Devisen

Schweizer Franken: Wird er seine Rally heute fortsetzen?

Symbolbild für den Schweizer Franken

Der Ausbruch aus der Seitwärtsphase beim Euro gegen den Schweizer Franken hat doch ein wenig auf sich warten lassen. Am Mittwoch war es aber endlich soweit. Nachdem der Angriff auf die Oberseite gescheitert ist, war es klar, dass sich ab jetzt der Schweizer Franken gegen den Euro durchsetzen wird. Die Euro-Bullen mussten eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Der Schweizer Franken wurde wieder gesucht und der Kurs von EUR/CHF ist unter Druck geraten. In den letzten zwei Tagen wurde bei dem Cross der übergeordnete Abwärtstrend bestätigt. Die Bären setzen seit Mittwoch kontinuierlich frische Short-Orders am Markt und schicken so den Euro in den Keller. Gestern, in den Morgenstunden, hat sich zwar im Chart ein leichter Boden ausgebildet, doch als die Daytrader wieder die Short-Seite angegriffen haben, konnte die wichtige Unterstützung bei 1,0520 nicht mehr halten.

Zu groß war die Nachfrage nach dem Schweizer Franken. Der Abwärtstrend beim EUR/CHF hat sich gestern weiter fortgesetzt. Der Kurs ist weiter gefallen und erreichte im Tief die Marke von 1,0507. Obwohl die 1,0500 „big figure“ noch nicht getestet wurde, hat sich der Schweizer Franken klar als Sieger gezeigt. Der Fränkli ist aktuell gegen den Euro so stark wie seit 2015 nicht mehr! Das ist schon eine Hausnummer. Die SNB ist bestimmt von der aktuellen Entwicklung beim Schweizer Franken nicht begeistert und manche stellen sich langsam wieder die Frage, ob demnächst erneut mit einer Reaktion der Schweizerischen Nationalbank zu rechnen ist. Vor allem die USA kritisieren die Schweiz für ihre Interventionen beim Schweizer Franken. Ob sich aber die SNB durch die negativen Bemerkungen der Amerikaner beeinflussen lässt, ist eher unwahrscheinlich.

Die Schweiz meistert die Corona-Krise vorbildlich. Obwohl die Infektionszahlen relativ hoch sind, scheinen die harten Maßnahmen und die Rettungsstrategie der Regierung Früchte zu tragen. Gestern hat der schweizerische Bundesrat seinen Exit-Plan der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Strategie sollte aus drei Etappen bestehen, die eine schrittweise Rückkehr zur Normalität ermöglichen werden. Im ersten Schritt dürfen ab dem 27. April Friseure, Kosmetikstudios und die Gärtnereien eröffnen, im zweiten Schritt die Schulen und der Handel. Und im dritten Schritt, ab dem 8. Juni, sollten unter anderem die Lockerungen des Versammlungsverbots umgesetzt werden. Der Schweizer Franken zeigt jetzt schon die ersten positiven Reaktionen und steigt nicht nur gegen den Euro, sondern auch gegen die anderen Majors.

Das mögliche Szenario beim EUR/CHF für heute

Aktuell am Freitagmittag notiert der Euro vs Schweizer Franken bei ca. 1,0520. Nach dem gestrigen Sturz hat der Euro versucht, einen leichten Rebound zu erzielen. Doch der wichtige Widerstand bei 1,0520 scheint vorerst noch zu halten. In diesem Bereich steigt wieder die Nachfrage nach dem Schweizer Franken. Wenn die Marke von 1,0520 weiter halten wird, werden die Bären erneut die Short-Seite angreifen. Die erste signifikante Unterstützung liegt klar bei 1,0507 (das Tief von gestern). Ob der Schweizer Franken noch vor dem Wochenende genug Kraft entwickeln wird, um diese Hürde zu nehmen ist eher fraglich. Viele Händler werden sich vor dem Wochenabschluss zurückhalten, um keine Positionen über das Wochenende halten zu müssen, da es immer mit höherem Risiko verbunden ist. Wer kurzfristig orientiert ist, kann einen kleinen Short beim EUR/CHF trotzdem wagen. Es ist nur ratsam die Entwicklung von EUR/USD parallel zu verfolgen, da heute erneut Korrelationen entstehen können. Der Daily Pivot Point beim Euro vs Schweizer Franken liegt heute bei 1,0519.

Euro vs Schweizer Franken im Kursverlauf

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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