg wenig im Weg. Und nochmal: Traden auf eigene Gefahr! Wie man Anfang 2015 sah, sollte man Notenbanker-Aussagen niemals zu 100% vertrauen – denn damals hatten die SNB-Banker die EURCHF-Schwelle bei 1,20 auch einfach so aufgehoben, obwohl sie noch kurz zuvor das Gegenteil erklärt hatten.

By the way… genau diese 1,20-Schwelle hat man ja bald wieder eingeholt mit dem Handel am freien Markt – drei Jahre hat es gedauert!


Euro vs Schweizer Franken seit Juli.



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