FMW-Redaktion
Sein Wort hat Gewicht, und das nicht nur in den USA. Robert Shiller ist nicht nur Nobelpreisträger, sondern auch Experte für Aktien und Immobilen, und gilt als Crash-Guru – denn er sah die Immobilienkrise 2007 in den USA kommen. Aktuell vergleicht er die Bitcoin-Story mit der historischen Tulpen-Blase in den Niederlanden im 17. Jahrhundert, die auch brutal zusammenkrachte. Im Vorfeld des Davos-Treffens sprach er mit CNBC.
Laut Shiller werde der Bitcoin vermutlich völlig kollabieren, und dann in Vergessenheit geraten („might totally collapse and be forgotten“). Theoretisch könne Bitcoin aber auch noch 100 Jahre lang existieren, so seine Worte. Bitcoin sei im Grunde genommen so lange wertlos, bis die Leute daran glaubten, dass er doch nicht wertlos sei. Das sei zum Beispiel bei Gold völlig anders. Diese Aussage von Shiller kann man (wenn man denn will) als die „alte“ Sichtweise der alteingesessenen Ökonomen ansehen, die überhaupt nicht verstehen, dass Privatpersonen außerhalb von Notenbanken gerade dabei sind ihr eigenes Geldsystem zu erschaffen. Oder Shiller und Co könnten genau so recht behalten. Wir wollen uns da „noch“ nicht festlegen, wer am Ende Recht hat!
Bitcoin-Bremse für Fondsanbieter
Eine viel realere Bremse für den Bitcoin bietet derzeit nicht der gute Herr Shiller, sondern die US-Börsenaufsicht SEC. Sie hat in einem Schreiben an Fondsanbieter deren Drang erst einmal drastisch abgebremst. Denn viele Anbieter wollten zuletzt auf die Krypto-Euphoriewelle aufspringen, und Fonds sowie börsengehandelte Fonds für Bitcoins und Co auflegen.
Die Anbieter müssten bis zu 30 Fragen der SEC beantworten, bevor eine Zulassung für Krypto-Fondsprodukte erfolgen könne. Darunter sind zum Beispiel Fragen zur Preisbildung. Nun, da können wir von FMW gerne helfen. Seit vier Wochen werden an zwei Terminbörsen in Chicago Bitcoin-Futures gehandelt. Wenn die nicht als offizielle Basis für Kursfeststellungen dienen können, was dann? Aber auch Fragen zum Schutz der Einlagen sind offen, und zur Risikoaufklärung der Anleger
Das ist wohl ein extrem heikles Thema. Wie will man später gerichtsfest nachweisen, ob ein Anleger ausreichend über Risiken zum Thema Bitcoins informiert wurde? Denn der ganze Krypto-Markt ist fast komplett unreguliert, und die meisten Börsianer verstehen selbst nicht wirklich, was da genau abgeht. Wie will dann eine Aufsichtsbehörde oder ein Fondsanbieter eine rechtssichre Aufklärungsbroschüre für unbedarfte Kleinanleger aufsetzen? Eine verdammt gute Frage! In Börsenkreisen hört man bereits, dass einige Fondsanbieter schon wieder die Lust an dem Thema verloren haben. Wegen diesen 30 Fragen der SEC, oder weil Bitcoin jüngst eingebrochen ist?
Robert Shiller. Foto: World Economic Forum / Wikipedia (CC BY-SA 2.0)
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Vorweg, ich halte die Bockchain-Technologie mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine sehr zukunftsträchtige Technologie, aber was mit der Bitcoin-Technik für ein Energiemonster geschaffen wurde, verblüfft mich von Tag zu Tag mehr. Hierzu ein paar Daten: Vor 3 Monaten belief sich der Bitcoin-Gesamtenergieaufwand noch auf 21 Terrawattstunden (am 1. Januar 36 TWh) – gestern waren es schon 42 TWh. Mehr als Neuseeland in einem ganzen Jahr an Strom verbraucht. Eine einzelne Transaktion benötigt 351 KWh, auch mit ständig steigender Tendenz. (Denken sie mal an ihren jährlichen Stromverbrauch!) Die Emission von CO2 durch diese Technik hat bereits die Menge von 21 Mio Tonnen erreicht. Da ist es verständlich, dass China den Bitcoin-Minern, die zu 75% in China wegen des billigen Kohlestroms sitzen, langsam die Tür weist. Die Chinesen fördern mit Mrd. $ die Entwicklung und den Betrieb von Elektrofahrzeugen in den Großstädten zur Verbesserung der Umweltbedingungen, um gleichzeitig dem exponentiell wachsenden Kohle-Stromverbrauch der Miner tatenlos zuzusehen? Wieso müssen eigentlich Unternehmen eine CO2 – Abgabe für eine energieintensive Produktion bezahlen, während man Miner, die keine Produkte herstellen, nicht zur Kasse bittet. Wie bereits erwähnt, das Internet lässt sich nicht so leicht regulieren, aber die Energieversorgung schon. Wenn diese dezentrale Technologie nicht verbessert wird, kann der Bitcoin aus meiner Sicht nicht überleben. Da wäre man schon Im Frühjahr bei 100 TWh. Welcher Staat stellt dann AKWs für die Miner zur Verfügung? Dies ist natürlich nur ein Aspekt, aber welche Verrenkungen macht man in D zur Reduktion der CO2-Emissionen? Gruß
„Bitcoin-Gesamtenergieaufwand noch auf 21 Terrawattstunden (am 1. Januar 36 TWh) – gestern waren es schon 42 TWh. Mehr als Neuseeland in einem ganzen Jahr“
Hab da mal gegoogelt, ich glaub ja nicht jeden..
http://welt.sebaworld.de/energie/stromverbrauch.php
Ist der Gesamtenergieaufwand pro Jahr? Nach Schätzungen von Alex de Vries beläuft sich der Stromverbrauch für Bitcoin-Mining weltweit auf mittlerweile 24,52 Terawattstunden jährlich. Neuseeland kommt auf 39 Twh
http://welt.sebaworld.de/energie/stromverbrauch.php
Troll?ig?
@Sabine. Meine Zahlen zum Bitcoin Energy Consumtion Index stammen von digiconomist.net. Selbst wenn das Portal um den Faktor 1,5 zu hoch rechnen würde, bliebe das Problem doch erhalten. Dann würde es eben noch zwei Monate dauern, bis der Jahresverbrauch von Neuseeland erreicht wird. Wenn das Energieproblem irrelevant wäre, hätte die chinesische Zentralbank die lokale Behörden sicher nicht aufgefordert „das Mining geordnet zu beenden“. Gruß
„Vorweg, ich halte die Bockchain-Technologie mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine sehr zukunftsträchtige Technologie“
Gerade weil die Technologie so defizitär ist konnte man aus der Not eine Tugend machen. Niemals hätte man Leute dazu motivieren können, ihre Rechner dazu zu nutzen, Hashes zu berechnen, um einen verteilten Zustandsautomaten zu bilden, wäre da nicht die pfiffige Idee gewesen, dass man diese Hashes als Knappheitspreis interpretieren kann. Das ist nun i.w. das was Bitcoin und all seine Klone und Varianten machen. Mir ist unklar, welche Zukunfsthoffnungen man mit Blockchaintechnologien nun verbindet, die da nicht schon realisiert wurden.
Hr. Putin garantiert für das Mining seines Krypto-Rubels mittels Kern-, Kohle- u. Gaskraftwerken 1,5 euro-cent/kwh u. es sollen 16nm-Chips aus der Raumfahrttechnik zum Einsatz kommen.
Außerdem werden dem durchschn. russ. Staatsbürger westl. Wortkreationen wie CO2-Emissionen u. Zertifikatehandel wie Fremdworte erscheinen.
aktueller RMC-Kurs:https://coinmarketcap.com/currencies/russian-mining-coin/
https://rmc.one/
Wenn der heutige Zustand beibehalten wird, ist es klar, dass der Shitcoin total kollabieren wird. Transaktionen damit sind viel zu ineffizient und teuer, der TX-Count steigt nicht einmal nennenswert trotz Hype. Einen Nutzen, der unabhängig von den Vermutungen anderer Marktteilnehmer ist, hat er nicht. Die Vermutungen sind eigentlich nur Referenzen, die letztendlich aufgelöst alle auf nichts zeigen.